1. FC Union Berlin vs FC St. Pauli
2. Bundesliga, 26. Spieltag
1. FC Union vs St. Pauli
2. Bundesliga, 26. Spieltag
Polter macht’s Last-Minute: Union schlägt St. Pauli mit 1:0
Spielbericht
Kapitän Damir Kreilach kehrte nach verbüßter Gelbsperre zurück in die Startaufstellung. Zudem schenkte Trainer Norbert Düwel zunächst Björn Jopek das Vertrauen. Weil Mohamed Amsif in Darmstadt die Rote Karte sah, stand Daniel Haas wieder zwischen den Pfosten. Im 4 – 4 – 2-System starteten folgende elf Spieler in die Begegnung:
Haas – Trimmel, Leistner, Puncec, Schönheim – Quiring (86. Sulejmani), Jopek (31. Parensen), Kreilach, Kobylanski (85. Zejnullahu) – Polter, Skrzybski
In der Anfangsphase war kein Abwarten des Tabellenvorletzten aus Hamburg zu erkennen. Die Gäste suchten den Weg nach vorn und beschäftigten die Berliner Hintermannschaft. Dies jedoch erst nachdem Steven Skrzybski für die Hausherren eine hochprozentige Chance hatte liegenlassen. Der Start nach Maß trudelte zusammen mit dem Schussversuch des Stürmers aus spitzem Winkel am langen Pfosten vorbei ins Aus (2.). Das Kräfteverhältnis war in der Folge ausgeglichen, bis Union zu einer Serie von Eckbällen kam und sich dadurch am Strafraum des Gegners festsetzte. Über einen Konter kam dann Sebastian Meier von der Strafraumkante aus zum Abschluss, verzog aber so stark, das Daniel Haas nicht eingreifen musste (19.). Auch die nächste Möglichkeit hatten die Hamburger. Dieses Mal zog Julian Koch aus gut 18 Metern ab. Sein Versuch blieb zu ungenau und wurde zu keiner echten Prüfung für Keeper Haas (25.). Dann tauchte Union mit Damir Kreilach im gegnerischen Strafraum auf. Der Kopfball nach einer Ecke landete bei St. Paulis Rzatkowski, der auf der Torlinie aufgepasst hatte (29.). Das Duell verflachte zum Ende des ersten Durchgangs etwas, blieb in den Zweikämpfen jedoch sehr intensiv. Eine unterhaltsame erste Halbzeit endete pünktlich und torlos.
Die Partie bot den 21.717 Zuschauern nach dem Wiederanpfiff zunächst wenige Höhepunkte. Die Kontrahenten bewiesen Geduld und scheuten das ganz große Risiko. Als Sebastian Polter in einer der wenigen Strafraumszenen frei zum Schuss kam, konnte er den Ball mit seinem linken Fuß nicht ausreichend kontrollieren, sodass St. Pauli-Schlussmann Himmelmann zur Stelle war (58.). Dann kamen die Kiez-Kicker zweifach aussichtsreich vor das Gehäuse der Köpenicker. Erst zog Sebastian Meier einen Freistoß direkt auf das Tor und traf dabei das Außennetz (69.). Wenig später verfehlte Dennis Daube das Ziel von der Strafraumkante aus um wenige Zentimeter (71.). Die Gäste hatten nun mehr vom Spiel, doch fehlte den St. Paulianern der entscheidende Geistesblitz im Abschluss. Als sich beide Teams anscheinend auf ein Remis eingestellt hatten, sorgte Sebastian Polter für freudigen Siegestaumel beim Heimpublikum. St. Pauli-Keeper Robin Himmelmann scheiterte beim Versuch einen Rückpass aus dem eigenen Strafraum zu klären. Das Spielgerät sprang dem Union-Angreifer direkt vor die Füße. Die Mainzer Leihgabe hatte wenig Mühe, mit links aus zehn Metern das leere Tor zu treffen. Polters 10. Saisontreffer besiegelte den glücklichen Dreier aus Sicht des Gastgebers.
„Es war kein gutes Spiel, was auch nicht zu erwarten war. Eine 0:5-Niederlage schüttelt man nicht so einfach aus den Kleidern. Die Jungs haben sich heute in das Spiel hineingebissen. Wir haben des Öfteren Punkte kurz vor dem Ende abgeschenkt. Heute waren wir die Glücklicheren“, sagte Norbert Düwel nach dem Schlusspfiff.
Zu einem Testspiel gastieren die Eisernen am Donnerstag, dem 26.03.2015 um 16:30 Uhr beim FV Erkner. Das nächste Pflichtspiel steht am Sonntag, dem 05.04.2015 gegen den SV Sandhausen an. Anstoß im Hardtwaldstadion ist nach dem freien Länderspielwochenende am Sonntag, dem 05.04.2015 um 13:30 Uhr.
Festung Alte Försterei: Union will gegen St. Pauli die Heimserie ausbauen
Vorbericht
Nach der deutlichen 0:5-Niederlage bei Aufstiegsaspirant Darmstadt am vergangenen Freitag, wollen die Berliner vor heimischem Publikum für Wiedergutmachung sorgen. „Wir wollen vor allem in unseren Heimspielen unseren Zuschauern das zurückgeben, was wir leider auswärts nicht immer zeigen können“, macht Union-Trainer Norbert Düwel die Marschroute vor dem Spiel gegen die Kiez-Kicker deutlich.
Grund für Optimismus darf man aus Union-Sicht durchaus haben. Seit fünf Spielen ist die Mannschaft von Trainer Norbert Düwel zu Hause ungeschlagen und feierte dabei vier Siege. „Wir haben gerade zu Hause in den letzten Wochen hervorragende Ergebnisse abgeliefert, daran wollen wir anknüpfen“, macht Düwel unmissverständlich klar. Nur gegen den Tabellendritten Kaiserslautern musste man sich vor zwei Wochen mit einem torlosen Remis zufrieden geben. Die Union-Kicker arbeiten mit Vehemenz daran, das Stadion An der Alten Försterei wieder zu einer uneinnehmbaren Festung für jeden Gegner zu machen.
Mit dem FC St. Pauli gastiert ein taumelnder Zweitligariese in Berlin-Köpenick. Die Hamburger befinden sich aktuell auf Tabellenplatz 17 und somit in akuter Abstiegsgefahr. In den letzten Wochen ist jedoch ein leichter Aufwärtstrend beim Team von Trainer Ewald Lienen zu erkennen. Drei Spiele am Stück sind die Nordlichter ungeschlagen. Vor allem der 2:0-Sieg bei Eintracht Braunschweig vor zwei Wochen ließ das angeschlagene Selbstvertrauen steigen.
Zu unterschätzen sind die Kiez-Kicker daher keineswegs. Zumal sich auch die Eisernen mit nur acht Punkten Vorsprung vor dem Relegationsplatz nach wie vor im Abstiegskampf befinden, wie Norbert Düwel vor dem Spiel deutlich macht: „Ich habe das jede Woche gesagt. Wir benötigen eine bestimme Anzahl an Punkten, um nichts mehr mit dem Abstieg zu tun zu haben. Diese Punktzahl haben wir noch nicht erreicht. Solange spielen wir um den Klassenerhalt“, so die deutlichen Worte des 47-Jährigen.
Im Hinspiel unterlagen die Berliner, geschwächt durch einen Platzverweis, am Millerntor mit 0:3. Die Partie vor sechs Monaten ist für Chefcoach Düwel jedoch nicht vergleichbar mit dem Spiel am Freitag. „Sowohl bei uns als auch bei St. Pauli hat sich vieles verändert. St. Pauli hat einen neuen Trainer. Sie spielen mit einer anderen Systematik. Unter Ewald Lienen ist die Mannschaft insgesamt etwas defensiver, dadurch aber natürlich auch stabiler eingestellt“, so der Union-Übungsleiter.
Zur ohnehin langen Verletztenliste (Köhler, Thiel, Brandy, Eggimann, Oschkenat) hat sich bei den Eisernen zum Glück niemand mehr dazugesellt. Nur Keeper Mohamed Amsif musste unter der Woche mit einem grippalen Infekt das Bett hüten. Ein Einsatz des 26-Jährigen wäre nach dessen Roter Karte gegen Darmstadt jedoch ohnehin nicht möglich gewesen. Freuen darf sich Norbert Düwel über die Rückkehr seines Kapitäns Damir Kreilach, der in Darmstadt gelbgesperrt pausieren musste.
Das Stadion öffnet um 17:00 Uhr seine Pforten. Da die Partie ausverkauft ist, werden keine Tageskassen geöffnet sein.