1. FC Union Berlin vs FC St. Pauli
2. Bundesliga, 31. Spieltag
1. FC Union vs St. Pauli
2. Bundesliga, 31. Spieltag
Wir singen: Union, jawoll!
Spielbericht
Statistik:
18 Schüsse gesamt 15
8 Schüsse auf das Tor 7
8 Schüsse neben das Tor 3
2 Abgeblockte Schüsse 5
6 Ecken 3
35 Flanken 11
53% Ballbesitz in % 47%
50% Gewonnene Zweikämpfe am Ball in % 50%
77% Pässe gelungen in % 66%
64% Pässe gelungen in gegn. Hälfte in % 55%
16 Fouls 19
5 Abseits 2
Was für ein Tag im restlos ausverkauften Stadion An der Alten Försterei! Strahlender Sonnenschein, ein Rasenteppich vom Allerfeinsten, zwei Mannschaften, die sich nichts schenkten und am Ende grenzenloser Jubel bei den Gastgebern. Dabei hatte es anfangs nicht unbedingt danach ausgesehen, als würde Union hier als Sieger vom Platz gehen. Innerhalb der ersten sieben Minuten waren die Gäste gleich drei Mal gefährlich vor dem Kasten von Jan Glinker aufgetaucht, aber in Minute 10 war es der frenetisch gefeierte Torsten Mattuschka, der Union mit einem Traumtor in Führung brachte. Die ersten Minuten hatten aber nicht getäuscht. St. Pauli präsentierte sich wenige Tage nach dem beeindruckenden Sieg gegen den direkten Konkurrenten FC Augsburg jeder Zeit gefährlich und so hielt die Führung der Gastgeber keine zehn Minuten. Charles Takyi erzielte den Ausgleich für St. Paul in Minute 19. Wer nun geglaubt hatte, die Hamburger würden jetzt das Kommando übernehmen, sah sich getäuscht. Union wehrte sich nach Kräften und versuchte immer wieder, auch nach vorne etwas zu bewegen. Schließlich ging es mit dem 1:1 in die Halbzeitpause.
Halbzeit 2 begann ohne langes Abtasten. Beide Teams versuchten, den Führungstreffer zu erzielen. Je länger das Spiel dauerte, desto klarer wurden die Chancen für die Köpenicker. Björn Brunnemann (2) und Dominic Peitz hatten jeweils die Führung auf dem Kopf, aber der Ball wollte einfach nicht ins Tor. Alles wie zuletzt also, als man selbst klarste Chancen nicht im Kasten des Gegners unterbringen konnte und sich so um den Lohn der Arbeit brachte? Nein, diesmal nicht! St. Pauli spielte in der Schlussphase auf Abseits und riskierte dabei zuviel. So liefen in der 87. Minute John Jairo Mosquera und Karim Benyamina alleine auf das Tor von St. Pauli-Keeper Mathias Hein zu. Unions Rekordtorjäger versenkte schließlich zum umjubelten Endstand. Dieser geriet auch in der rätselhaft langen Nachspielzeit von vier Minuten nicht mehr ernsthaft in Gefahr. Bei den letzten Versuchen von St. Pauli war Union-Torhüter Jan Glinker auf dem Posten und konnte sicher klären.
Schließlich der Abpfiff und rot-weiße Glückseligkeit! Union feierte drei ganz wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt. St. Pauli spürt weiterhin den heißen Atem von Verfolger Augsburg im Nacken. Beinahe überflüssig zu erwähnen, dass die Stimmung zwischen beiden Fan-Lagern trotzdem super war. Keinerlei Animositäten auf beiden Seiten, friedliche Fußballatmosphäre, gemeinsames Bier danach - genau das ist es, was wohl beide Vereine ausmacht.
Union gegen St. Pauli:
Vorbericht
Der Jubel war groß, nachdem am vergangenen Samstag der Abpfiff von Schiedsrichter Markus Schmidt den Punktgewinn der „Eisernen“, auf dem schwer einzunehmenden Betzenberg besiegelte. Nahezu fehlerlos agierte die Neuhaus-Elf aus einem überzeugenden Defensiv-Verbund, der die Lauterer Angriffsbemühungen oft schon im Keim ersticken ließ und erkämpfte sich den Zähler redlich. Schon am Samstag ist der nächste heiße Aufstiegskandidat Gegner des 1. FC Union Berlin: der FC St. Pauli.
Trainer Holger Stanislawski, seit 1993 unter anderem als Spieler, Sport-Chef und Vorstandsmitglied beim FC St. Pauli aktiv, ist gewillt, durch einen Erfolg gegen Union den direkten Aufstieg ins Oberhaus in greifbare Nähe rücken zu lassen. Die drittstärkste Auswärtsmannschaft ist zeitgleich auch die Torfabrik der Liga. 31 der bisher 60 erzielten Tore in dieser Spielzeit gelangen den Hansestädtern auswärts. “Sieht man sich an, wie St. Pauli kombiniert und welche Laufstärke sie streckenweise an den Tag legen, kann man erahnen, was da für ein dicker Brocken auf uns zukommt“, weist Uwe Neuhaus auf die Offensivqualitäten der Kiezkicker hin. Das Hauptaugenmerk in dieser Begegnung wird wohl naturgemäß auf der Defensivarbeit liegen, dabei soll es laut Uwe Neuhaus aber nicht bleiben: „Wir müssen die Führung von St. Pauli unbedingt verhindern. Sollten wir den ersten Treffer hinnehmen müssen, wird es sehr schwer für uns. Über die disziplinierte Abwehrleistung hinaus, müssen wir uns am Samstag gegenüber dem Kaiserslautern-Spiel aber in unseren Offensiv-Bemühungen steigern.“
Erfreulicher Weise hat der Trainer in seinem Offensiv-Arsenal am Samstag voraussichtlich wieder eine Waffe mehr zur Verfügung. Björn Brunnemann arbeitet in den Trainingseinheiten schon seit mehreren Wochen für sein Comeback. Die langwierigen Adduktorenbeschwerden scheinen überstanden und vorerst kein Thema mehr zu sein. „Björn hat diese Woche überragende Trainingsleistungen abgerufen und kann sich berechtigte Hoffnungen auf eine Nominierung für das Spiel gegen den FC St. Pauli machen“, stellte Uwe Neuhaus dem Flügelflitzer einen Einsatz gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber in Aussicht.
Ein Sieg am Samstag vor 19.000 Zuschauern wäre zwar eine tolle Leistung, perfekt wäre der Klassenerhalt damit allerdings noch lange nicht, aber: „Wenn uns unsere Fans lautstark nach vorne peitschen, und alles andere wäre für mich eine Überraschung, wird es Fußball pur geben. Sollten wir dann gewinnen, hätten wir einen riesigen Schritt gen Klassenerhalt gemacht. Dafür wird die Mannschaft alles geben“, verspricht Trainer Neuhaus für das Spiel im restlos ausverkauften „Hexenkessel“ An der Alten Försterei.
Mit der fünften Verwarnung wird Christian Stuff das Spiel nur von der Tribüne aus verfolgen können. Wer für den langen Innenverteidiger nachrücken wird, verriet Uwe Neuhaus wie gewöhnlich noch nicht. Auf Hamburger Seite fehlt Deniz Naki, ebenfalls aufgrund seiner fünften Gelben Karte.