1. FC Union Berlin vs FC Ingolstadt 04
2. Bundesliga, 31. Spieltag
1. FC Union vs Ingolstadt
2. Bundesliga, 31. Spieltag
Benyamina trifft und sichert Union einen verdienten Punkt gegen Ingolstadt
Spielbericht
Entsprechend gelöst konnte die Mannschaft von Trainer Uwe Neuhaus in die Partie gehen. Mit dem festen Willen die Scharte der Niederlage gegen Düsseldorf in der Vorwoche auszuwetzen, traten die Eisernen am Ostersonntag im offensiv ausgerichteten 4-4-2 auf das Feld:
Glinker - Menz, Göhlert, Madouni (81. Rauw), Kohlmann - Peitz - Quiring, Mattuschka, Ede (89. Brunnemann) - Savran (72. Skrzybski), Benyamina
Auf drei Positionen veränderte Uwe Neuhaus die Startaufstellung im Vergleich zum Düsseldorf-Spiel. Jan Glinker kehrte für den verletzten Marcel Höttecke zwischen die Pfosten zurück. Zudem rückten Christopher Quiring und Karim Benyamina für Bernd Rauw und John Jairo Mosquera in die Startelf.
14.105 Zuschauer sahen im trotz des Osterfeiertages prächtig gefüllten Stadion An der Alten Försterei einen temporeichen Beginn mit leichter Überlegenheit für die Gastgeber. Wie schon des Öfteren in dieser Saison störte Union früh den Spielaufbau des Gegners und lauerte auf Kontergelegenheiten. Auf dem Weg zum gegnerischen Tor fehlte dann aber das letzte Quäntchen Entschlossenheit, weshalb sich die ersten Chancen für die Gäste aus Bayern ergaben. In Person von Stefan Leitl gaben die Gäste aus 16 Metern einen ersten Schuss auf den Union-Kasten ab. Jan Glinker, in dieser Situation mit einer spektakulären Fußabwehr zu Stelle, entschärfte diese gefährliche Möglichkeit (16.). Der Schreck über die überraschende Gelegenheit war kaum verwunden, da legte Moritz Hartmann nach. Der Ingolstädter Stürmer kam gegen Daniel Göhlert zum Kopfball und setzte das Leder nur Zentimeter neben das Tor (18.). Durch die Aktivität der Möhlmann-Elf inspiriert, kam nun auch Union zu einer ersten Chance. Die Hereingabe von Patrick Kohlmann rutschte Karim Benyamina am Elfmeterpunkt jedoch leicht über den Scheitel (20.). Die Begegnung büßte in der Folge erheblich an Fahrt ein und hatte in der ersten Halbzeit nur durch die Glanztat von Jan Glinker gegen einen scharfen Kopfball von Moritz Hartmann noch einen Höhepunkt zu bieten (45.). Torlos ging das Spiel kurz darauf in die Pause.
Personell änderte Uwe Neuhaus zum Beginn des zweiten Durchgangs nichts, und doch schien seine Mannschaft wie ausgewechselt aus der Kabine gekommen zu sein. Mit Volldampf drückte Union das Spielgeschehen in Richtung des von Sascha Kirschstein gehüteten Ingolstädter Tores. Zunächst deckten fünf direkt aufeinander folgende Eckbälle den Strafraum der Gäste mit einem wahren Chancenhagel ein. Zweimal schloss Patrick Kohlmann fulminant ab und zwang die Abwehrreihen des Gegners zum Handeln, dann klatschte ein Schuss von Ahmed Madouni an den Pfosten (52./53.). Youngster Christopher Quiring hätte vier Minuten später seine bemerkenswerte Leistung krönen können. Nachdem er erst Tobias Fink überrannte, verzog der Flügelflitzer dann aber zu unplatziert knapp über den Winkel. Den anschließenden Konter setzte Andreas Görlitz per Flanke auf den Kopf des am zweiten Pfosten postierten Caiuby, der am höchsten sprang und zur Ingolstädter Führung traf (61.). Doch Union zeigte sich couragiert und schlug in Minute 67 zurück. Mit einer butterweichen Flanke aus dem linken Halbfeld adressierte Patrick Kohlmann den lauffreudigen aber bis dahin unglücklich agierenden Karim Benyamina, der sich in die Luft schraubte und aus elf Metern einnickte. Ingolstadt, rechnerisch noch nicht ganz gesichert, drängte mittels zweier Fernschüsse von Buddle und Görlitz auf den "Dreier" (73./76.). Union stellte die Räume dann wieder enger und ließ nichts mehr zu, weshalb die unter dem Strich ausgeglichene Partie mit der gerechten Punkteteilung endete.
Genau so sahen es auch die Trainer beider Mannschaften. Ingolstadts Benno Möhlmann: "Wir haben für diese Phase der Saison und die herrschenden Temperaturen ein gutes und temporeiches Spiel gesehen. Ich will gar nicht näher auf einzelne Situationen eingehen, sondern bin angesichts des Spielverlaufs mit dem Punkt zufrieden."
Union-Coach Uwe Neuhaus sah das ähnlich: "Ich denke, man hat gesehen, dass sich die Mannschaft rehabilitieren und das Spiel gewinnen wollte. Genau so wollen wir auch in den restlichen drei Spielen auftreten und punkten."
Zum drittletzten Spiel der Saison geht es für den 1. FC Union Berlin am kommenden Freitag, den 29.04.2011 zum VfL Bochum. Die Besucher der heutigen Partie sind jedoch bereits morgen erneut herzlich willkommen im Stadion An der Alten Försterei, wo um 14:00 Uhr Unions U23 auf Tennis Borussia trifft. Die Karten vom heutigen Spiel gelten auch für diese Partie.
Nach dem Klassenerhalt: Eisernes Osterdoppel An der Alten Försterei
Vorbericht
Union-Trainer Uwe Neuhaus verwies vor der Partie darauf, dass auf die Pflicht nun die Kür folgen müsse. „Das bedeutet, auf dem Platz sein wahres Gesicht zu zeigen und seinen besten Fußball zu spielen“, so der Chefcoach der Eisernen. Die Woche nach dem verlorenen Spiel in Düsseldorf hatte es für die Profis des 1. FC Union Berlin in sich. Der gestrichene freie Sonnabend schmerzte die Jungs aber nicht annähernd so, wie das am Montag und Dienstag folgende Training. Tempoläufe durch den Wald, Treppensprints im Stadion und oben drauf auch noch der berüchtigte Kraftkreis unter dem strengen Blick von Fitnesscoach Dirk Keller. Doch die Jungs quälten sich tapfer durch die Einheiten und regenerierten am Mittwoch ausgiebig. Beim Donnerstagstraining gab es dann endlich auch wieder die Gelegenheit, Fußball zu spielen. Während den Kollegen nach den Kraftübungen eingangs der Woche die wiederentdeckte Spielfreude förmlich anzusehen war, musste sich Torhüter Marcel Höttecke in Behandlung begeben. Ein Muskelfaserriss in der rechten Wade verhinderte nicht nur die Teilnahme am Training, sondern wird die nominelle Stammkraft zwischen Pfosten wohl auch bis zum Saisonende ausfallen lassen. Für ihn wird Jan Glinker in den Kasten zurückkehren.
Ingolstadts Trainer Benno Möhlmann hat den „Schanzern“ seit seinem Dienstantritt im November einiges an Stabilität verleihen können. Die Ingolstädter, die lange Zeit auf dem letzten Tabellenplatz standen, haben sich aus dem Abstiegssog herausgearbeitet. Höhepunkt der Positiventwicklung war der 3:0-Erfolg gegen den Aufstiegskandidaten VfL Bochum am vergangenen Spieltag. Der FC Ingolstadt ist damit seit sieben Begegnungen ungeschlagen und hat fünf davon gewinnen können. Eine große Aktie an dieser Erfolgsserie hält Ingolstadts Kapitän Stefan Leitl. Den „Neuneinhalber“ aus dem Spiel zu nehmen wird für Union eine der zu lösenden Schlüsselaufgaben auf dem Weg zum Punktgewinn. „Ingolstadt spielt einen enorm laufintensiven Stil. Es muss uns durch unser Zweikampfverhalten gelingen, diesen Spielfluss zu unterbrechen“, weist Uwe Neuhaus seiner Elf den Weg.
Die personelle Situation verschlechtert sich für das Spiel gegen Ingolstadt am Sonntag weiter. Neben den ohnehin länger verletzten Santi Kolk (Knochenabsplitterung im Fuß), Christian Stuff (Schultereckgelenkssprengung) und Michael Parensen (Knieprellung) und dem verletzten Schlussmann Marcel Höttecke wird auch John Jairo Mosquera fehlen. Der Kolumbianer verbüßt die Strafe für seine fünfte Gelbe Karte.
Weder Osterfeiertage noch Schulferien scheinen derweil die Lust auf Union bremsen zu können. Über 10.000 Tickets wurden bis Donnerstag im Vorverkauf abgesetzt und diese Karten können über die Osterfeiertage sogar doppelt genutzt werden. Nach ihrem 4:0-Sieg am Donnerstag gegen die Reinickendorfer Füchse tritt Unions U23 bereits am Montag erneut an und empfängt um 14:00 Uhr im Stadion An der Alten Försterei die Mannschaft von Tennis Borussia. Die Karten vom Sonntagsspiel der Profis gegen Ingolstadt gelten, ebenso wie Dauerkarten, auch am Montag und bescheren der „Zweeten“ von Union voraussichtlich die höchste Saisonkulisse in ihrem erfolgreichen ersten Oberliga-Jahr. Das Stadion An der Alten Försterei öffnet am Ostersonntag um 12:00 Uhr und am Ostermontag um 13:00 Uhr.