1. FC Union Berlin vs FC Hansa Rostock
2. Bundesliga, 3. Spieltag
1. FC Union vs Rostock
2. Bundesliga, 3. Spieltag
Union wieder Tabellenführer
Spielbericht
Bis dahin hatten die Rostocker etwas mehr vom Spiel, ohne jedoch zwingende Chancen herauszuarbeiten. Mit der Führung ging es auch in die Halbzeitpause und danach musste Rostock kommen. In der Folge ergaben sich für Union zahlreiche hochkarätige Möglichkeiten, die aber allesamt nicht genutzt werden konnten. "In dieser Phase hatten wir Glück und mit Walke einen klasse Keeper im Tor", so Rostocks Trainer Andreas Zachhuber. "Leider haben wir am Ende kein Tor erzielt und konnten deshalb auch keinen Punkt mitnehmen, was wir uns eigentlich fest vorgenommen hatten."
Sein gegenüber Uwe Neuhaus hingegen war hochzufrieden mit dem Ergebnis und der Mannschaftsleistung: "Wir hatten natürlich davon geträumt, heute noch einen Heimsieg nachlegen zu können. In der zweiten Halbzeit hätten wir eigentlich noch mehr Tore erzielen müssen. Das haben wir nicht getan und so wurde es zum Schluss noch mal eng. Zum Glück hat es gereicht!"
Erneut beeindruckte die stimmgewaltige Kulisse im "Hexenkessel" Alte Försterei. "Fantastisches Stadion, phantastische Stimmung - Glückwunsch an Union", kommentierte der Gästetrainer die "rot-weiße Hölle". Und Uwe Neuhaus, der sich bereits nach dem letzten Spiel und im Programmheft begeistert gezeigt hatte, legte noch mal einen drauf: "Diese bedingungslose Unterstützung von der ersten Minute an ist einfach einmalig. Wir können das nächste Heimspiel jetzt schon kaum erwarten", so der Union-Coach nach dem Spiel.
Vor dem nächsten Heimspiel stehen aber zunächst zwei freie Tage auf dem Programm. Am Mittwoch empfängt der Zweitliga-Spitzenreiter dann den Rekordmeister FC Bayern München.
Die Kogge nach 20 Jahren wieder zu Gast An der Alten Försterei
Vorbericht
Die Hanseaten hielten sich konstant im Profifußball. Immerhin 13 Jahre Zugehörigkeit zur 1. Fußball-Bundesliga stehen zu Buche. In der letzten Saison drohte allerdings der Absturz in die Drittklassigkeit. Zum wiederholten Male verpflichtete der Verein Andreas Zachhuber als Trainer. Der erprobte „Nothelfer“ holte aus 11 Spielen 19 Punkte und verhinderte damit den Abstieg aus der 2. Liga um Haaresbreite.
Die Frage nach der „Nummer eins im Osten“ steht natürlich auch vor diesem Spiel auf dem Programm. Am kommenden Freitag wird dieser langen Nachwendegeschichte ein weiteres Kapitel hinzugefügt. „Die Euphorie ist nach dem Klassenerhalt riesengroß und wir nehmen sie gerne mit. Da wir aber versuchen permanent junge Spieler einzubauen, kann das Ziel nur Platz 12 bis 8 heißen.“, erklärte Zachhuber zurückhaltend die Saisonzielsetzung
Nach der Auftaktniederlage der Ostseestädter in Bielefeld (3:1), der ersten Liga-Niederlage seit Amtsantritt Zachhubers im März, konnte durch einen Kraftakt gegen 1860 München am vergangenen Spieltag vor heimischer Kulisse ein klassischer Fehlstart verhindert werden. Das 2:1 gibt vor allem einem Selbstvertrauen: Tobias Jänicke ist einer der oben erwähnten jungen Spieler. Er kämpfte sich in die erste Mannschaft und wird nicht zuletzt aufgrund seines Treffers gegen die „Löwen“ wohl auch am Freitag in der Startformation stehen. Nach dem Ausfall von Orestes wird Bülow voraussichtlich auf die Sechser-Position zurückgezogen, ein Fragezeichen steht noch hinter dem Einsatz von Fin Bartels. Durch seine sehenswerte Einzelaktion mit anschließendem Sieg-Tor gegen die „Sechziger“, meldete Bartels wieder Anspruch auf einen Platz in der Startelf an.
Nach zwei gewonnenen Spielen, sechs Punkten und als einzige Mannschaft der 2. Bundesliga ohne Gegentor sehen die Berliner der Partie erwartungsfroh entgegen. Von Übermut aber keine Spur: „Wir heben nicht ab, jeder will den Klassenerhalt, nur darum geht es“, gibt sich Stürmer Karim Benyamina bescheiden. Für Trainer Uwe Neuhaus befinden sich beide Mannschaften auf Augenhöhe: „Ich sehe keinen Favoriten, die Chancen stehen 50:50.“ Personell sieht der Trainer keinen Grund im Vergleich zum Düsseldorf-Spiel, Akteure zu wechseln. „Nach einem Sieg ist der Bedarf etwas zu ändern nicht besonders hoch“, so der Union-Trainer, der sich auf die Stimmung im Stadion besonders freut: „Die Fans haben bewiesen, dass sie hier eine großartige Atmosphäre erzeugen können. Ich wünsche mir ein für alle Beteiligten tolles Fußballfest, ohne störende Nebengeräusche.“
Strenge Sicherheitsvorkehrungen
Auf Grund der speziellen Rivalität zwischen Teilen der Anhängerschaft beider Vereine wurde das Spiel als Risiko-Spiel eingestuft. In insgesamt drei Sicherheitsbesprechungen haben Vertreter beider Vereine und der Polizei ein Sicherheitskonzept erarbeitet, das morgen einen friedlichen Ablauf des Spiels ermöglichen soll.
So wird im Stadion nur Light-Bier ausgeschenkt, der Verkauf von alkoholischen Getränken rund um das Stadion wird vom Ordnungsamt unterbunden.
Es erfolgt eine strikte Trennung der Fan-Gruppen. Als Gäste-Fans erkennbare Personen werden – auch mit entsprechenden Tickets – nicht in die Heim-Sektoren 2 und 3 eingelassen und erhalten keinen Zutritt zum Stadion.
Darüber hinaus wird es durch die geschlossene An- und Abreise eines Großteils der Rostocker Anhänger zeitweise zu Verkehrseinschränkungen kommen. Davon betroffen sind die Bahnhofstraße, die Köpenicker Alle und An der Wuhlheide jeweils zwischen 16:00 und 18:00 Uhr, sowie zwischen 20:00 und 21:30 Uhr.
Empfohlen wird allen Berliner Anhängern die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Die S-Bahn Berlin GmbH ermöglicht auf der Strecke der Linie S3 am Spieltag einen 10-Minuten Takt.