1. FC Union Berlin vs FC Erzgebirge Aue
2. Bundesliga, 32. Spieltag
1. FC Union vs Aue
2. Bundesliga, 32. Spieltag
Heimserie gerissen: Union unterliegt Aue
Spielbericht
Nach abgesessener Gelbsperre kehrte Abwehrmann Roberto Puncec zurück in den Kader, nahm aber auf der Bank Platz. Da sich auch der zuletzt angeschlagene Sebastian Polter für das Spiel einsatzbereit meldete, schenkte Union-Trainer Norbert Düwel wie schon in München folgender Elf das vertrauen:
Haas – Trimmel (80. Skrzybski), Leistner, Parensen, Schönheim – Zejnullahu (45. Nebihi), Jopek (59. Kobylanski) – Quiring, Kreilach, Thiel – Polter
Bereits nach zwei Minuten setzte Toni Leistner das erste Ausrufezeichen der Partie. Nach einem Eckball kam der Abwehrrecke völlig frei zum Kopfball und setzte das Leder aber knapp über den Kasten. Aue versuchte mit schnellen Bällen in die Spitze für Gefahr zu sorgen, scheiterte aber häufig an der Ungenauigkeit der eigenen Zuspiele. Nach 23. Minuten gingen die Sachsen dann durch ihre erste Chance Führung. Mit einer gelungenen Passfolge spielte Bobby Wood Stefan Mugosa vor dem Tor frei, dieser ließ sich die Chance nicht nehmen und schoss aus kurzer Distanz mit der Pike zur 1:0-Führung ein. In der Folgezeit zogen sich die Gäste bei Ballbesitz der Hausherren weit in die eigene Hälfte zurück und verlegten ihr Spiel auf das Kontern. Einer dieser schnellen Gegenangriffe brachte Stefan Mugosa in aussichtsreiche Schussposition. Daniel Haas wehrte den Ball mit starker Fußabwehr ab (35.). Mit der knappen Gäste-Führung ging es in die Pause.
Im zweiten Spielabschnitt zeigten sich die Köpenicker weiter dominant und aggressiv im Spiel nach vorn. Beiden Teams gelang es allerdings nicht, zwingende Chancen zu kreieren. Aus dem Nichts erhöhten die Erzgebirgler dann auf 2:0 (61.). Eine ungenaue Hereingabe von Rico Benatelli erreichte Clemens Fandrich. Seine Direktabnahme senkte sich über Union-Torhüter Daniel Haas hinweg ins lange Eck. Die Antwort der Hausherren ließ jedoch nicht lange auf sich warten. Der eingewechselte Martin Kobylanski fasste sich ein Herz und zog nach kurzem Dribbling aus gut 22 Metern ab und versenkte den Ball trocken im linken unteren Tor-Eck der Sachsen (64.). Die Köpenicker übernahmen die Kontrolle im Spiel und schnürten die Gäste in der eigenen Spielhälfte ein. Aue zog sich weit zurück und spekulierte auf Konter. Immer wieder kamen die Unioner gefährlich vor das Gäste-Tor, schafften es aber nicht, Martin Männel zu überwinden. Die größte Chance zum Ausgleich bot sich den Eisernen in der 86. Spielminute. Der herausgeeilte Aue-Keeper Martin Männel klärte unzureichend mit den Fäusten an der Strafraumgrenze. Der Schuss vom eingewechselten Steven Skrzybski verfehlte das leere Tor nur knapp. Union warf jetzt alles nach vorne, fand aber keinen Weg, den Ball im Tor unter zu bringen. Für den FC Erzgebirge Aue war es der erste Sieg im Stadion An der Alten Försterei.
„Aue hat wirklich ein sehr gutes Spiel gemacht. Sie haben genau das gemacht, was wir erwartet hatten. Wir hatten gleich zu Beginn gute Möglichkeiten. Da müssen wir vielleicht das 1:0 machen. Das haben wir leider nicht geschafft. Durch eine große Unachtsamkeit geraten wir dann in Rückstand. Leider waren wir heute nicht in der Lage, den Rückstand aufzuholen. Dazu hat uns über weite Strecken die nötige Leidenschaft gefehlt. Erst nach dem 0:2 waren wir bissiger. Aber das war zu spät“, stellte Norbert Düwel nach dem Spiel fest.
Am nächsten Spieltag tritt der 1. FC Union Berlin zum letzten Auswärtsspiel der Saison beim FSV Frankfurt an. Anpfiff der Partie ist am Sonntag, dem 17.05.2015 um 15.30 Uhr im Frankfurter Volksbank Stadion.
„Werden keine Geschenke verteilen“: Union empfängt abstiegsbedrohte Auer
Vorbericht
Während die Berliner im gesicherten Mittelfeld den einstelligen Tabellenplatz bis zum Ende der Saison unbedingt verteidigen möchten, geht es für die Gäste aus dem Erzgebirge im spannenden Kampf um den Klassenerhalt ums Überleben.
Mit 31 Zählern steht die Truppe von Trainer Tomislav Stipic zurzeit auf Relegationsplatz 16. Nur ein Zähler beträgt der Abstand zum ersten direkten Abstiegsplatz. Dass die Erzgebirgler mit dem sprichwörtlichen Messer zwischen den Zähnen anreisen werden, ist den Hausherren bewusst: „Wir wissen, dass Aue hier mit großem Kampfeswillen auftreten wird“, so Unions Cheftrainer Norbert Düwel auf der Pressekonferenz vor dem Spiel. „Wir sind auf einen extrem engagierten, sehr organisierten und guten Gegner eingestellt“, so der Übungsleiter weiter.
Mit dem 3:1-Heimsieg am vergangenen Spieltag gegen Aufstiegsanwärter Karlsruhe setzten die Sachsen ein deutliches Zeichen in Richtung Konkurrenz. Aber auch die Eisernen müssen sich ihrerseits nicht verstecken. In den letzten acht Spielen im Stadion An der Alten Försterei schaffte es kein Gästeteam, dreifach zu punkten. „Wir haben eine Heimserie, die wir am Leben erhalten wollen. Zudem haben wir insgesamt gerade einen guten Lauf“, weiß Düwel um die Stärken seiner Mannschaft.
„Wir werden uns gegen Aue sehr professionell verhalten, alles geben und keine Geschenke verteilen“, schiebt der 47-Jährige einen weiteren Riegel vor etwaige Spekulationen, dass die Eisernen sich auf Grund der entspannten Tabellensituation zurücklehnen könnten.
Freuen darf sich Norbert Düwel über die Rückkehr von Abwehrmann Roberto Puncec, der nach seiner abgesessenen Gelbsperre wieder mitmischen darf. Ein dickes Fragezeichen steht hinter einem möglichen Einsatz von Toptorjäger Sebastian Polter. Der Angreifer hat sich beim Sieg in München eine Schulterprellung zugezogen. Ob der 24-Jährige spielen kann, entscheidet sich erst kurzfristig im Vorfeld der Partie. Definitiv verzichten muss Norbert Düwel auf die Langzeitverletzten Sören Brandy, Mario Eggimann, Benjamin Köhler und Oliver Oschkenat.
Das Stadion An der Alten Försterei öffnet um 11:30 Uhr. Eine frühzeitige Anreise wird aufgrund des anhaltenden Bahnstreiks und damit einhergehender Beeinträchtigungen im S-Bahn-Betrieb dringend empfohlen.