1. FC Union Berlin vs FC Energie Cottbus
2. Bundesliga, 28. Spieltag
1. FC Union vs Cottbus
2. Bundesliga, 28. Spieltag
Brandy macht's doppelt: Union dominiert und siegt 2:0
Spielbericht
Zum Topspiel des 27. Spieltages wollten die Eisernen nach fünf sieglosen Spielen endlich wieder erfolgreich sein. Uwe Neuhaus stellte für dieses Ziel auf ein Spiel mit zwei Stürmern um. Dazu löste Unions Trainer die Doppelsechs auf und nahm im Vergleich zur Partie in Sandhausen einige Wechsel vor. Gegen sich im Aufwind befindende Lausitzer standen gleich fünf neue Spieler in der Startaufstellung. Neben Torsten Mattuschka, Michael Parensen, Roberto Puncec und Björn Kopplin durfte sich Steven Skrzybski über sein Startelf-Debüt freuen. Taktisch las sich die 4 - 4 - 2-Formation mit Mittelfeldraute wie folgt:
Haas - Kopplin, Puncec, Schönheim, Parensen (74. Kohlmann) - Kreilach - Quiring, Dausch (71. Özbek) - Mattuschka (71. Jopek) - Skrzybski, Brandy
Die Chance war da! Nachdem die Elf von Uwe Neuhaus mehrfach in dieser Saison in der ersten Minute in Rückstand geriet, wäre es an diesem Montag um ein Haar genau andersherum gekommen. Christopher Quiring erwischte den Ball nach einer Kopplin-Flanke mit seinem schwächeren linken Fuß in zentraler Position jedoch nicht platziert genug (2.). Die mit diesem Knalleffekt eröffnete Partie beruhigte sich in den folgenden Minuten merklich. In puncto Ballbesitz besaßen die Gastgeber deutliche Vorteile, die Fehler im Spielaufbau blieben dabei allerdings nicht verborgen. Auf der anderen Seite verstand es der Tabellenletzte jedoch nicht, diese Ballgewinne in nennenswerte Chancen umzumünzen. So schoss Cottbus in Person von Marco Stiepermann aus 25 Metern erstmals nach 19 Minuten auf den Kasten von Daniel Haas, der sich den Ball ohne Probleme sicherte. Eine Handvoll Spielminuten vergingen, ohne dass sich viel tat. Dann schlug der Gastgeber zu. Nach dem Freistoß von Kapitän Mattuschka schnappte sich Sören Brandy das Spielgerät und schoss zu seinem neunten Saisontreffer aus halblinker Position in das lange Eck (28.). Und Union blieb die stärkere Mannschaft. So hätte Roberto Puncec nach scharfer Dausch-Ecke beinahe getroffen. Rene Renno reagierte reflexartig im letzten Moment (41.). Sekunden später hämmerte Torsten Mattuschka aus 20 Metern auf den Kasten von Renno, der das Geschoss abwehren aber nur zur Seite klatschen lassen konnte. Ein Abstauber war jedoch nicht zur Stelle. Mit der verdienten Führung ging es für die Platzherren in die Pause.
Mit dem Wiederanpfiff kam Union ebenso dominant zurück, wie in den ersten 45 Minuten gezeigt. Die erste Gelegenheit hatten erneut die Eisernen. Wieder war Roberto Puncec mit dem Kopf zur Stelle und wieder überquerte die Kugel die Torlinie nicht (49.). Von Cottbus war mehr oder weniger nichts zu sehen. So ging auch die folgende Chance auf das Konto der Köpenicker. Michael Parensen tankte sich als Linksverteidiger bis in den gegnerischen Strafraum, trat in guter Abschlusssituation jedoch neben den Ball (65.). Der zweite Treffer für die Berliner lag nun spürbar in der Luft. Und beinahe hätte Sören Brandy als Doppeltorschütze glänzen können. Doch sein Schuss aus spitzem Winkel strich um Zentimeter am langen Pfosten vorbei (68.). Dann machten sich die Lausitzer das Leben selbst schwer. Torhüter Rene Renno nahm einen Rückpass mit der Hand auf. Den indirekten Freistoß nutzte Fabian Schönheim, für seinen harten Schuss bekannt, aber nicht für den nächsten Treffer. Der Versuch mit der Brechstange ging um ein paar Meter über den Querbalken (74.). Da sich Cottbus mit einer Gelb-Roten Karte für Uwe Möhrle dezimierte, war Union ab der 76. Minute in Überzahl. Der Cottbuser Kapitän fehlte den Gästen merklich, besonders in der Szene acht Minuten vor dem Abpfiff. Der agile Steven Skrzybski bediente von rechts Sören Brandy im Strafraum, der den Sieg für seine Elf mit dessen zweiten Treffer besiegelte.
"Wir haben verdient gewonnen und von Anfang an keinen Zweifel daran gelassen, das Spiel für uns entscheiden zu wollen. Versäumt haben wir, das Ergebnis frühzeitig beruhigender für uns zu gestalten. Der Mannschaft wurde zuletzt die Gier abgesprochen. Ich denke, sie hat heute die richtige Antwort darauf gefunden", sagte Uwe Neuhaus nach der Partie.
Die kommende Auswärtsaufgabe tritt das Team von Uwe Neuhaus am kommenden Sonntag (06.04.2014) an. Im Sparkassen-Erzgebirgsstadion vom FC Erzgebirge Aue geht es ab 13:30 Uhr um die nächsten Meisterschafts-Punkte.
Union gegen Cottbus: Uwe Neuhaus erwartet Ernsthaftigkeit im Berlin-Brandenburg-Derby
Vorbericht
„Falsch, das lasse ich nicht gelten!“, brach es aus Uwe Neuhaus heraus, als während der turnusgemäßen Fragerunde unter den Journalisten die Bezeichnung Pflicht-Freundschaftsspiele für die noch anstehenden Zweitligapartien die Runde machte. Der Trainer betonte die Ernsthaftigkeit, mit welcher man sich der nächsten Aufgaben stellen wolle. Dabei wird Uwe Neuhaus besonders in die Karten spielen, dass es sich beim bevorstehenden Duell mit den Lausitzern um eines der besonderen Spiele in Liga 2 handelt. Die Tabellensituation des kommenden Gegners spielt dabei ebenfalls eine Rolle. „Vielleicht ist es jetzt leichter, gegen Cottbus aufzulaufen. Jeder weiß, dass sie nichts mehr zu verlieren haben“, mutmaßte Unions Cheftrainer.
Beim traditionell hochambitionierten Tabellenletzten verlief die Spielzeit entgegen den Erwartungen sehr unerfreulich. 16 Niederlagen und nur ein Auswärtssieg – die traurige Statistik steht Pate für eine verkorkste Saison. Und es ist nicht so, dass die Vereinsführung nicht alles versucht hätte, eine Wende einzuläuten. Mit Jörg Böhme beschäftigen die Lausitzer in der aktuellen Spielzeit den dritten Trainer und scheinen in der angespannten Lage tatsächlich einen Glücksgriff getan zu haben. Denn Ex-Profi Böhme hat am jüngsten Aufwärtstrend der Mannschaft wohl entscheidenden Anteil. Von Stephan Schmidt übernahm Böhme zunächst interimsmäßig das Ruder und trägt nach neun Punkten in fünf Spielen nun bis zum Saisonende die Verantwortung. Die Niederlage gegen 1860 München kam nach dem merklichen Aufschwung daher nicht ungelegen, findet Uwe Neuhaus: „Hätten sie dort auch gewonnen, kämen sie mit einer noch breiteren Brust zu uns. Die Situation ist nach wie vor so, dass sie unbedingt gewinnen müssen. Das war gegen 1860 genauso und hat vielleicht dafür gesorgt, dass sie mit einem Punkt nicht zufrieden waren, mehr Risiko gegangen sind und dadurch mehr Fehler gemacht haben.“
In Sandhausen hatte Uwe Neuhaus erstmalig in der Spielzeit mit zwei nominellen Spitzen agieren lassen. Ob dies gegen Cottbus ebenfalls der Fall sein könnte, wolle Neuhaus auch von der Trainingsleistung abhängig machen. „Es ist eine Variante, die ich weiter in Erwägung ziehe. Es gibt, nachdem wir den Aufstiegsgedanken jetzt abgehakt haben, nicht in jeder Frage eine Grundsatzentscheidung. Wir hatten in den letzten Wochen enttäuschende Ergebnisse. Oftmals war so viel mehr drin. Unter dem Strich muss man sagen, dass es für die oberen drei Plätze nicht reicht. Trotzdem war nicht alles falsch. Daher werden wir jetzt nicht alle Dinge über Bord werfen und versuchen, alles neu zu erfinden“, so Unions Chefcoach, der anfügte: „Unsere Situation ist nicht dazu da, um zu experimentieren. Ich muss die Überzeugung haben, dass die Mannschaft, die aufläuft, das Spiel gewinnen kann. Vor nahezu ausverkauftem Haus kann ich nicht probieren und mal gucken, was passiert. Das wären die falschen Gedanken.“
Mario Eggimann fehlte während der Trainingseinheit am Freitag. Der Schweizer hatte sich krankheitsbedingt abgemeldet. So wird wohl Christian Stuff in den Kader zurückkehren und besitzt gute Chancen auf einen Einsatz, unter Umständen sogar von Beginn an. Denn auch Fabian Schönheim trainierte leicht angeschlagen zum Teil individuell. Der Abwehrspezialist hatte in der Muskulatur des Oberschenkels mit Schmerzen zu kämpfen. „Die Problematik hatte Fabian in dieser Saison schon öfter. Meist haben wir das kurzfristig hinbekommen“, zeigte sich Neuhaus zuversichtlich.
Letzte Karten für das Spiel sind weiterhin im Ticketoffice, im Fanshop, an allen Union-Vorverkaufsstellen sowie am Spieltag an den Tageskassen erhältlich. Das Stadion An der Alten Försterei öffnet um 18:00 Uhr, der Anstoß erfolgt um 20:15 Uhr.