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1. FC Union Berlin vs FC Bayern München

Bundesliga, 26. Spieltag

1. FC Union vs Bayern

Bundesliga, 26. Spieltag

So., 17. Mai 2020, 18:00 Uhr
An der Alten Försterei
0 : 2
SR: Bastian Dankert

Keine Punkte gegen den Rekordmeister

Spielbericht

Der 1. FC Union Berlin muss sich im Heimspiel gegen den FC Bayern München im Stadion An der Alten Försterei mit 0:2 geschlagen geben. Robert Lewandowski brachte die Gäste vor der Pause per Strafstoß in Führung (40.), zehn Minuten vor dem Ende besorgte Benjamin Pavard per Kopf das 2:0 aus Sicht der Bayern.

1. FC Union Berlin: Gikiewicz – Hübner. Schlotterbeck, Subotic – Trimmel, Andrich (70. Gentner), Prömel (85. Kroos), Lenz – Ingvartsen (81. Mees), Ujah (70. Andersson), Bülter (85. Ryerson)

FC Bayern München:
Neuer – Pavard, Boateng, Alaba, Davies – Kimmich, Goretzka (71. Coman), Thiago – Müller (90. Cuisance), Lewandowski, Gnabry (85. Perisic)

Tore: 0:1 Lewandowski (40. FE), 0:2 Pavard (80.)

Trotz der ungewohnten äußeren Umstände – ohne Zuschauer im Stadion und ohne Cheftrainer Urs Fischer an der Seitenlinie - erwischten die Profis des 1. FC Union Berlin einen guten Start in die Partie, ließen sich von den großen Namen der Bayern nicht beeindrucken und setzten den deutschen Rekordmeister aggressiv unter Druck. Grischa Prömel setzte in der vierten Minute Marius Bülter in Szene, der Abschluss des Flügelstürmers wurde jedoch durch Bayern-Keeper Manuel Neuer pariert. In puncto Ballbesitz hatte der Tabellenführer zwar deutliche Vorteile, die besseren Chancen erspielten sich jedoch zunächst die Hausherren. Innenverteidiger Florian Hübner bediente Anthony Ujah per Flugball in der Spitze, der Abschluss des Nigerianers zischte nur Zentimeter am rechten Kreuzeck vorbei (7.). Erst nach einer Viertelstunde kamen die Gäste besser ins Spiel und sorgten umgehend für Gefahr vor dem Union-Tor. Eine schnell ausgeführte Ecke der Münchner legte Serge Gnabry vor dem Kasten quer, Thomas Müller drückte die Kugel zur vermeintlichen Gäste-Führung über die Linie (18.). Nach Rücksprache mit dem Videoassistenten nahm Schiedsrichter Bastian Dankert den Treffer jedoch zurück, Müller hatte beim Zuspiel von Gnabry knapp im Abseits gestanden. Der FCB erhöhte nun die Schlagzahl. Eine Hereingabe von Alphonso Davies, die Rafal Gikiewicz nur abklatschen lassen konnte, klärte Neven Subotic im letzten Moment vor dem Einschussbereiten Robert Lewandowski (22.). Die Köpenicker arbeiteten weiter aggressiv gegen den Ball, Offensivaktionen kreierten die Eisernen jedoch fast ausschließlich nach Standardsituationen. Bei einem Klärungsversuch im eigenen Strafraum brachte Neven Subotic den aus seinem Rücken kommenden Leon Goretzka im Strafraum zu Fall, Bastian Dankert zögerte nicht und zeigte umgehend auf den Punkt (39.). Lewandowski ließ sich diese Chance nicht nehmen, verzögerte beim Strafstoß geschickt und brachte die Bayern mit 1:0 in Führung (40.). In der vierminütigen Nachspielzeit der ersten Hälfte versuchte dann auch noch Rechtsverteidiger Benjamin Pavard sein Glück von der Strafraumkante, sein wuchtiger Abschluss landete jedoch am Außennetz (45.+4).

Beide Mannschaften kamen nach der Pause ohne personelle Veränderungen aus der Kabine, die Münchner erhöhten aber nun merklich das Tempo. Florian Hübner musste einen Abschluss von Serge Gnabry blocken (48.), 120 Sekunden später rauschte ein abgefälschter Schuss von Leon Goretzka nur knapp am langen Pfosten vorbei (50.). Union zog sich weit in die eigene Hälfte zurück und verteidigte mit Leidenschaft, Benjamin Pavard setzte einen Kopfball neben den Pfosten (55.). Auf der Gegenseite versuchte Grischa Prömel sein Glück von der Strafraumgrenze, sein Abschluss verpasste das Tor von Manuel Neuer jedoch deutlich (57.). Die Eisernen blieben weiter aggressiv und verteidigten im Kollektiv immer wieder gekonnt das eigene Tor, eigene Offensivaktionen blieben dabei jedoch weitestgehend auf der Strecke. Um einen neuen Impuls zu setzen, brachte Unions Co-Trainer Markus Hoffmann in der 70. Spielminute mit Sebastian Andersson und Christian Gentner zwei frische Kräfte auf den Rasen. Gentner versuchte sein Glück mit einer Direktabnahme aus knapp 20 Metern, verfehlte jedoch den Kasten (78). Eine Zeigerumdrehung später konnte sich Gikiewicz im Duell mit Gnabry auszeichnen, wieder eine Minute später musste der Pole aber dann doch noch ein zweites Mal hinter sich greifen (80.). Mit einer Ecke fand Joshua Kimmich den Kopf von Benjamin Pavard, der französische Weltmeister besorgte das vorentscheidende 0:2. Bayern verwaltete in der Schlussphase gekonnt die Führung, in der Nachspielzeit bot sich dem eingewechselten Felix Kroos dann doch noch die Chance auf 1:2 zu verkürzen. Manuel Neuer reagierte jedoch glänzend und sicherte den 2:0-Erfolg des FC Bayern.

„Ich denke wir haben das, was wir uns vorgenommen haben, gut umgesetzt. Wir haben versucht, unangenehm zu sein und schnell in die Zweikämpfe zu kommen. Phasenweise haben wir den Bayern unser Spiel ein bisschen aufzwingen können und sind auch zu eigenen Chancen gekommen. Natürlich gab es aber auch Phasen, in denen wir mit Ball nicht ganz so aktiv waren. Der Elfmeter hat uns in dieser Phase weh getan, trotzdem haben wir uns nicht hängen lassen und haben immer weitergemacht. Es war auch klar, dass wir gegen den FC Bayern nicht so viel Ballbesitz haben werden, das geht fast allen Mannschaften in der Liga so, trotzdem hat uns der Mut nicht gefehlt. Wir hatten einige Möglichkeiten, am Ende waren wir aber nicht so kaltschnäuzig wie der FC Bayern“, so Markus Hoffmann nach dem Spiel.

Bereits am kommenden Freitag steht für den 1. FC Union Berlin das nächste Pflichtspiel auf dem Programm. Zur Eröffnung des 27. Spieltags treten die Eiserenen am 22.05.2020 in Charlottenburg bei Hertha BSC an. Der Anpfiff zum Lokalderby erfolgt um 20:30 Uhr.

Union empfängt Bayern München erstmals zum Pflichtspiel

Vorbericht

Die Bundesliga ist zurück. Knapp neun Wochen nachdem aufgrund der Corona-Pandemie neben dem öffentlichen Leben auch die Fußball-Bundesliga ruhte, startet der 1. FC Union Berlin in die finale Phase der Saison. Dabei ist am morgigen Sonntag, dem 17.05.2020 kein Geringerer als der deutsche Rekordmeister FC Bayern München zu Gast im Stadion An der Alten Försterei.

Lange hatten sich alle Unioner darauf gefreut, den FC Bayern München erstmals in einem Pflichtspiel in ihrem Wohnzimmer empfangen zu können, nun findet die Partie jedoch unter besonderen Voraussetzungen statt. Anstatt vor ausverkauftem Haus antreten zu können, befinden sich am morgigen Sonntag nur etwas mehr als 300 Personen auf dem Stadiongelände.

„Für alle Anwesenden gibt es strenge Verhaltensregeln und sehr spezifische Bedingungen für ihre Arbeit. Im Stadion wird es weder Zaunfahnen, noch Aufstellungsansagen oder dergleichen geben. Ohne Zuschauer im Stadion spielen zu müssen, ist für uns eine sehr besondere und auch schmerzhafte Situation. Wir werden keine technischen Mittel nutzen, um eine Normalität zu suggerieren, die nicht da ist“, so Christian Arbeit, Geschäftsführer Kommunikation, auf der Pressekonferenz vor dem Spiel. „Wir bedanken uns für das Verständnis und die Unterstützung aus der Ferne. Wir stehen in gutem Kontakt zu unseren Fans und rechnen nicht mit Fanansammlungen vor dem Stadion. Das Gelände ist ohnehin weiträumig abgesperrt, es wird keine Möglichkeit geben, zum Spiel nah am Stadion zu sein.“

Der 1. FC Union Berlin muss im Spiel gegen den Rekordmeister auf seinen Chef-Trainer Urs Fischer verzichten. Für ihn übernimmt Co-Trainer Markus Hoffmann die Verantwortung an der Seitenlinie, der in den letzten Tagen bereits gemeinsam mit seinem Kollegen Sebastian Bönig das Training geleitet hatte. Urs Fischer hatte das Quarantäne-Trainingslager in Barsinghausen unter der Woche aufgrund eines Trauerfalls in der Familie verlassen. Er wird daher das Team am Wochenende nicht betreuen können. „Momentan hat Fußball für Urs natürlich nicht die erste Priorität, das ist nachvollziehbar. Wir sind aber im täglichen Austausch und haben jeden Abend eine Videositzung mit dem gesamten Staff“, erklärte Markus Hoffmann vor dem Spiel. Während des Spiels wird es jedoch keinen Kontakt zwischen dem Cheftrainer und seinen Co-Trainern geben. „Wenn das Spiel läuft, sind wir alle fokussiert. Ich werde die Entscheidungen wie sonst auch im Team mit Sebastian Bönig besprechen, vier Augen sehen bekanntlich mehr als zwei.“

Am Sonntag erwartet Hoffmann eine schwere Aufgabe: „Ich glaube, dass das Drumherum Bayern München wenig beeindrucken wird. Diese Mannschaft ist unglaublich erfahren, über die Qualität des Teams brauchen wir nicht diskutieren. Sie sind einfach ein sehr gutes Team und kaum zu überraschen.“ Der Österreicher setzt jedoch auch auf die Qualität der eigenen Elf: „Wir müssen uns auf unsere eigene Leistung konzentrieren und dürfen uns keine Gedanken um den Gegner machen. Wir werden alles in die Waagschale werfen, was uns ausmacht, um ein möglichst gutes Spiel zu machen.“
 
Doch auch Hansi Flick, Trainer des FC Bayern München, äußerte sich vor dem Match respektvoll und warnte seine Mannschaft: „Wir spielen gegen Union Berlin, die Mannschaft hat eine klasse Mentalität. Sie sind aufgestiegen und spielen zuhause gegen den FC Bayern. Uns erwartet eine aggressive Mannschaft, die gradlinig mit Zug zum Tor spielt. Da müssen wir dagegenhalten. Nur allein mit fußballerischer Qualität wird es nicht gehen. Wir müssen Mentalität reinbringen und Zweikämpfe annehmen.“

Personell muss das Trainerteam des 1. FC Union Berlin am Sonntag auf Innenverteidiger Marvin Friedrich verzichten, der Vizekapitän fehlt den Köpenickern aufgrund seiner fünften gelben Karte. „Uns stehen außer Marvin alle Spieler zur Verfügung, die in Barsinghausen mit uns im Trainingslager waren“, ließ Markus Hoffmann auf der Pressekonferenz verlauten. „Nach dem heutigen Abschlusstraining haben wir den Kader auf 23 Mann reduziert. Morgen früh bekommen wir am Vormittag die Ergebnisse der heutigen Corona-Tests, danach bestimmen wir den Spieltags-Kader.“ 

Auch für die Auswechselspieler wird es am Wochenende einige Neuerungen geben. Statt wie üblich auf der Auswechselbank zu sitzen, nehmen die Ersatzspieler auf der Tribüne Platz, um den nötigen Abstand einhalten zu können. Zudem hat der DFB beschlossen, die Anzahl von bisher drei möglichen Wechsel auf fünf Wechselvarianten zu erhöhen. Damit können insgesamt mehr Spieler zum Zug kommen und Verletzungen vorgebeugt werden.
 
Trotz aller äußeren Umstände und Veränderungen freut sich Markus Hoffmann auf den Anpfiff. „Fußball basiert auf Regeln, in dieser Situation sind es eben ein paar mehr geworden. Jetzt gilt, es damit umzugehen. Wir haben uns entschlossen, spielen zu wollen, jetzt müssen wir uns auf unsere eigenen Stärken besinnen und die Situation so gut wie möglich annehmen.“
 
Serviceinfos
 
Der Anpfiff im Stadion An der Alten Försterei erfolgt am Sonntag, dem 17.05.2020 um 18:00 Uhr, die Partie wird live bei Sky übertragen.

Das Spiel kann wie gewohnt über den Union-Live-Ticker und die vereinseigenen Social-Media-Kanäle verfolgt werden. Zudem bietet Union die Möglichkeit, den Audiokommentar vom Spiel live auf AFTV zu verfolgen.

AFTV Videos

Grischa Prömel

Grischa Prömel

ist Spieler des Tages bei unserem Spiel gegen Bayern

Grischa Prömel

ist Spieler des Tages gegen Bayern

SpielStatistiken

1. FC Union Berlin vs FC Bayern München

32 % Ballbesitz 68 %
68 % Passquote 83 %
49 % Zweikampfquote 51 %
9 Torschüsse 13
18 Flanken 17
6 Abseitsstellungen 3
2 Gelbe Karten 1
0 Gelb-Rote Karten 0
0 Rote Karten 0

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Datum Heim Ergebnis Gast