Aha. Der frühe Vogel ...
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1. FC Union Berlin vs FC Augsburg

2. Bundesliga, 26. Spieltag

1. FC Union vs Augsburg

2. Bundesliga, 26. Spieltag

Sa., 12. März 2011, 13:00 Uhr
An der Alten Försterei
0 : 0
15.328
SR: Marco Fritz (Korb) | Die Namen der Assistenten des Schiedsrichters und des Vierten Offiziellen sind derzeit nicht bekannt.

Favoritenschreck: Union sichert sich auch gegen Augsburg einen Punkt

Spielbericht

Trotz der ausgesprochenen Offensivqualitäten der Gäste entschied sich Uwe Neuhaus gegen eine rein defensiv ausgerichtete Grundordnung. Der Trainer bot sein Team zu Beginn gegen die bayerischen Schwaben mit zwei Spitzen und einer Mittelfeldraute im 4 – 1 – 3 – 2 – System auf:

Höttecke – Thomik, Rauw, Madouni, Parensen – Göhlert – Menz, Mattuschka, Ede – Mosquera (87. Savran), Kolk (67. Brunnemann)

Nach einer Viertelstunde wechselte die Formation dann in das sicherere 4 – 2 – 3 – 1. Auf der Gegenseite begnadigte Augsburgs Trainer Jos Luhukay den im letzten Spiel aus dem Kader gestrichenen Michael Thurk. Moritz Leitner war nach seiner Ellbogenoperation nicht im Kader der Gäste, ebenso wie der zuletzt überragende Nando Raffael.

Beide Mannschaften starteten bei wunderbarem Frühlingswetter zaghaft in die Begegnung. Der schwer zu bespielende Untergrund machte vor allem den aufstiegsambitionierten Gästen zu schaffen. In der Anfangsphase war nichts zu sehen von deren gefürchtetem Kombinationsspiel. Zu oft versprang den Augsburger Ballkünstlern das hoppelnde Spielgerät. Aber auch die gut organisierte Abwehrkette von Union hielt eine bedeutende Aktie am ungefährlichen Offensivspiel der Augsburger. Mit Bernd Rauw an seiner Seite stand Ahmed Madouni gegen den kopfballstarken Torsten Oehrl sehr sicher. Gut gestaffelt stellten Unions Abwehrspieler die Passwege regelmäßig gekonnt zu. Offensiv wurden zunächst weite Flanken in die Spitze geschickt. Diese waren jedoch für John Jairo Mosquera in der Sturmzentrale meist nicht zu verwerten. Zumindest aber hielt Union auf diese Weise das Spielgeschehen weit vom eigenen Tor entfernt und kam dann selbst zur ersten echten Torgelegenheit des Spiels. Santi Kolks Gewaltschuss aus 21 Metern wäre im oberen Toreck eingeschlagen, hätte nicht Simon Jentzsch seine Hände an das Geschoss bekommen (16.). Eine Minute später hatte Torsten Oehrl eine Halbchance, als er, von Verhaeg mittels eines Lupfers im Unioner Sechzehnmeterraum gut in Position gebracht, den Fuß nicht ganz an den Ball bekam (17.) Vor allem die zahlreichen Zweikämpfe im Mittelfeld forderten die Akteure ein ums andere Mal. Auf dem ramponierten Untergrund verkniffen sich sowohl die ballgewandten Gäste als auch Unions Abstiegskämpfer die ganz feinen Kabinettstückchen. Pünktlich pfiff Schiedsrichter Marco Fritz zur Pause.

Auf Wechsel zur 2. Halbzeit verzichteten zunächst beide Trainer (Augsburgs Jos Luhukay hatte bereits in der 1. Hälfte reagiert und Sinkiewicz für Brinkmann gebracht) und auch das Spiel veränderte sich nicht. Torraumszenen oder ansehnliche Kombinationen waren Fehlanzeige, sodass die Anfangsphase des zweiten Abschnitts ereignislos blieb. Doch dann zeigte sich, dass Uwe Neuhaus unter der Woche intensiv das Umschaltspiel hatte üben lassen. Torsten Mattuschka schloss einen zackig vorgetragenen Konter mit einem gefühlvollen Schlenzer gegen die Laufrichtung von Simon Jetzsch ab, der Torwart-Hühne packte sich den Ball jedoch aufmerksam. In der 67. Spielminute stockte Unions Anhang dann kurzzeitig der Atem. Michael Thurk kam aus sechs Metern am linken Pfosten frei zum Schuss, doch der sich ihm entgegenwerfende Marcel Höttecke beeindruckte den Augsburger Stürmer scheinbar derart, dass dieser den Ball zwei Meter neben das Tor setzte. Die Gäste hatten in diesen Minuten mehr Spielanteile, scheiterten aber des Öfteren an der vorbildlich organisierten Hintermannschaft der Eisernen. Es war noch einmal Michael Thurk, der sich beim Versuch, Marcel Höttecke zu umkurven, zu weit abdrängen ließ und so die Führung für seine Mannschaft liegen ließ. Das Lauern auf Fehler in der Augsburger Spieleröffnung brachte dann auch für Union keine weiteren Gelegenheiten, weshalb das Spiel nach 90 Minuten folgerichtig torlos endete.

Beide Trainer gaben sich letztlich mit dem Punktgewinn zufrieden. Jos Luhukay verwies dabei auf die ganz eigene Geschichte beider Mannschaften: „Wir haben mit Union immer unsere Probleme gehabt und sie haben gegen uns meist sehr gut agiert. Ich kann mit dem Punkt leben und wünsche meinem Kollegen Uwe Neuhaus und seiner Mannschaft alles Gute.“ Wenig später beim Verabschieden ergänzte er schmunzelnd, dass er natürlich hofft, dass man nächste Saison nicht mehr gegeneinander antritt.

Uwe Neuhaus verwies unter anderem auf das letzte Heimspiel: „Was der Punkt wert ist, wird man am Saisonende sehen. Wir haben gegen 1860 München mehr riskiert und sind bestraft worden. Gegen diesen Gegner und auf diesem Platz einem Rückstand hinterher zu laufen, wäre sicher ganz schwer geworden. Der Fußball ist heute natürlich zu kurz gekommen.“

Nach dem wichtigen Punktgewinn gegen Augsburg ist am kommenden Sonntag Arminia Bielefeld zu Gast im Stadion An der Alten Försterei. Um 13:30 Uhr beginnt die Partie gegen den Tabellenletzten dann auf einem nagelneuen, frisch verlegten Grün.

Als Außenseiter zu alter Heimstärke: Union heiß auf Augsburg

Vorbericht

Dass Union den Südbayern ernsthaft die Stirn bieten kann, war in den zurückliegenden Vergleichen gleich mehrfach zu erkennen. Nach zwei Unentschieden in der Vorsaison (1:1 / 0:0) hatte die Mannschaft von Uwe Neuhaus die Fuggerstädter in dieser Spielzeit bereits am Rande einer Niederlage. Im Hinspiel dominierte Union die Augsburger in deren Stadion, ging gar in Führung und hatte nach dem Schlusspfiff doch das Nachsehen. „Uwe Neuhaus‘ Mannschaft hätte den Sieg verdient gehabt“, bestätigte Jos Luhukay danach das für jedermann Offensichtliche. „In allen Spielen gegen Augsburg haben wir einen gleichwertigen Gegner abgegeben. Es sollte uns Mut machen, dass wir gegen Topmannschaften in dieser Saison meist starke Leistungen gezeigt haben“, zeigt sich Uwe Neuhaus entsprechend selbstbewusst.

Die Punkte sammelt Union seit dem Start der Rückrunde kurioserweise überwiegend in den auswärtigen Arenen. Christian Beeck vermutet trotzdem, dass im Heimspielspiel gegen den FCA  auch vor heimischer Kulisse wieder etwas drin sein könnte: „Im Hinspiel haben wir sehen können, dass auch eine Topmannschaft nicht immer in Topform sein muss. Wir haben sie im damaligen Spiel ordentlich mit Sauerstoff versorgt“, erinnert sich der Teammanger, der auch ein wenig an Wahrscheinlichkeitsdruck glaubt: „Wir sind zuhause einfach mal wieder dran, den Platz als Sieger zu verlassen.“

Mit Michael Thurk, Daniel Baier und Jonas de Roeck sind von Augsburg-Trainer Jos Luhukay vor dem Spiel gegen Fortuna Düsseldorf durchaus hochkarätige Namen suspendiert worden. Augsburgs Coach reagierte mit dieser Maßnahme laut kicker.de auf „mangelhaften Einsatz und unzureichendes Engagement“ seiner Mannschaft. „Eine solche Maßnahme mit der anschließenden Reaktion zeigt, was für eine Qualität in der Mannschaft steckt“, nahm Uwe Neuhaus Bezug zum Augsburger 5:2-Sieg über Düsseldorf.

Der Blick auf die Tabelle lässt beim Tabellenzweiten eigentlich kein Motivationsdefizit erkennen. Der FC Augsburg festigte nach drei Siegen in Folge Tabellenplatz zwei und hat nur zwei Zähler Rückstand auf Spitzenreiter Hertha BSC. Nach dem verpassten Aufstieg im letztjährigen Relegations-Krimi gegen Nürnberg, scheint an der Lech nun alles auf den direkten Aufstieg ausgerichtet zu sein.

Der steinige Weg dorthin führt für Luhukay und sein Team auch über den 1. FC Union Berlin. Trainer Uwe Neuhaus: „Die Fakten sprechen für Augsburg. Seit dem Sieg gegen uns haben sie nur ein einziges Mal verloren und sind gemeinsam mit Hertha die beste Auswärtsmannschaft.“ Dazu beeindruckt die Durchschlagskraft der Offensivabteilung: „Nando Raffael (13), Michael Thurk (8), Torsten Oehrl (7) und Stephan Hain (6) – alle Augsburger Stürmer haben öfter getroffen als unsere“, resümierte Neuhaus. Die Favoritenrolle liegt von der Papierform her klar bei den Gästen. Es ist jedoch alles möglich für Union, auch weil die erwartete Kulisse von 15.000 Zuschauern seinen Teil zu einem spannenden Spiel beitragen wird.

Dominic Peitz kann seine Qualitäten aufgrund seiner Gelbsperre am Sonnabend nicht einbringen. Dem Spielverlauf nur als Zuschauer folgt auch der frisch operierte Christian Stuff. Am Dienstag wurde dem Innenverteidiger, nach einer im Aue-Spiel erlittenen Schultereckgelenkssprengung, in der linken Schulter Metall platziert. Die Genesung und Rückkehr ist erfahrungsgemäß eine Sache von vielen Wochen, weshalb die Saison für ihn vorzeitig beendet zu sein scheint. Keinerlei Beschwerden mehr verspürt Christoph Menz. Seine Muskelverletzung ist auskuriert. Der 22-jährige Abwehrspieler konnte die Trainingswoche unter voller Belastung bestreiten und steht vor dem Sprung zurück in den Kader. Patrick Kohlmann tastet sich nach seiner Kreuzbanddehnung unter Anleitung von Fitness-Coach Dirk Keller langsam an seine alte Form heran, ist aber gegen Augsburg noch keine Alternative für Uwe Neuhaus.

Das Stadion An der Alten Försterei öffnet am Sonnabend, den 12.03.2011 um 11:30 Uhr seine Pforten, bevor um 13:00 Uhr der Anpfiff erfolgt.

Paul Thomik

Paul Thomik

ist Spieler des Tages bei unserem Spiel gegen Augsburg

Paul Thomik

ist Spieler des Tages gegen Augsburg

SpielStatistiken

1. FC Union Berlin vs FC Augsburg

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