1. FC Union Berlin vs Eintracht Braunschweig
2. Bundesliga, 2. Spieltag
1. FC Union vs Braunschweig
2. Bundesliga, 2. Spieltag
Tritt auf die Bremse:1. FC Union Berlin unterliegt Eintracht Braunschweig 0:1
Spielbericht
Union agierte im gewohnten 4 – 4 – 2 mit folgender Besetzung:
Haas – Pfertzel, Puncec (83. Stuff), Schönheim, Parensen – Karl – Zoundi, Belaid (57. Mattuschka), Jopek – Terodde, Silvio (57. Nemec)
Beide Trainer hatten im Vorfeld nicht mit Komplimenten für den Gegner gegeizt und damit offenbar richtig gelegen. Es trafen zwei lauf- und kampfstarke Mannschaften aufeinander, die sich nichts schenkte und um jeden Meter kämpften. Entsprechend verbissen wurde die Partie geführt und es dauerte eine Weile, bis erste Chancen herausgespielt wurden. Drei Mal bot sich Union die Gelegenheit, in Führung zu gehen - drei Mal retteten sich die Braunschweiger. Silvios Kopfball aus Nahdistanz fand einen gegnerischen Kopf, Patrick Zoundi überlupfte Torhüter und Tor der Gäste und auch Simon Terodde brachte den Ball aus guter Position nicht im Netz unter.
Dem Klischee folgend nahm die Partie ihren Lauf und beschenkte die Mannschaft von Torsten Lieberknecht mit der Pausenführung. Unions Außenverteidiger Marc Pfertzel bekam den Ball im Strafraum an die Hand, Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer nutzte seinen Ermessensspielraum und entschied auf Elfmeter. Diesen verwandelte Pfitzner in der 40. Minute ganz sicher und brachte sein Team so in die gewünschte Konterposition.
Diese Konstellation machte die Eintracht in der 2. Halbzeit zu Nutze und kam immer wieder zu schnellen Gegenangriffen, während Union sich zunehmend quälte beim Versuch, die Partie zu drehen. Uwe Neuhaus reagierte frühzeitig und brachte Torsten Mattuschka und Adam Nemec für Tijani Belaid und Silvio. Mattuschka gelang es, das Spiel wieder zu ordnen und um ein Haar wäre ihm wenige Minuten vor Schluss der Ausgleich gelungen. Sein Schuss aus der Drehung krachte jedoch ans Lattenkreuz. Auch die Gäste blieben jedoch gefährlich und trafen ihrerseits mehrfach das Gebälk. Union fand nicht mehr zu zwingenden Chancen, so dass es schließlich beim durchaus verdienten Erfolg für Eintracht Braunschweig blieb.
Torsten Lieberknecht war folgerichtig voll des Lobes für seine Mannschaft: „Wir haben läuferisch eine sensationelle Leistung geboten. Ich hatte vorher darauf hingewiesen, dass wir über uns hinaus wachsen müssen, wenn wir hier etwas mitnehmen wollen. Das hat meine Mannschaft toll gemacht. Kompliment dafür und Kompliment auch für die tolle Atmosphäre in diesem Stadion, die immer wieder sensationell ist.“
Uwe Neuhaus war hingegen nicht zufrieden: „Die erste Halbzeit war noch ok, in der zweiten Halbzeit haben wir es nicht gut gespielt. Wir haben zu wenig kombiniert und unser Passspiel war nicht gut. Dazu kommt, dass wir unsere Torchancen in der ersten Halbzeit nicht genutzt haben. Eine davon muss ein Tor sein.“
In der kommenden Woche steht die erste DFB-Pokalrunde auf dem Programm. Die führt den 1. FC Union Berlin am Montag, 20.08.2012 zum letztjährigen Erstrundengegner Rot-Weiss Essen.
„Zu allem in der Lage“: Union empfängt Köln-Bezwinger Braunschweig
Vorbericht
Auf dem Trainingsgelände im Schatten des Stadions ließ Uwe Neuhaus seinen Profis kaum Zeit für Freude über den Punktgewinn in Kaiserslautern. Das Tor-Feuerwerk war für den Trainer noch nicht ausreichend aussagekräftig. „Ob das ein glücklicher Punktgewinn oder ein unglücklicher Punktverlust war, wird sich am Sonntag zeigen. Können wir den Punkt mit einem Sieg gegen Braunschweig veredeln, haben wir mit vier Zählern einen guten Start hingelegt“, so Neuhaus.
Gegen Braunschweig setzt der Übungsleiter auf eine Wiederholung des Torregens, allerdings sollte es diesmal ausschließlich den gegnerischen Kasten betreffen und das möglichst frühzeitig. „Mit den ersten Chancen die Tore zu machen, könnte mir gefallen“, ließ der Coach auf der Pressekonferenz wissen.
Kontinuität soll die nötige Sicherheit bringen, weshalb die Mannschaft keiner Runderneuerung unterzogen wird. Trotz dreier Gegentore auf dem Betzenberg gibt es wenig Anlass für Personalwechsel. „Die Abstimmung wird sich verbessern. Wir werden mit jedem Spiel stabiler“, ist sich Torhüter Daniel Haas sicher.
Die Eintracht hat in der vergangenen Spielzeit den achten Tabellenrang errungen. Insbesondere in der Anfangsphase der Saison holte die Mannschaft von Trainer Torsten Lieberknecht zahlreiche Punkte. Nach der Winterpause waren bemerkenswert viele Unentschieden (15) zu verzeichnen, der Spitzenwert krönte die Niedersachsen zu den Remis-Königen der Liga.
Eine Braunschweiger Stärke ist Konstanz. Die Mannschaft konnte weitgehend zusammengehalten werden, ein großer Umbruch blieb aus. Kapitän Dennis Kruppke führt ein gefestigtes und eingespieltes Team auf das Feld. „Braunschweig hat ein festes System, eine tolle Ordnung und gefährliche Spieler. Die Mannschaft ist zu allem in der Lage“, stellte Uwe Neuhaus deshalb fest. Dem Konterspiel der Gäste stellt der Eisernen-Coach ferner Bestnoten aus: „Wir müssen kontrolliert Druck aufbauen, um den gefährlichen Kontern unbedingt aus dem Weg zu gehen“, erkennt der Trainer im schnellen Braunschweiger Umschaltspiel ein großes Gefahrenpotenzial.
Die Personalplanungen bei Union schritten unter der Woche weiter voran. Bis auf zwei Baustellen hat Uwe Neuhaus seinen kompletten Kader beisammen. Patrick Kohlmann bleibt wohl nur ein Platz auf der Tribüne. Die letztwöchig diagnostizierte Bauchmuskelzerrung entpuppte sich als langwieriger als erwartet. Bei Björn Kopplin gibt es erste positive Zeichen. Der Neuzugang aus Bochum konnte am Donnerstag bereits mit der Mannschaft trainieren, aber: „Björn war zu lange raus, als dass er schon am Sonntag eine Alternative sein könnte“, erklärte sein Trainer. Gleiches trifft auf Neuzugang Felipe Gallegos zu. Der Chilene wäre körperlich zwar in der Lage der Mannschaft zu helfen, doch durchkreuzen Verbands-Formalien in Bezug auf die Spielberechtigung noch die Einsatzchancen des 20-Jährigen.
Das Stadion An der Försterei öffnet am Sonntag um 12:00 Uhr die Tore. Mit Einlassbeginn werden auf dem gesamten Gelände Gutscheine für die IFA verteilt. Durch die Partnerschaft ist es allen technisch interessierten Unionern so möglich, freien Eintritt zu der Elektronikmesse zu erhalten. Der Anstoß zum Spiel erfolgt um 13:30 Uhr.