1. FC Union Berlin vs Eintracht Braunschweig
2. Bundesliga, 6. Spieltag
1. FC Union vs Braunschweig
2. Bundesliga, 6. Spieltag
Umkämpftes Remis: Union kommt nicht über ein 1:1-Unentschieden hinaus
Spielbericht
Im Gegensatz zum letzten Spiel bei Fortuna Düsseldorf veränderte Union-Coach Jens Keller seine Elf auf einer Position. Offensivallrounder Marcel Hartel ersetzte Stephan Fürstner in der Startelf, so dass sich die Aufstellung im 4-2-3-1-System wie folgt las:
Busk – Trimmel, Leistner, Schönheim, Pedersen – Kreilach, Kroos (69. Daube) – Gogia (72. Skyzbski), Hartel, Hedlund – Polter
Zuschauer: 21.114
Tore: 1:0 Hedlund (52.), 1:1 Nyman (62.)
Statt wie gewohnt um 18:30 Uhr, wurde Partie am Freitagabend mit 30-Minütiger Verzögerung angepfiffen. Ein Stau auf der A2 sorgte für Anreiseprobleme der Gästefans, so dass das Duell mit den Löwen erst um 19:00 Uhr begann. Trotz der verspäteten Anstoßzeit zeigten sich beide Teams von Beginn an hochkonzentriert und hellwach in den Zweikämpfen. Torchancen waren zunächst noch Mangelware, das Spielgeschehen spielte sich größtenteils im Mittelfeld ab, so dass sich beide Mannschaften weitestgehend neutralisieren. Lediglich Simon Hedlund versuchte sich mit einem Abschluss, auf der Gegenseite prüften Louis Samson und Onel Hernández Jakob Busk. Mit zunehmender Spielzeit wurden die Eisernen immer gefährlicher. In der 29. Spielminute setzte Kapitän Felix Kroos Simon Hedlund mit einem Pass in die Tiefe in Szene, der setzte seinen Schuss aus spitzem Winkel jedoch knapp am langen Pfosten vorbei. Nur drei Minuten später kam der Schwede im Zweikampf mit Abwehrspieler Joseph Baffo an der Strafraumgrenze in guter Position zu Fall, der Pfiff von Schiedsrichter Sören Storks blieb jedoch aus. In der Folge intensivierten die Eisernen ihre Angriffsbemühungen, doch sowohl Sebastian Polter, als auch Marcel Hartel und Simon Hedlund scheiterten bei ihren Abschlüssen. Auf der Gegenseite versuchte sich der BTSV vor allem mit langen Bällen in die Spitze, mehr als ein weiterer Versuch von Hernández sprang dabei für die Gäste jedoch nicht heraus, so dass Schiedsrichter Sören Storks die erste Halbzeit pünktlich nach 45 Minuten beim Stand von 0:0 beendete.
Union kam mit viel Schwung aus der Kabine und sorgte direkt für Gefahr. Nach einem missglückten Pass von Keeper Jasmin Fejzic leitete Gogia den direkten Gegenangriff ein, den anschließenden Pass von Hedlund verpasste Hartel nur knapp. In der 52. Spielminute machte es die Offensive der Eisernen besser. Sebastian Polter setzte Hedlund mit einem Pass in die Tiefe in Szene, der Schwede ließ sich nicht zweimal bitten und schob trocken zur 1:0-Führung ein. Fünf Minuten später zog Akaki Gogia von der Strafraumkante ab, sein Schuss verfehlte den Kasten der Braunschweiger nur knapp. Auf der Gegenseite bot sich Abdullahi die große Möglichkeit zum Ausgleich, nachdem er Jakob Busk bereits umspielt hatte verfehlte er mit dem Abschluss jedoch das Tor. Union spielte weiter druckvoll und kam zur nächsten guten Chance. Ein Trimmel-Freistoß fand am langen Pfosten Damir Kreilach, der Kroate schien jedoch überrascht und vergab die Möglichkeit freistehend vor Torhüter Fejzic. Im direkten Gegenzug bediente Khelifi Christoffer Nymann vor dem Tor der Eisernen, wo der Stürmer die Kugel nur noch über die Linie drücken musste (62.). Trotz des Rückschlags blieb der 1. FC Union Berlin weiter bissig und kam durch Gogia und Hedlund zu weiteren Möglichkeiten. Der gut aufgelegte Marcel Hartel versuchte sich nach feinem Dribbling von der Strafraumgrenze, sein Schlenzer prallte jedoch an der Querlatte ab. Union bemühte sich weiter, in der 76. Minute ging Polter im Strafraum zu Boden, der Pfiff von Storks blieb abermals aus. Zwei Minuten später bediente der inzwischen eingewechselte Skrzybski Polter von der rechten Angriffsseite, den direkten Abschluss des Stürmers wehrte Fejzic mit einer sensationellen Parade zur Ecke ab. Im Anschluss investierten die Hausherren weiter viel, was den Braunschweigern Platz zum Kontern bot. Ein weiterer Treffer wollte jedoch keinem der beiden Teams gelingen.
„Wir haben das Spiel ab der 20. Minute komplett beherrscht und hatten gute Möglichkeiten. Beim Gegentor sind wir in Überzahl, das können wir besser verteidigen. Auch wenn Braunschweig danach Konterchancen hatte, haben wir weiter Druck gemacht und uns Chancen erarbeitet. Es wäre nicht unverdient gewesen, wenn wir den Dreier geholt hätten.“, so Keller nach dem Spiel.
Viel Zeit zum Verschnaufen bleibt den Profis des 1. FC Union Berlin nach dem Remis gegen Eintracht Braunschweig nicht. Bereits am kommenden Dienstag, dem 19.09.2017 treffen die Eisernen im BWT-Stadion am Hardtwald auf den SV Sandhausen. Der Anpfiff erfolgt um 18:30 Uhr.
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Vorbericht
„Wir haben die Dinge, die falsch gelaufen sind, ganz klar und direkt angesprochen. Wir haben ohne Zweifel die fußballerische Qualität, aber wenn wir nicht bereit sind, von der ersten Minute an Vollgas zu geben, dann wird es gegen jeden Gegner in dieser Liga schwer. Wenn wir unsere Qualität abrufen, können wir auch jeden schlagen“, kommentierte Jens Keller die Lage nach der Niederlage in Düsseldorf. Außerdem fasste der 45-jährige Übungsleiter zusammen, was seinem Team momentan fehlt: „Ich dachte, dass wir nach der letzten Saison mental ein Stück weiter wären. Zumal das zwar wichtige Spiele, aber keine KO-Spiele waren, in denen der Druck enorm hoch ist. Natürlich möchte man jedes Spiel gewinnen und das Beste rausholen, aber wir dürfen momentan nicht so viel denken. Spiele werden nicht im Kopf, sondern im Herzen entschieden. Wenn einem Dinge leicht von der Hand gehen, ohne dass man nachdenken muss, dann ist man gut, in dem, was man tut. Wir hoffen, dass die Mannschaft aus den vergangenen Spielen und Situationen lernt und das Gelernte dauerhaft umsetzt.“
Trotzdem fand Keller auf der Pressekonferenz vor der Partie gegen Eintracht Braunschweig auch lobende Worte für sein Team und verdeutlichte, was er am Freitag von der Mannschaft erwartet: „Die Reaktionen im Training waren sehr gut. Wenn man die Mannschaft trainieren sieht, denkt man nicht, dass so ein Spiel wie am letzten Sonntag rauskommt. Aber das ist im Fußball leider manchmal so und geht nicht nur uns so. In Düsseldorf waren wir nicht geil genug auf den Ballgewinn, nicht aggressiv genug in den Zweikämpfen. Darauf haben wir im Training jetzt wieder vermehrt Wert gelegt.“
Auch für Eintracht Braunschweig lief nach dem knapp verpassten Aufstieg in der letzten Saison noch nicht alles rund. Nachdem der BTSV in der Relegation denkbar knapp an Bundesligist VfL Wolfsburg gescheitert war, blieb die Elf von Trainer Torsten Lieberknecht in der Liga zwar bisher ungeschlagen, konnte jedoch nur einen Sieg (2:0 gegen Heidenheim) verbuchen. In den anderen vier Partien mussten sich die Niedersachsen mit Remis zufriedengeben. Direkt nach dem 1:1-Unentschieden gegen den SV Sandhausen am vergangenen Wochenende formulierte Lieberknecht die Zielsetzung für das Auswärtsspiel in Berlin klar: „Wir hätten uns alle einen Heimsieg gewünscht. Wir haben noch kein Spiel verloren, aber ein paar Unentschieden zu viel. Nun gilt es, in Berlin einen Dreier zu holen.“ Personell wurde die Braunschweiger Mannschaft vor der Saison auf einigen Positionen verändert. Sechs Abgängen stehen acht Neuverpflichtungen gegenüber. Erfolgreichster Scorer der Löwen ist derzeit der Schweizer Salim Khelifi, dem in den ersten fünf Partien ein Treffer und drei Vorlagen gelangen.
„Braunschweig ist eine Mannschaft, die enorm durch ihre Mentalität und Wucht kommt. Sie haben aber auch unglaublich viel Qualität und Erfahrung im Kader“, schätzt Keller den kommenden Gegner vor der Partie ein und erwartet eine umkämpfte Partie am Freitagabend: „Sie versuchen viel mit langen Bällen zu agieren und dann auf die zweiten Bälle zu gehen. Da müssen wir stark sein. Das wird eine Herausforderung für uns und ist genau das, was wir am Sonntag in der ersten Halbzeit nicht gezeigt haben. Im Heimspiel müssen wir jetzt mit unserer Mentalität dagegenhalten. Wir haben schon oft genug bewiesen, dass wir das können.“
Personell kann Jens Keller fast aus dem Vollen schöpfen, mit Kenny Prince Redondo (Schulterverletzung) und Marc Torrejon (Wade) fallen zwei Profis aus. „Marc konnte diese Woche nicht viel machen, bei ihm müssen wir abwarten“, so Keller über den Innenverteidiger. Dafür stehen sowohl der zuletzt angeschlagene Steven Skrzybski, als auch Mittefeldakteur Grischa Prömel nach abgesessener Rotsperre wieder zur Verfügung. Um gegen Braunschweig erfolgreich zu sein, gibt es für die Eisernen im Prinzip ein einfaches Rezept. „Wir brauchen keine große Weiterentwicklung, sondern müssen das auf den Platz bringen, was wir schon oft genug gezeigt haben. In der zweiten Halbzeit in Düsseldorf haben wir eine Mannschaft, die zuvor gut drauf war, über 35 Minuten klar beherrscht. Da hat es plötzlich gut funktioniert. Das müssen wir konstant und von Beginn an bringen“, befand Trainer Jens Keller.
Die Stadiontore öffnen am Freitag wie gewohnt 1,5 Stunden vor dem Anpfiff. Resttickets sind ausschließlich an den Tageskassen im Gästesektor verfügbar, die Heimbereiche im Stadion An der Alten Försterei sind ausverkauft.