1. FC Union Berlin vs Borussia Dortmund
Bundesliga, 10. Spieltag
1. FC Union vs Dortmund
Bundesliga, 10. Spieltag
Union schlägt Dortmund mit 2:0
Spielbericht
Der 1. FC Union Berlin schlägt Borussia Dortmund im Stadion An der Alten Försterei am 10. Bundesliga-Spieltag mit 2:0. Die Tore für die Eisernen erzielt Janik Haberer in den Minuten 8 und 21. Von Beginn an effektive und konzentrierte Hausherren nutzen nach acht Spielminuten direkt die erste Möglichkeit zur Führung. Nach einem Fehler von Gäste-Torwart Kobel muss Janik Haberer den Ball nur noch ins leere Tor schieben. Wenige Minuten später überwindet er Kobel erneut, diesmal per Fernschuss aus 20 Metern. In der Folge übernimmt der Gast immer mehr die Kontrolle, kann sich aber bis zum Spielende nicht belohnen. Entweder die Abschlüsse sind zu unpräzise oder der überragende Frederik Rönnow hält. Mit dem Erfolg verteidigt der 1. FC Union Berlin seine Tabellenführung in der Bundesliga erneut.
1. FC Union Berlin: Rönnow – Trimmel, Baumgartl, Knoche, Leite, Ryerson – Schäfer (87. Pantovic), Khedira, Haberer (62. Thorsby) – Becker (87. Leweling), Siebatcheu (67. Behrens)
Borussia Dortmund: Kobel – Meunier (46. Malen), Süle (70. Hazard), Hummels, Schlotterbeck, Guerreiro – Özcan (46. Reus), Can (82. Reyna), Bellingham – Moukoko, Adeyemi (46. Brandt)
Personal: Eine englische Woche jagt die Nächste. Dies nahm Union-Trainer Urs Fischer auch im Vorfeld des Spiels gegen Borussia Dortmund zum Anlass, seine Startformation wieder ein wenig zu verändern. In der Innenverteidigung begann Timo Baumgartl für Paul Jaeckel, András Schäfer ersetzte Genki Haraguchi im Mittelfeld.
Zuschauer: 22.012
Tore: 1:0 Haberer (8.), 2:0 Haberer (21.)
Effektive Unioner – Haberer mit Doppelpack
Keine fünf Minuten waren vergangen, da musste BVB-Torwart Gregor Kobel bereits das erste Mal eingreifen. András Schäfer gelangte zuvor im Mittelfeld in Ballbesitz und machte sich dann auf den Weg Richtung Gäste-Tor. Halbrechts im Strafraum angelangt, wagte er den Abschluss, den Kobel aber nur abklatschen ließ. Jordan Siebatcheu und Mats Hummels versuchten im direkten Duell an den freien Abpraller zu kommen, das bessere Ende hatte der Dortmunder für sich. In Minute Acht folgte direkt der nächste Aufreger und wieder stand Kobel im Mittelpunkt. Einen vermeintlich harmlosen Rückpass seiner Vorderleute verstolperte er bei der Annahme, sodass der mitgelaufene Janik Haberer nur wenig Mühe hatte, das Leder im leeren Tor unterzubringen. In der Folge versuchten die Dortmunder, mit ruhigem Spielaufbau und längeren Passfolgen Ruhe in die Begegnung zu bekommen, auch eine erste Offensivaktion ergab sich daraus. Nach einem Foul von Timo Baumgartl an Karim Adeyemi kurz vor der Strafraumgrenze bekam der BVB einen Freistoß in aussichtsreicher Position zugesprochen. Bellingham nahm sich der Sache an, schoss den Ball aber zwei Meter über den Kasten von Frederik Rönnow (17.). In Minute 21 waren es wieder die Unioner mit einer Torchance – und sogar der 2:0-Führung. Über den immer aktiven Schäfer gelangte der Ball zunächst nach rechts außen zu Sheraldo Becker, der dann seinen Sturmkollegen Siebatcheu in der Mitte suchte und auch fand. Dessen Ablage in den Rückraum nahm der nachgelaufene Haberer direkt und verwandelte unten links. Kobel im Gäste-Tor blieb hier keine Abwehr-Chance. Die Eisernen zeigten sich bis dahin sehr effektiv, machten aus ihren zwei besten Möglichkeiten direkt zwei Treffer und überließen den Gästen danach viele Spielanteile. Das führte in Minute 36 dazu, dass auch Unions Frederik Rönnow zum ersten Mal eingreifen musste. Youssoufa Moukoko hatte den Ball sieben Meter vor dem Kasten der Hausherren in den Fuß gespielt bekommen und seinen Abschluss trotz Bedrängnis durch Diogo Leite noch aufs Tor bekommen. Rönnow aber stand genau richtig und fing die Kugel sicher. Bis zum Pausenpfiff verzeichnete der BVB wieder viel Ballbesitz (69%), fand aber keinen Weg durch die kompakte Unioner Defensive oder beendete die eigenen Offensivbemühungen durch Fehlpässe selbst. Mit einer Minute Nachspielzeit beendete Schiedsrichter Stieler Halbzeit eins kurz darauf beim Stand von 2:0.
Dortmund rennt an – Rönnow hält die Null
Mit Beginn der zweiten Halbzeit wechselte Gäste-Trainer Edin Terzic gleich dreifach und stellte in Folge dessen auch das System seiner Mannschaft um. Aus einem 3-5-2 wurde ab Minute 46 ein 4-2-3-1 mit Viererkette. Die Anpassungen zeigten zunächst auch Wirkung, die Gäste übernahmen sofort die Spielkontrolle und ließen den Unionern kaum Raum zur Entlastung. Trotzdem waren es die Hausherren, die nach 56 Minuten die bis hierhin beste Chance in Durchgang Zwei verzeichneten. Nach einer Haberer Flanke von der linken Seite kam der nach einer Ecke noch vorn gebliebene Timo Baumgartl per Kopfball zum Abschluss. Diesmal war Kobel zur Stelle und verhinderte den höheren Rückstand. Motiviert durch die Möglichkeit, blieben die Eisernen auch in der Folge permanent gefährlich. Besonders durch schnelle Umschaltmomente und Konter über Sheraldo Becker sorgten die Berliner immer wieder für Gefahr im Strafraum der Dortmunder. Dem BVB fiel offensiv nicht viel ein, trotz stellenweise über 70% Ballbesitz konnten sich die Gäste keine nennenswerten Abschlüsse erspielen. In Minute 75 prüfte Jude Bellingham Union-Keeper Rönnow per Fernschuss aus 20 Metern, den dieser aber sicher halten konnte. Wenige Sekunden später war es der eingewechselte Marco Reus, der Rönnow erneut zu einer starken Parade zwang. Zuvor hatte er sich über Doppelpässe mit Bellingham und Brandt in den Sechzehner der Unioner kombiniert. Den Abschluss aus spitzem Winkel parierte Unions Schlussmann zur Ecke, welche aber nichts einbrachte. Erneut nur einige Sekunden später folgte die nächste Glanztat des dänischen Nationaltorhüters. Eine Flanke von außen erreichte Donyell Malen in der Strafraum-Mitte, nach kurzem Dribbling schloss er kraftvoll auf die kurze Ecke ab, aber auch diesen Ball wusste Rönnow per Reflex zu halten. Das Ende des Chancen-Triples hatte wieder nur wenig später Moukoko auf dem Fuß. Auch seinen Distanzschuss aus der zweiten Reihe konnte Rönnow aber parieren. Das permanente Anrennen der Dortmunder brachte bis zum Ende der Partie keinen Ertrag mehr. Sämtliche Bemühungen konnte die Defensive der Eisernen spätestens im Strafraum klären. Nach 94 Minuten beendete der Unparteiische die Begegnung beim Stand von 2:0.
Stimmen nach dem Spiel
“Wir haben uns vorgenommen, hier etwas zu holen. Dass wir dann so einen Auftritt hinlegen und am Ende verdient mit 2:0 vom Platz gehen, ist natürlich besonders gut. Insgesamt haben wir unseren Matchplan sehr gut umgesetzt und Dortmund so wenig Chancen gelassen. Vielleicht hätte es am Ende ein Tor mehr sein können”, so Doppeltorschütze Janik Haberer nach dem Abpfiff.
“Es war ein sehr hartes Spiel, Dortmund hat viele gute Spieler. Aber wir wissen, dass wir jeden schlagen können, wenn wir zusammenhalten und als Team auftreten. Das haben wir heute super gemacht und jetzt haben wir drei Punkte mehr”, beschrieb Sheraldo Becker nach dem Spiel die gemeinsame Teamleistung.
“Das ist Wahnsinn und absolut beeindruckend, wenn man sieht, was die Jungs schon wieder abgeliefert haben. Mit diesem körperlichen Einsatz hat man dann aber auch die Chance, jeden zu schlagen. Die erste Halbzeit war sehr gut von uns. Wir hatten den Gegner im Griff, haben nichts zugelassen und natürlich vor dem ersten Tor auch von ihrem Fehler profitiert. Hinten konnten wir uns heute auf einen sehr starken Frederik Rönnow verlassen,” kommentierte ein zufriedener Union-Trainer Urs Fischer die Partie.
Ausblick auf die kommenden Tage
Bereits am Mittwoch, dem 19.10.2022, empfängt der 1. FC Union Berlin den 1. FC Heidenheim 1846 zur Zweitrunden-Partie im DFB-Pokal. Angestoßen wird die Begegnung im Stadion An der Alten Försterei um 20.45 Uhr.
Borussia Dortmund zu Gast in Köpenick
Vorbericht
Am Sonntagnachmittag, dem 16.10.2022, empfängt der 1. FC Union Berlin den Tabellenvierten Borussia Dortmund um 17:30 Uhr im Stadion an der Alten Försterei. In einem der zwei Topspiele am Sonntag haben die Gäste einen leichten Frischevorteil. Das Champions League-Rückspiel gegen Sevilla bestritten die Dortmunder bereits am Dienstag.
Der Gegnercheck
Im jüngsten Spiel der Königsklasse konnten die Borussen zuhause nur ein Remis verbuchen. In der Bundesliga fuhren sie zwar ebenfalls ein Unentschieden ein, die Freude fiel jedoch um ein Vielfaches größer aus. Anthony Modeste rettete in der Nachspielzeit per Kopfball einen wichtigen Punkt gegen den Rekordmeister Bayern München.
Es war der erste Punktgewinn gegen den FCB seit fast vier Jahren. Dass dieses Remis kein Ausrutscher war, spiegelt die Tabelle gut wider. Dortmund und Bayern bewegen sich zurzeit im Gleichschritt (beide 16 Punkte), müssen Union und Freiburg aktuell aber noch den Vortritt lassen.
Angesichts der taktischen Ausrichtung lässt sich der neue alte Cheftrainer Edin Terzic durch Ergebnisse nicht aus der Ruhe bringen. Abgesehen vom Bayern-Spiel zieht der 39-Jährige sein 4-2-3-1 mit einer klassischen Doppelsechs durch. Die beiden Außenspieler neben Spielmacher Julian Brandt spielen variabel, können sowohl über die Außenbahn kommen, als auch gefährlich ins Zentrum eindringen.
Der direkte Vergleich
Beide Vereine trafen in der Bundesliga sechsmal aufeinander. Union konnte davon zwei Partien für sich entscheiden, in den letzten drei Spielen gegen den BVB gingen die Eisernen aber leer aus und kassierten insgesamt neun Gegentore. Was für die Eisernen spricht: Die Borussen sind seit zwei Auswärtsspielen in der Bundesliga sieglos.
Das Wiedersehen
Nationalspieler Nico Schlotterbeck, der von 2020 bis 2021 für den 1. FC Union Berlin 16 Spiele absolvierte, trifft am Sonntag erstmals im schwarz-gelben Trikot auf die Eisernen.
Das Personal
Cheftrainer Urs Fischer steht vor dem Sonntagsspiel gegen Dortmund der gesamte Kader zur Verfügung.
Die Stimmen zum Spiel
Für Cheftrainer Urs Fischer hat die Borussia ihre Mentalitätsfrage geklärt: “Ich nehme Dortmund sehr solidarisch wahr. Sie geben nicht auf und kämpfen bis zum Ende. Dazu besitzen sie eine gute Mischung aus spielerischen Lösungen und Tempoläufen über die Außenbahn. Wir müssen es schaffen, uns aus dem Druck zu befreien, den Dortmund in seinem aggressiven Pressing immer wieder aufbaut.”
Dortmunds Trainer Edin Terzic spricht in der Pressekonferenz vor dem Spiel besonders die gute Stimmung bei den Eisernen an und warnt vor der Gefahr des ruhenden Balles: „Union arbeitet gut und sehr konstant. Die Atmosphäre in der Gruppe ist gefühlt sehr gut. Jeder kennt seine Rolle und weiß, worauf es ankommt. Eine sehr gute Mischung, um erfolgreich arbeiten zu können. Dazu ist Union sehr effektiv und kreativ bei Standards. Wir werden heute und morgen nochmal Standardsituationen trainieren.”
Serviceinfos
Für die Partie stehen keine Tickets mehr zur Verfügung. Stadionbesucher werden gebeten, die Information der Berliner Polizei zu berücksichtigen. Das Spiel wird live auf DAZN übertragen. Wie gewohnt informiert Union im vereinseigenen Liveticker über die Partie.