1. FC Union Berlin vs AB Kopenhagen
Testspiele, 11. Spieltag
1. FC Union vs AB Kopenhagen
Testspiele, 11. Spieltag
Generalprobe geglückt: Union bezwingt AB Kopenhagen mit 2:1
Spielbericht
Das Gesicht der Mannschaft war ein ungewohntes im Vergleich zu den meisten Partien der Meisterschafts-Hinrunde. Uwe Neuhaus hatte die Eindrücke des Trainingsspiels vom Freitag in Form gegossen, ließ im letzten Test vor dem Pflichtspielstart in Paderborn die Stammkräfte Kapitän Torsten Mattuschka, Christian Stuff und Christopher Quiring zunächst auf der Bank und schickte folgende Formation auf das Spielfeld:
Glinker – Pfertzel, Madouni (46. Stuff), Menz, Kohlmann – Karl, Ede (80. Zoundi), Parensen (46. Quiring), Silvio – Mosquera (46. Mattuschka), Terodde
Dem dänischen Zweitligisten war die weite Anreise in den Anfangsminuten deutlich anzumerken. Die Neuhaus-Elf hingegen ließ sich nicht lange bitten. Nachdem zunächst Mosquera die erste Gelegenheit noch vergeben hatte, marschierte Silvio durch die Kopenhagener Abwehr und vollendete trocken (7.). Die Anwesenheit von Schiedsrichter Marcel Unger war insgesamt nur zu erahnen, was auch am von beiden Seiten bemerkenswert körperlos geführten Spiel lag. Man rückte sich gegenseitig kaum zu Leibe, wovon Union profitierte. Die Hausherren spielten sich die Bälle ungestört zu und verzeichneten mit Versuchen von Simon Terodde und John Jairo Mosquera die folgerichtig besseren Chancen. In Ansätzen gefiel im ersten Abschnitt das technisch versierte Zusammenspiel zwischen Silvio und Chinedu Ede, allein, weitere Treffer wollten vorerst nicht fallen.
Zu Beginn der zweiten Hälfte brachte Coach Neuhaus neue Kräfte und damit frischen Wind. Von der Gegenseite kam dagegen weiterhin nur wenig – nichts zu sehen vom legendären „Danish Dynamite“. Union gab sich keine Blöße und drückte auf das nächste Tor. Erst verpasste Christopher Quirings Direktabnahme nach Silvio-Flanke das Gehäuse knapp, dann hatten die Gäste Glück, dass Schlussmann Nicolaj Bjerregaard den vom eigenen Mann abgefälschten Mattuschka-Heber noch aus dem langen Eck kratzte (59.). Wenig später wurde es kurios: Zunächst verpasste Chinedu Ede allein vor Kopenhagens Keeper den Ausbau der Führung, bevor Simon Terodde erst am Pfosten und dann an der Grundlinie scheiterte (61./63.). In der 70. Spielminute zeigte Schiedsrichter Unger nach einem Foul an Silvio auf den Punkt. Den fälligen Strafstoß verwandelte Torsten Mattuschka sicher. Mit dem Zwei-Tore-Vorsprung im Rücken ließen es die Eisernen merklich ruhiger angehen, zu ruhig für den an der Seitenlinie aktiver werdenden Uwe Neuhaus. Die 807 Zuschauer teilten die Auffassung des Trainers, doch selbst beste Einschussmöglichkeiten von Silvio und Simon Terodde blieben ungenutzt. Schlimmer noch, ein Eigentor von Christoph Menz verwässerte den einseitigen Spielverlauf zusätzlich (75.). Die Geschehnisse auf dem Platz veränderten das Endresultat danach nicht mehr, sodass für den 1. FC Union Berlin mit dem Abpfiff der erste Sieg im Testspiel-Winter zu Buche stand.
Uwe Neuhaus war mit dem Spiel seiner Mannschaften nur bedingt einverstanden: „Ich bin unter dem Strich etwas hin und hergerissen. Die vergebenen Torchancen geben der Partie einen ganz anderen Charakter. Wir haben es verpasst uns selbst mehr Gewissheit zu verschaffen, wie weit wir sind“, haderte der Trainer mit der dünnen Torausbeute seiner Elf.
In der kommenden Woche wird es für das Trainergespann nun darum gehen, die letzten noch bestehenden Fragezeichen zu beseitigen, um am Freitag in Paderborn erfolgreich zu sein.