1. FC Union Berlin vs 1. FC Nürnberg
2. Bundesliga, 25. Spieltag
1. FC Union vs Nürnberg
2. Bundesliga, 25. Spieltag
1:0 gegen Nürnberg: Union erobert die Tabellenspitze
Spielbericht
Nach dem Auswärtssieg beim FC St. Pauli veränderte Trainer Jens Keller seine Startelf nur auf einer Position. Innenverteidiger Roberto Puncec kehrte nach seiner Gelb-Sperre zurück auf den Rasen, Emanuel Pogatetz nahm dafür auf der Bank Platz. Die Aufstellung im 4-3-3-System las sich wie folgt:
Mesenhöler – Trimmel, Leistner, Puncec, Parensen (51. Schönheim) – Kroos (74. Hosiner), Fürstner, Kreilach – Skrzybski, Polter, Hedlund (90.+2 Redondo)
In einer zweikampfbetonten Anfangsphase gehörte die erste Chance des Spiels den Gästen aus Franken. Tobias Kempe setzte sich zunächst gut im Strafraum der Eisernen durch, verzog seinen Abschluss aus guter Position jedoch übers Tor. In der 14. Spielminute war es dann Schiedsrichter Dr. Jochen Drees, der im Mittelpunkt des Geschehens stand. Christopher Trimmel war nach einem Zweikampf mit Edgar Salli im Strafraum der Nürnberger zu Boden gegangen, der Unparteiische verweigerte jedoch den möglichen Strafstoß. Die Partie blieb weiter zweikampfbetont, immer wieder musste das Spiel unterbrochen werden. In der 29. Spielminute war es dann Salli, der Daniel Mesenhöler mit einem Distanzschuss das erste Mal prüfte. Auf der Gegenseite scheiterte verzog Union-Stürmer Sebastian Polter zweimal knapp, seine Abschlüsse gingen beide am rechten Pfosten vorbei. Einen gut vorgetragenen Konter über Fürstner und Kreilach schloss Steven Skrzybski ab, Keeper Raphael Schäfer konnte den Versuch jedoch entschärfen. Und auch der Nachschuss des überraschten Polter landete nicht im Kasten (36.). Mit dem Stand von 0:0 verabschiedeten sich die Teams nach kampfbetonten 45 Minuten in die Halbzeitpause.
Der zweite Abschnitt begann ähnlich wie der erste endete, beide Teams zeigten sich zweikampfstark. Gute Chancen konnte sich jedoch keines der beiden Teams erspielen. Auf Seiten der Nürnberger versuchten sich Löwen und Brecko im Abschluss. Union betrieb weiterhin einen hohen spielerischen Aufwand, der letzte Pass wollte allerdings nicht ankommen. In der 75. Spielminute musste die Partie von Schiedsrichter Dr. Jochen Drees für knapp vier Minuten unterbrochen werden, der Unparteiische musste sich in den Stadionkatakomben wegen muskulärer Probleme im linken Oberschenkel behandeln lassen. Nach der ungewöhnlichen Spielpause bot sich Sebastian Polter die große Chance zur Führung, diesmal scheiterte der Stürmer mit seinem Abschluss jedoch am Pfosten. Nur Minuten später machte es der eingewechselte Philipp Hosiner dann allerdings besser (83.). Nach einem Zuspiel von Trimmel suchte Steven Skrzybski die Grundlinie und legte überlegt in den Rückraum zu Hosiner. Der Rest war für den Österreicher nur noch Formsache. In der Folge ließen die Eisernen in der Defensive nichts mehr zu, sondern erkämpften sich stattdessen noch einige Ecken. Nach sechs langen Nachspielzeit-Minuten beendete Dr. Drees die Partie und besiegelte damit den sechsten Union-Sieg in Folge.
„Man hat heute schon gesehen, dass die Mannschaft ein bisschen gehemmt war. Wir sind nicht so richtig ins Spiel gekommen und haben zu abwartend agiert. Wir hatten zu wenig Geschwindigkeit gegen den Ball, waren nicht richtig im Spiel, haben aber trotzdem nichts zugelassen. Das war nicht so wie wir es uns vorgenommen haben. Die Mannschaft wollte trotzdem ihre Qualität zeigen und das Spiel gewinnen. Man sieht dann aber die Qualität der Mannschaft, getragen von unseren Fans glaubt sie bis zur letzten Minute an den Sieg. Vielleicht hätten wir das Tor früher machen können aber unter dem Strich haben wir verdiente drei Punkte“, so Union-Trainer Jens Keller auf der Pressekonferenz nach dem Spiel.
Aufgrund der anstehenden Länderspiele pausiert die 2. Bundesliga am kommenden Wochenende. Der 1. FC Union Berlin nutzt die Zeit und bestreitet ein Testspiel gegen den Berlin-Ligisten SV Empor Berlin. Der Anpfiff auf dem Platz an der Cantianstraße 24, 10437 Berlin, erfolgt am Donnerstag, dem 23.03.2017 um 19 Uhr. In der Liga treffen die Eisernen am 26. Spieltag auf den Tabellenvierten Hannover 96. Der 1. FC Union Berlin tritt am Samstag, dem 01.04.2017 um 13:00 Uhr in der HDI-Arena an, die Tickets für den Gästeblock sind bereits vergriffen.
Union auf der Jagd nach den nächsten 3 Punkten: Montag gegen Nürnberg
Vorbericht
Das Aufeinandertreffen der zwei Vereine verspricht auf den ersten Blick viele Tore, denn keine andere Ansetzung in der 2. Bundesliga hatte in der Vergangenheit einen derart hohen Toreschnitt. Jedoch konnte bisher meist der 1. FC Nürnberg gegen die Eisernen die Erfolge verbuchen. In insgesamt sieben Spielen fielen 26 Tore für den Club. Insbesondere in der Alten Försterei gingen sie immer mit mindestens drei Treffern aus dem Spiel. Allerdings konnten die Nürnberger nach längerer Durststrecke erst im letzten Heimspiel gegen die Arminia aus Bielefeld wieder einen Sieg einfahren. Es waren die ersten drei Punkte im Debutspiel für den neuen Trainer Michael Köllner. Die zahlreichen Abgänge im Sommer hatte der FCN dann doch nicht adäquat kompensieren können und lief deshalb den eigenen Ansprüchen seit Saisonstart hinterher. Zuletzt verließ in der Winterpause Guido Burgstaller den Club, der bis dahin 14 Saisontore schoss.
Union-Coach Jens Keller geht seinerseits sehr zuversichtlich in die Partie: „Wir wissen, was auf uns zukommt. Sie haben einen neuen Trainer. Da wird sich sicherlich das eine oder andere verändern. Aber: Wir stehen da oben, wir spielen zuhause und wir schauen auf uns und unsere Leistung. Wenn wir die wieder abrufen, dann wird das auch für Nürnberg nicht ganz so einfach hier werden.“
Nach dem verpatzten Hinrundenduell gegen die Franken wollen die Eisernen jetzt an ihre Erfolge der letzten Spieltage anknüpfen. Seit sechs Spielen konnte niemand den 1. FC Union Berlin besiegen und somit sind die Hausherren bislang das erfolgreichste Team der Rückrunde. Dessen ist sich auch der Trainer bewusst: „Wir wollen das Spiel gewinnen und es ist wichtig für uns, oben dabei zu bleiben. Die Mannschaft weiß, was sie kann.“
Das Stadion An der Alten Försterei wird auch am Montagabend sehr gut gefüllt sein. Insgesamt werden rund 21.000 Zuschauer erwartet, darunter 1.500 Gäste aus Nürnberg. Die Stadiontore werden am Montag bereits um 18 Uhr geöffnet, sodass einer entspannten Anreise nichts im Wege steht. Die Haupttribüne öffnet wie gewohnt 90 Minuten vor Anpfiff.