1. FC Union Berlin vs 1. FC Kaiserslautern
2. Bundesliga, 13. Spieltag
1. FC Union vs K'lautern
2. Bundesliga, 13. Spieltag
Nicht belohnt:
Spielbericht
Schnell stellte sich heraus, dass Kaiserslautern über zahlreiche Spieler mit hoher individueller Klasse verfügt. Der Ball lief flüssig durch die Reihen der Gäste, so dass Union zunächst Mühe hatte, richtig in die Partie zu kommen. Allerdings gelang es auch den Gästen nicht, zwingende Chancen herauszuspielen, so dass es zur Führung einer Standardsituation bedurfte. Einen Eckball der Lauterer konnten die Eisernen nicht klären, so dass Amedick den Ball in der 30. Minute über die Linie drücken konnte. Wenig später hatte der agile Sidney Sam das 2:0 auf dem Fuß, scheiterte aber an der Union-Abwehr. Mit dem 0:1-Rückstand ging es in die Kabine.
Nach der Pause gelang es den Gästen noch einige Minuten ihr Spiel durchzuziehen, dann übernahm Union mehr und mehr das Kommando. Leider gelangen zu wenig zwingende Aktionen in der Spitze. Ein strammer Schuss von Dogan wurde von FCK-Torwart Sippel glänzend pariert, ein Freistoß von Torsten Mattuschka von der Strafraumgrenze ebenso. Letzterer bildete so etwas wie die Schlüsselszene des Spiels. Die Aktion, die von Schiedsrichter Wolfgang Stark gepfiffen wurde, war klar im Strafraum, hätte also eigentlich mit einem Strafstoß geahndet werden müssen. Stattdessen gab es nur Freistoß und den konnte Union nicht verwandeln.
Als Union zur großen Schlussoffensive ansetzen wollte, gab es unverhofft den herben Dämpfer durch ein weiteres Gegentor. Jendrisek konnte einen weit herausgeschlagenen Ball geschickt aufnehmen und ließ Union-Keeper Glinker keine Chance. Das 0:2 in der 78. Minute war im Grunde der Genickbruch für die Berliner, die sich weiterhin mühten, aber keine wirkliche Gefahr mehr entfachen konnten. So blieb es am Ende beim 0:2, dass sich eine überaus clevere Gästemannschaft auch verdient hatte.
Der 1. FC Kaiserslautern ist in dieser Verfassung sicherlich das Top-Team der 2. Liga und ganz heißer Aufstiegsanwärter. Die Tabellenführung wusste FCK-Trainer Marco Kurz aber richtig einzuordnen: "Natürlich nehmen wir das gerne mit und sehen es als Lohn für die Arbeit und den Aufwand, den wir betreiben. Aber es ist erst der 13. Spieltag und der Weg ist noch sehr lang. Uns interessiert jetzt das nächste Spiel - mehr nicht." Union-Coach Uwe Neuhaus fand lobende Worte für seine Mannschaft und das Publikum: "Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen, sie hat alles versucht. Unser Dank gilt den Zuschauern, die das am Ende erneut honoriert haben. Die Leute haben ein sehr gutes Gespür dafür, was die Spieler nach so einer Niederlage brauchen. Nach einem 0:2 auf eine Ehrenrunde zu gehen, baut unheimlich auf und so etwas gibt es nur ganz selten, wahrscheinlich nur hier!"
Viel Zeit zum Verschnaufen bleibt den Eisernen nicht, bereits am kommenden Sonntag geht es nach Hamburg zum FC St. Pauli. Die Vorbereitung darauf beginnt bereits morgen früh um 10 Uhr mit der nächsten Trainingseinheit.
Ohne Mosquera ins Spitzenspiel
Vorbericht
Flutlicht, volles Haus – Union erwartet eine neuen Zweitliga-Rekord im eigenen Haus. Die 17.500 vom Spiel gegen Hansa Rostock werden am heutigen Abend wohl überboten werden. Das letzte Heimspiel erlebte der „Eiserne Anhang“ am 11. Spieltag gegen den FSV Frankfurt. Das goldene Tor von Hüzeyfe Dogan sorgte nach ungeahnt harter Arbeit für einen am Ende verdienten Sieg. Die bevorstehende Aufgabe ist allen Vorzeichen nach ein ungleich größerer Brocken auf dem Weg zum Klassenerhalt. Die auswärts noch ungeschlagenen Pfälzer kommen mit der Empfehlung des 2. Tabellenplatzes in das Stadion An der Alten Försterei.
Die „Betze-Buben“ haben sich große Ziele gesetzt in dieser Saison: nicht weniger als der Aufstieg in das Fußball-Oberhaus steht auf dem Wunschzettel des „Oberteufels“ Stefan Kuntz. Für dieses Ziel verstärkte Vorstands-Boss Kuntz den bestehenden Kader vor der Saison und stellte einen neuen Trainer vor. Nach anfänglicher Skepsis gegenüber dem Ex-Löwen-Coach Marco Kurz ist diese nach dem glänzenden Saisonstart verflogen. Die Pfälzer eilen in der Liga von Sieg zu Sieg und mussten sich vorerst nur Aufsteiger Düsseldorf geschlagen geben – ein gutes Zeichen? Laut Kurz erwartet den Zuschauer im Montagsspiel ein Match „auf Augenhöhe“. Kurz weiter: „Union ist eine sehr, sehr gute Mannschaft, sehr heimstark. Sie spielt mit Wucht und sehr zielstrebig."
Eins steht fest: Der 1. FC Kaiserslautern ist einer der Topfavoriten auf den Aufstieg und wird versuchen dieser Rolle auch heute gerecht zu werden. Eine hohe Qualität attestiert auch Union-Trainer Uwe Neuhaus den Pfälzern: „Diese junge Mannschaft hat viele Nationalspieler und einiges an Erstligaerfahrung in Ihren Reihen. Das Team hat einen perfekten Saisonstart hingelegt und lässt sich auch durch eine Niederlage nicht aus dem Rhythmus bringen.“ Weitere Stärken der Pfälzer: ihr kompaktes Auftreten, der hohe läuferische Aufwand, sowie die Gefährlichkeit bei Standardsituationen.
Trainer Neuhaus fordert einen konzentrierten Start in das Spiel: „Wir wollen an die zweite Halbzeit des KSC-Spiels anknüpfen, sodass die bessere Tagesform den Ausschlag geben kann.“
Durch gezielte Videoanalyse und darauf abgestimmtes Training stellte Coach Neuhaus seine Mannen in der letzten Woche optimal auf den Gegner ein. Einziger Wehrmutstropfen im Vorfeld der Partie: Unions Top-Torjäger John Jairo Mosquera fällt mit einer schmerzhaften Knieverletzung aus. Stammkeeper Jan Glinker, der letzte Woche nur eingeschränkt trainieren konnte, steht jedoch wieder zur Verfügung. Stürmer Shergo Biran und der dritte Torwart Christoph Haker haben nach langwierigen Verletzungen das Training wieder aufgenommen, werden aber in den nächsten Spielen noch nicht zum Einsatz kommen können.