1. FC Union Berlin vs 1. FC Heidenheim 1846
DFB-Pokal, Runde 2
1. FC Union vs Heidenheim
DFB-Pokal, Runde 2
Union bezwingt Heidenheim
Spielbericht
Der 1. FC Union Berlin schlägt den 1. FC Heidenheim in der 2. Runde des DFB-Pokals mit 2:0. Die Tore im Stadion An der Alten Försterei erzielen Tymoteusz Puchacz (7.) und Sven Michel (52.). Bereits mit dem ersten Angriff über Becker und Puchacz gelingt den Hausherren die Führung. In der Folge entwickelt sich ein intensives und abwechslungsreiches Spiel mit einem Chancenplus für Union. Kurz nach dem Seitenwechsel erhöht Michel für die Eisernen und beschert seinem Club den Einzug ins DFB-Pokal-Achtelfinale. Wer der nächste Gegner sein wird, entscheidet die Auslosung am Sonntag, dem 23.10.2022.
1. FC Union Berlin: Grill – Ryerson, Doekhi, Knoche, Leite, Puchacz (71. Gießelmann) – Schäfer (71. Haraguchi), Seguin, Haberer (84. Thorsby) – Michel (84. Behrens), Becker (67. Skarke)
1. FC Heidenheim: Eicher – Busch (79. Rittmüller), Maloney, Mainka, Siersleben, Föhrenbach - Geipl, Theuerkauf (60. Burnic) – Sessa (60. Schimmer), Kleindienst (60. Kühlwetter), Beste (60. Beck)
Personal: Für das Spiel gegen den 1. FC Heidenheim nahm Trainer Urs Fischer die Breite seines Kaders in Anspruch und wechselte auf ganzen fünf Positionen im Vergleich zur Partie gegen Borussia Dortmund. Angefangen im Tor, wo Lennart Grill den zuletzt starken Frederik Rönnow ersetzte, kamen noch zwei weitere Veränderungen in der Defensive dazu: Julian Ryerson wechselte für Christopher Trimmel auf die rechte Abwehrseite und wurde auf der linken Außenbahn von Tymoteusz Puchacz ersetzt. In der Innenverteidigung begann zudem Danilho Doekhi für Timo Baumgartl. Auf der 6-er Position vor der Abwehr startete Paul Seguin, der bisher gesetzte Rani Khedira nahm auf der Bank Platz. Auch in der vordersten Reihe tauschte Fischer einmal und ließ Sven Michel für den angeschlagenen Jordan Siebatcheu beginnen.
Zuschauer: 21.029
Tore: 1:0 Puchacz (7.), 2:0 Michel (52.)
Frühe Unioner Führung – Möglichkeiten auf beiden Seiten
Kaum war der Anpfiff verhallt, übernahmen die Unioner die Kontrolle über das Spielgeschehen und suchten über einen ruhigen Spielaufbau – insbesondere über die rechte Seite – ihre Möglichkeiten. In Minute 7 war es dann erstmals gefährlich und die Hausherren waren direkt erfolgreich. Julian Ryerson hatte an der rechten Außenlinie den Ball behauptet und dann Sheraldo Becker in die Tiefe geschickt. Unions Angreifer war schneller als sein Heidenheimer Gegenüber und flankte von der Grundlinie einen punktgenauen Ball auf den zweiten Pfosten. Dort lief der mitgelaufene Tymoteusz Puchacz völlig frei ein und konnte die Kugel per Volley im Tor unterbringen, Gäste-Keeper Vitus Eicher blieb da keine Chance zur Abwehr. Die Heidenheimer brauchten in der Folge ein paar Minuten, um den Rückstand zu verarbeiten, waren aber in Minute 15 selbst gefährlich vor dem Kasten der Eisernen. Die erste wirkliche Aktion in der Hälfte der Berliner landete letztlich bei Norman Theuerkauf auf der linken Außenbahn, der in den Strafraum flankte und damit die Union-Abwehr kurz in Bedrängnis brachte. Den zu kurz geklärten Ball schoss Andreas Geipl direkt auf das Tor von Lennart Grill, der aber den unplatzierten Abschluss per starkem Reflex zur Ecke klärte. Auch die nächste gefährliche Aktion ging auf das Konto der Gäste aus Baden-Württemberg, wenn auch zufällig (25.). Nach einem Eckball bekam Jonas Föhrenbach den zweiten Ball kurz vor der rechten Strafraumecke und versuchte per halbhohem Pass seine Mitspieler in der Box zu finden. Dieser Pass allerdings ging an Freund und Feind vorbei und landete nur wenige Zentimeter neben dem linken Außenpfosten im Toraus. Die Begegnung hatte sich um die 30-Minuten-Marke zu einem abwechslungsreichen Hin und Her entwickelt, bei dem sich beide Teams nicht lange im Mittelfeld aufhielten und schnell den Weg nach vorne ins Angriffsdrittel suchten. In Spielminute 31 hatte dann Torschütze Puchacz wieder seine Anteile an der nächsten Aktion, sein Eckball von der linken Seite landete kurz vor dem Fünfmeter-Raum bei Diogo Leite, der das Leder artistisch mit dem Fuß auf das Tor brachte, Keeper Eicher konnte den höheren Rückstand aber mit einer starken Parade verhindern. Im direkten Gegenzug waren es wieder die Gäste und wieder Geipl, der den Abpraller eines Eckballs direkt nahm und aus 25 Metern aufs Tor brachte. Ryerson fälschte diesen Ball noch ab, der somit aber nur im Toraus landete. Wieder wenige Sekunde später auf der anderen Seite war es diesmal Sven Michel, der eine punktgenaue Halbfeldflanke von Danilho Doekhi per Kopfball verarbeitete, der Abschluss aber ging deutlich am rechten Pfosten vorbei. Einzig in den letzten fünf Minuten vor der Halbzeit schien sich die Partie ein wenig zu beruhigen, nur Becker versuchte in Minute 45 nach Flanke von der linken Seite nochmals die Führung auszubauen. Sein Kopfball aber war zu ungenau und somit für Torwart Eicher kein Problem. Wenig später schickte Schiedsrichter Badstübner die Spieler beim Stand von 1:0 in die Pause.
Michel baut Führung aus – Union siegt souverän
Halbzeit Zwei begann wie die Erste endete, mit einer Chance für Unions Becker. Paul Seguin trieb den Ball zuvor durchs Mittelfeld und schickte den Angreifer dann per Steilpass in den Strafraum der Heidenheimer. Aus spitzem Winkel schaffte er noch den Abschluss, schoss aber den herausgeeilten Eicher an (47.). Nur 180 Sekunden später musste Eicher nicht eingreifen, Michel hatte es nach einer Ryerson-Flanke wieder per Kopf versucht, aber das Leder knapp rechts neben das Tor gesetzt. In Minute 52 sollte er sich dann belohnen. Angetrieben vom umtriebigen Becker landete der Ball im Strafraum bei Michel, dem der Ball erst versprang und über die Stationen Puchacz und András Schäfer wieder bei ihm landete. Den überlegten Kopfball ins lange Eck erreichte Eicher nicht mehr. Direkt im nächsten Angriff hatte Becker selbst das 3:0 auf dem Fuß, scheiterte aber letztlich an Heidenheims Keeper Eicher (56.). Zuvor war er nach einem Missverständnis in der Gäste-Defensive zentral vor dem Strafraum an den Ball gekommen. In Minute 59 war es dann Robin Knoche – wieder nach einer Puchacz-Ecke – mit der Möglichkeit zum Torerfolg. Seinen Kopfball-Aufsetzer entschärfte Eicher aber sicher. Vielleicht auch den vielen Wechseln geschuldet, verlor die Partie in der Folge etwas an Intensität. Besonders die Unioner nahmen ein wenig Tempo aus ihrem Spiel, suchten aber trotzdem bei Ballgewinn den schnellen Weg in die Spitze. Der zuvor in die Partie gekommene Christian Kühlwetter wollte nach 77 Minuten etwas am Spielstand ändern, scheiterte mit seinem Distanzschuss aber. Sein Abschluss flog knapp am linken Pfosten vorbei. Auch die Eisernen wollten kurz darauf wieder etwas Zählbares, diesmal in Person von Diogo Leite, der nach einer Gießelmann-Ecke von der rechten Seite per Kopfball schon FCH-Schlussmann Eicher geschlagen hatte, durch den auf der Linie rettenden Kühlwetter aber am Torerfolg gehindert wurde. In einer nun wieder ruhigeren Partie war Kevin Behrens in Minute 89 fast erfolgreich. Nach Balleroberung und anschließendem Steilpass von Tim Skarke kam er aber nicht vor Eicher an den Ball und verpasste das 3:0. Dies sollte auch die letzte Torannäherung gewesen sein, kurz darauf endete die Begegnung beim Stand von 2:0.
Stimmen nach dem Spiel
“Das war nicht einfach heute, wir wussten, dass Heidenheim schwierig zu bespielen ist. Insgesamt haben wir es sehr erwachsen gespielt, hätten aber in der ersten Halbzeit vielleicht höher führen müssen. Alles in allem haben wir aber verdient gewonnen”, so Startelf-Debütant Paul Seguin nach dem Abpfiff.
Auch Torschütze Sven Michel sah eine gute Teamleistung: “Ein perfekter Abend für uns alle. Wir haben nichts anbrennen lassen und waren super stark in den Zweikämpfen. Das, was wir auf den Platz bringen wollten, haben wir auf den Platz gebracht und ziehen jetzt verdient in die nächste Runde ein.”
“Das fühlt sich gut an. Es war ja auch unser Ziel, in den beiden Pokal-Wettbewerben zu überwintern. Die Mannschaft hat das heute wieder sehr gut gemacht, es war ein souveräner Auftritt von der ersten Sekunde an. Nur mit den Tormöglichkeiten sind wir vielleicht ein wenig fahrlässig umgegangen. Als Trainer bin ich froh, dass die Jungs, die reingekommen sind, auch einen super Job gemacht haben”, lautete das Fazit von Union-Cheftrainer Urs Fischer.
Ausblick auf die kommenden Tage
Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Getreu dem Motto dieser Spielzeit geht es für die Mannschaft des 1. FC Union Berlin bereits am Sonntag, dem 23.10.2022, wieder auf den Platz. Dann im Vonovia Ruhrstadion gegen den dort heimischen VfL Bochum, wo um 15.30 Uhr der Anstoß zum 11. Spieltag erfolgt.
Union empfängt Heidenheim
Vorbericht
Am Mittwoch, dem 19.10.2022, empfängt der 1. FC Union Berlin den Zweitligisten 1. FC Heidenheim zur Zweitrunden-Partie im DFB-Pokal. Angestoßen wird die Begegnung im Stadion An der Alten Försterei um 20.45 Uhr. Beide Teams hatten im Vorfeld des Spiels eine ähnlich kurze Phase der Vorbereitung. Spielten die Unioner noch am Sonntagnachmittag zuhause gegen Borussia Dortmund, waren die Gäste aus Heidenheim ebenfalls am Sonntag im Rahmen der 2. Bundesliga in Kiel zu Gast.
Der Gegnercheck
Der Club aus Baden-Württemberg blickt – im Gegensatz zu Union – auf einen „normalen“ Saisonverlauf zurück. Ohne Mehrfachbelastung durch drei Wettbewerbe haben die Ost-Württemberger bisher zwölf Begegnungen in Liga 2 absolviert und stehen nach diesen auf einem starken 4. Tabellenplatz. Einzig der vergangene Spieltag dürfte die Laune der stets um den Bundesliga-Aufstieg bemühten Mannen von Trainer Frank Schmidt etwas getrübt haben. Bei Holstein Kiel gab es mit einem 1:3 die zweite Saisonniederlage zu beklagen. Zuvor war man acht Partien in Folge ungeschlagen geblieben und erspielte sich in diesem Zeitraum 14 von 24 möglichen Punkten.
Langzeit-Trainer Frank Schmidt, der im September sein 15-jähriges Dienstjubiläum beim FCH feierte, schickt seine Mannschaft in dieser Saison gerne in einem 4-1-4-1 auf das Feld. Einzig zu Saisonbeginn gab es auch mal einen 3er-Sturm oder eine Raute im Mittelfeld. Die einzige Konstante war und ist die Viererkette.
Der direkte Vergleich
Beide Vereine kennen sich noch sehr gut aus gemeinsamen Zeiten im deutschen Fußball-Unterhaus, stand man sich in den Spielzeiten 2014/15 bis 2018/19 schließlich zehn Mal gegenüber. Die Bilanz aus diesen Aufeinandertreffen spricht für die Heidenheimer, ihren fünf Siegen können die Unioner nur drei Erfolge entgegensetzen. Die beiden letzten Vergleiche im Stadion An der Alten Försterei endeten zudem jeweils 1:1. Ein erstes sportliches Vis-à-vis im Pokal gab es zudem bereits im Jahr 2015, als die Eisernen bei den Heidenheimern zu Gast waren. Das 1:2 aus Berliner Sicht beendete damals alle Hoffnungen im DFB-Pokal bereits in der ersten Runde.
Das Wiedersehen
Für zwei Akteure wird es im Rahmen des Spiels ein Wiedersehen mit ehemaligen Klubs und Kollegen geben. Auf Seiten des 1. FC Union Berlin trifft Tim Skarke auf seinen Jugendverein, bei dem er auch die ersten Schritte im Profifußball absolvierte. 70 Einsätze in der 2. Bundesliga stehen zu Buche, bevor er 2019 nach elf Jahren im Verein nach Darmstadt wechselte. Auf der anderen Seite freut sich Lennard Maloney auf eine Begegnung mit der Vergangenheit. Ausgebildet in der Jugend der Eisernen absolvierte er später für Union eine Partie in Liga 2 und wechselte im Sommer nach vorherigen Stationen in Chemnitz und bei der U23 von Borussia Dortmund nach Heidenheim.
Das Personal
Jordan Siebatcheu steht für das Spiel nicht zur Verfügung, ansonsten kann Union-Trainer Urs Fischer auf den gesamten Kader zurückgreifen.
Die Stimmen zum Spiel
Im Vorfeld der Partie zeigt Urs Fischer die Stärken des Gegners auf: “Heidenheim ist aktuell sehr gut drauf, auch wenn sie das letzte Spiel verloren haben. Frank Schmidt macht dort eine super Arbeit und hat eine aggressive Mannschaft geformt, die eine gute Grundorganisation hat und wenig Chancen des Gegners zulässt. Sie bekommen wenig Gegentore und haben mit ihren langen Bällen auf die letzte Kette eine klare Philosophie. Dazu sind sie sehr laufstark, was uns auch noch einmal besonders fordern wird. Wir müssen auf jeden Fall an unser Limit gehen, wenn wir in die nächste Runde einziehen wollen.”
FCH-Trainer Frank Schmidt: “Das wird für uns ein sehr schweres Spiel. Es ist auch nicht vergleichbar mit denen aus Zweitliga-Zeiten. Union ist eine Mannschaft, die genau weiß, was sie tun muss, um erfolgreich zu sein. Sie sind total stimmig in ihrer Taktik, sehr gut in der Defensive und haben ein herausragendes Gegenpressing. Auch Fehler können sie schnell und effektiv bestrafen.”
Serviceinfos: Ausverkaufter Heimbereich
Der Heimbereich im Stadion An der Alten Försterei ist ausverkauft, auf Seiten der Gäste werden knapp 400 Heidenheimer erwartet. Das Stadion öffnet wie gewohnt zwei Stunden vor Anpfiff. Fans, die keine Karten erhalten haben, können das Spiel live bei Sky verfolgen. Wie gewohnt informiert Union im vereinseigenen Ticker über die Partie.