Hamburger SV vs 1. FC Union Berlin
2. Bundesliga, 14. Spieltag
HSV vs
2. Bundesliga, 14. Spieltag
Unionerinnen drehen das Spiel in Hamburg
Spielbericht
Die Profimannschaft der Frauen des 1. FC Union Berlin fährt zum Rückrundenauftakt in der 2. Bundesliga einen 2:1-Auswärtssieg beim Hamburger SV ein. Der HSV geht zwar schon nach zwei Minuten durch Vildan Kardesler in Führung, doch Kapitänin Lisa Heiseler dreht im weiteren Verlauf mit einem Doppelpack das Spiel (38./56.). Obwohl die letzten zehn Minuten in Unterzahl bestritten werden müssen, können die Unionerinnen den Sieg am Ende über die Zeit bringen.
1. FC Union Berlin: Bösl – Weiß, Schneider, Niesler, Steinert – Köster, Moraitou (67. Frank), Heiseler (86. Markou) – Metzker (67. Halverkamps), D. Orschmann (78. Janez), Reissner (78. Heikkinen)
Hamburger SV: Schuldt – Lahr, Böhler, Hirche, Stöckmann – Stoldt (66. Braun), Wrede (46. Büchele), Machtens – Kardesler (66. Krüger), Meyer, Baum (66. Woelki)
Personal: Cheftrainerin Ailien Poese musste zum Rückrundenauftakt verletzungsbedingt auf Katja Orschmann, Marie Becker, Sophie Trojahn, Maria Cristina Lange und Nele Bauereisen verzichten.
Zuschauer: 650
Tore: 1:0 Kardesler (2.), 1:1 Heiseler (38.), 1:2 Heiseler (56.)
Hamburger Blitzstart – Ausgleich vor der Pause
Die Partie auf dem Trainingsplatz am Volksparkstadion begann für Union denkbar schlecht: Nach nur 90 Sekunden konnte der HSV die frühe Führung bejubeln. Einen Eckball konnten die Eisernen zwar zunächst klären, doch das Spielgerät landete daraufhin direkt vor den Füßen von Vildan Kardesler, die aus 20 Metern abzog und das Leder fulminant im Netz unterbrachte.
Fünf Minuten später meldete sich auch Union in Person von Leonie Köster mit dem ersten Schussversuch im Spiel an, doch HSV-Torhüterin Inga Schuldt packte sicher zu. In der 11. Minute war die Schlussfrau schon deutlich mehr gefordert, als Pia Metzker nach einer Flanke von der rechten Seite noch ihre Fußspitze an den Ball bekam, doch Schuldt wehrte zur Ecke ab. Auch in der 17. Minute zeigte die Keeperin einen starken Reflex, als sie einen Kopfball von Lisa Heiseler parierte. Eine Minute später schien die Torhüterin dann endlich geschlagen, doch eine Verteidigerin klärte den Schuss von Dina Orschmann mit einer spektakulären Flugeinlage per Kopf kurz vor der Torlinie (18.).
Insgesamt konnte sich Union in einem weitestgehend ausgeglichenen Spiel ein leichtes Chancenplus erspielen. Der HSV wurde vor allem durch Standards immer wieder gefährlich: So flog ein Kopfball von Pauline Machtens nach einer Ecke in der 34. Minute nur knapp über den Querbalken. Vier Minuten später durften stattdessen die Eisernen Ladies den Ausgleich bejubeln: Ein Schussversuch von Metzker landete im Strafraum bei Heiseler, die das Leder aus zentraler Position über die Linie drückte (38.).
Weit in der Nachspielzeit hatten dann beide Teams noch mal je eine Großchance auf den Führungstreffer. Zunächst kam Naika Reissner nach einer Flanke an den Ball und konnte mit ihrem Schuss Schuldt fast überwinden, die das Leder daraufhin allerdings noch vor der Linie aufnehmen konnte. Nur wenige Sekunden später hatte HSV-Stürmerin Christin Meyer auf der Gegenseite eine große Gelegenheit, doch ihr Kopfball flog knapp am Pfosten vorbei. Entsprechend blieb es beim 1:1-Unentschieden zur Halbzeitpause.
Heiseler bringt Union in Front – Union kämpft sich in Unterzahl zum Sieg
Den besseren Start in den zweiten Durchgang erwischten die Eisernen Ladies, die ihrerseits nun mit dem ersten Torabschluss des Spielabschnitts in Führung gehen konnten. Nach einem Aufbaufehler der Hamburgerinnen am eigenen Strafraum spritzte Judith Steinert dazwischen und spitzelte das Leder zu Lisa Heiseler, die sah, dass die Torhüterin nicht im Kasten stand und den Ball mit einem überlegten Heber aus 20 Metern im verwaisten Gehäuse unterbrachte (56.). In der 60. Minute war die auffällige Kapitänin auch an der nächsten Aktion beteiligt, als eine Ecke von ihr auf der Latte landete.
Nach dem Führungstreffer waren die Unionerimnen vermehrt in der Defensive gefordert, ließen allerdings nur wenig zu. Bei den wenigen Torabschlüssen der Hamburgerinnen war zudem Cara Bösl im Kasten stets souverän zur Stelle. So packte die Torhüterin etwa in der 73. Minute nach einer Ecke bei einem Kopfball sicher zu. Zittern musste Union am Ende allerdings doch noch etwas, da die letzten zehn Minuten aufgrund einer gelb-roten Karte für Charleen Niesler in Unterzahl bestritten werden mussten. Obwohl der Druck des HSV im Anschluss nochmals zunahm, konnten die Rothosen weiterhin größtenteils vom eigenen Kasten ferngehalten werden. Nach der fünfminütigen Nachspielzeit konnten schließlich unter großem Jubel der zahlreichen mitgereisten Unioner die ersten drei Punkte des Jahres gefeiert werden.
Durch den erfolgreichen Rückrundenauftakt stehen die Unionerinnen weiterhin auf dem 2. Tabellenplatz mit nun 31 Punkten aus 14 Spielen. Der Spitzenreiter aus Nürnberg, der erst morgen spielt, steht bei 32 Zählern. Der Vorsprung auf Rang 4 beträgt aktuell sieben Punkte.
Stimmen zum Spiel
„Wir waren zu Beginn relativ hektisch und hatten natürlich auch etwas Pech mit dem Sonntagsschuss in der 2. Minute, das kommt nicht aller Tage vor. Aber danach haben wir es gut gemacht, haben stark gekämpft und hatten auch viele Chancen in der ersten Halbzeit. Ganz am Ende haben wir es auch defensiv mit zehn Spielern gut verteidigt. Wir hatten heute einfach den unbedingten Willen, das Spiel zu gewinnen“, erklärte Union-Debütantin Tomke Schneider im Anschluss der Partie.
„Wir freuen uns enorm, dass wir heute die drei Punkte eingefahren haben. Der Sieg war sehr wichtig für uns heute, um den Vorsprung auf den HSV auszubauen und erfolgreich in die Rückrunde zu starten. Im Hinspiel hatten wir oft darüber gesprochen, dass unsere Chancenverwertung nicht optimal war und heute waren wir in der Hinsicht einfach etwas abgezockter“, freute sich Doppelpackerin Lisa Heiseler über den Sieg.
„Wir haben sehr gut auf den Rückstand reagiert, haben an uns geglaubt und uns immer wieder gute Torchancen erarbeitet. Auch wenn wir die im ersten Durchgang noch nicht so genutzt haben, haben wir den Kampf über das gesamte Spiel angenommen und am Ende die Partie drehen können. So freuen wir uns über die drei Punkte“, lautete das Fazit von Cheftrainerin Ailien Poese.
Ausblick
Nach der morgigen Regenerationseinheit und einem freien Dienstag bereiten sich die Unionerinnen ab Mittwoch auf das nächste Spitzenspiel in der 2. Bundesliga vor. Am kommenden Sonntag, dem 16.02.2025, gastiert der Spitzenreiter 1. FC Nürnberg im Stadion An der Alten Försterei. Der Anpfiff der Partie erfolgt um 15:30 Uhr. Tickets sind sowohl online als auch stationär in den Zeughäusern erhältlich.
Eiserne Ladies hoch im Norden
Vorbericht
Nach der zweimonatigen Winterpause startet die Rückrunde in der 2. Bundesliga für die Frauenmannschaft des 1. FC Union Berlin direkt mit einem Kracher: Am kommenden Sonnabend, dem 08.02.2025, gastieren die Köpenickerinnen beim Hamburger SV. Die Partie gegen den Tabellenfünften wird um 14 Uhr auf dem Trainingsplatz am Volksparkstadion angepfiffen.
Die Ausgangslage
Der Hamburger SV blieb in den letzten acht Ligaspielen vor der Winterpause ungeschlagen und liegt mit nur zwei Punkten Rückstand auf Platz 3 in unmittelbarer Schlagdistanz zu den Aufstiegsrängen. Zudem konnte Ende November durch einen 4:2-Sieg gegen den Bundesligisten Carl Zeiss Jena das Viertelfinale im DFB-Pokal erreicht werden. Dies gelang den Rothosen zuletzt in der Saison 2011/12.
Auch die Eisernen Ladies verabschiedeten sich in starker Form in die Winterpause: Mit sieben Punkten aus den letzten drei Spielen und insgesamt 28 Zählern aus 13 Partien überwinterten die Köpenickerinnen auf dem 2. Tabellenplatz.
Gegnercheck
Die Hamburgerinnen, die in der vergangenen Saison als Viertplatzierte nur knapp den Aufstieg verpassten, blicken insgesamt auf eine positive Hinrunde zurück. Nur zweimal musste sich der HSV geschlagen geben, was lediglich der 1. FC Nürnberg und die Eisernen Ladies mit jeweils einer Niederlage unterbieten können. In den direkten Duellen mit den beiden Spitzenteams konnte Hamburg jeweils einen Punkt holen. Auch die Tordifferenz von +19, dem zweitbesten Wert der Liga, spricht für die Stärke der Hanseatinnen: Mit 27 Treffern stellt der HSV hinter dem SC Sand (31) und Nürnberg (30) zudem die drittbeste Offensive, während defensiv nur der Club aus Franken mit sieben Gegentoren einen Treffer weniger kassierte.
Auch in der Winterpause präsentierten sich die Norddeutschen in starker Form und blieben in allen sechs Testspielen ungeschlagen. Nach Siegen gegen den VfL Wolfsburg II (1:0), den SV Henstedt-Ulzburg (4:0) und Holstein Kiel (5:0) bewies die Mannschaft beim 4:4 gegen Kolding IF große Moral, als ein 0:3-Rückstand noch ausgeglichen werden konnte. Es folgte ein 3:2-Sieg gegen den Bundesligisten Turbine Potsdam sowie zuletzt ein 3:0-Erfolg in der Generalprobe vor dem Pflichtspielauftakt gegen RasenBallsport Leipzig II.
Ein Wermutstropfen im Winter war allerdings der Abgang von Dana Marquardt. Die torgefährlichste Spielerin der Hamburgerinnen mit sechs Treffern und vier Vorlagen schloss sich im Januar dem ambitionierten Viertligisten Borussia Dortmund an. Die 27-Jährige erzielte in 60 Spielen insgesamt 29 Treffer für den Hamburger SV.
Der direkte Vergleich
Zum Saisonauftakt trennten sich beide Teams im Stadion An der Alten Försterei mit 2:2. Nachdem der HSV durch einen Elfmeter früh in Führung gegangen war, drehten die Unionerinnen durch zwei sehenswerte Distanztreffer von Dina und Katja Orschmann das Spiel innerhalb weniger Minuten. In der zweiten Halbzeit gelang den Hamburgerinnen jedoch der Ausgleich.
Zuvor standen sich beide Mannschaften in einem Pflichtspiel nur einmal gegenüber: Im DFB-Pokal 2019 setzte sich der HSV in der 1. Runde mit 2:0 durch.
Personal
Unions Cheftrainerin Ailien Poese muss am Sonntag auf Marie Becker, Nele Bauereisen, Sophie Trojahn, Maria Cristina Lange und Katja Orschmann verzichten.
Stimme vor dem Spiel
„Die längere Pause hat uns allen gutgetan, um neue Energie zu tanken. Jetzt können wir es kaum erwarten, in die Rückrunde zu starten. Mit dem HSV erwartet uns direkt ein starker Gegner, der über die Außen viel Tempo mitbringt und aggressiv gegen den Ball arbeitet. Doch wir wissen, wie ausgeglichen die Liga ist – jeder kann jeden schlagen. Deshalb bereiten wir uns auf jede Partie mit höchster Sorgfalt vor und werden auch an diesem Wochenende alles für den Sieg geben“, so die Einschätzung von Ailien Poese zum Rückrundenauftakt.
Serviceinfos
Die Partie beginnt am Sonnabend um 14 Uhr auf dem Trainingsplatz am Volksparkstadion. Tickets sind online beim Hamburger SV erhältlich.
Das Spiel wird live und kostenlos auf Sporttotal übertragen. Zudem wird es für die Partie einen vereinseigenen Live-Ticker geben.