Eisern Union!

Grasshopper Club Zürich vs 1. FC Union Berlin

Testspiele, 8. Spieltag

GCZ vs

Testspiele, 8. Spieltag

Fr., 26. Januar 2024, 14:00 Uhr
0 : 3

Eiserne Ladies besiegen GC Zürich mit 3:0

Spielbericht

Die Profimannschaft der Frauen des 1. FC Union Berlin setzt sich im zweiten Testspiel des Trainingslagers in Campoamor mit 3:0 gegen den Schweizer Erstligisten Grasshopper Club Zürich durch. Die frühe Führung durch Dina Orschmann in der 7. Spielminute baut Lisa Heiseler kurz vor dem Pausenpfiff aus (40.). Unmittelbar nach dem Seitenwechsel sorgt Sarah Abu Sabbah mit einem Tor aus 30 Metern für den 3:0-Endstand (48.).

1. FC Union Berlin: Wagner (46. Hornschuch) – K. Orschmann (64. Schindler), Becker, D. Orschmann – Metzker, Moraitou (81. Görsdorf), Görsdorf (46. Frank), Heiseler (81. Blaschka), Bach (46. Niesler) – Abu Sabbah, Blaschka (64. Youssef)

Grasshopper Club Zürich: Bürki (33. Rutishauser (64. Roch)) – Flury (46. Egli), Dongus (46. Laino), Müller (46. Lempérière) – Blässe (46. Pfister), Jackson, Ivelj, Potier (46. Meroni) – Ljuština, S. Schertenleib (46. Kadriu) – L. Schertenleib (46. Pápai)

Tore: 1:0 D. Orschmann (7.), 2:0 Heiseler (40.), 3:0 Abu Sabbah (48.)

Orschmann bringt Union früh in Front – Heiseler erhöht

Auf dem Trainingsgelände in Campoamor erwischten die Schweizerinnen den besseren Start und kamen nach sechs Minuten zu einer ersten Torchance. Sidney Schertenleib erhielt den Ball hinter der Abwehrkette und probierte es mit einem Versuch aufs kurze Eck, doch Melanie Wagner im Gehäuse der Unionerinnen war per Fußabwehr souverän zur Stelle (6.). Stattdessen zappelte der Ball nur 60 Sekunden später auf der Gegenseite im Netz: Nach einem Fehlpass der Grashoppers auf Höhe der Mittellinie schaltete Sarah Abu Sabbah schnell um und spielte einen idealen Steilpass in den Lauf von Dina Orschmann, welche völlig freistehend auf der linken Seite zur Führung einschob (7.).

Zürich war direkt um eine Antwort bemüht, doch ein Kopfball infolge einer Ecke landete nur auf dem Tornetz (10.). Insgesamt übten die Hoppers in den Anfangsminuten großen Druck aus, sodass die Eisernen Ladies im Vergleich zum dominanten Auftritt gegen den Elche CF am vergangenen Dienstag nun wesentlich öfter in der Defensive gefordert waren. Die Dreierkette der Köpenickerinnen stand jedoch sehr gut organisiert und zugleich gelang es immer wieder, Nadelstiche in der Offensive zu setzen. So flog ein Schuss von Anouk Blaschka in der 32. Minute nur knapp über die Querlatte. Vor allem bei eigenem Pressing konnten die Unionerinnen den Gegner immer wieder zu Fehlern im Aufbauspiel zwingen und sorgten somit zunehmend für eine Partie auf Augenhöhe.

Kurz vor dem Pausenpfiff gelang den Rot-Weißen der zweite Treffer, nachdem sie sich am Strafraum der Grashoppers festsetzen konnten. Athanasia Moraitou bediente Sarah Abu Sabbah, die den Ball mit viel Willen und etwas Glück am Fünf-Meter-Raum zu Lisa Heiseler spitzelte, welche nur noch ins Tor einschieben musste (40.).

Abu Sabbah macht aus 30 Metern den Deckel drauf

Zur 2. Halbzeit gab es auf Unioner Seite drei Wechsel, während die Grashoppers Zürich acht Veränderungen vornahmen. Jene Rochade war womöglich auch ursächlich für das 3:0 in der 48. Minute, da Zürich zu diesem Zeitpunkt noch etwas unsortiert wirkte. Ähnlich wie beim Führungstreffer landete ein Rückpass der Grasshoppers bei Sarah Abu Sabbah, welche sah, dass Keeperin Isabel Rutishauser noch nicht ideal positioniert war und daher mit dem ersten Kontakt aus 30 Metern abzog. Ein Schuss, der platziert neben dem linken Pfosten einschlug.

In der Folge war die Partie sehr umkämpft, mit wenigen Chancen auf beiden Seiten. Zürich wehrte sich gegen eine höhere Niederlage, fand gleichzeitig aber auch kein Durchkommen gegen die zweikampfstarke Union-Abwehr. Mit zunehmender Spieldauer merkte man beiden Teams jedoch auch die Hitze und die intensiven Tage des Trainingslagers an, sodass es in manchen Situationen an der letzten Genauigkeit fehlte. Entsprechend spielte sich das Geschehen im zweiten Durchgang vor allem im Mittelfeld ab. Abgesehen von einem Abschluss in der 90. Minute, als Emőke Pápai noch den Ehrentreffer für Zürich erzielen wollte, jedoch aus spitzem Winkel nur das Außennetz traf, ließen die Unionerinnen nichts mehr zu und brachten den Sieg somit äußerst souverän über die Zeit.

Stimmen zum Spiel

„Ich war ja beim letzten Testspiel schon ziemlich begeistert, aber heute war das einfach eine Wahnsinnsleistung. Natürlich waren wir, wie wir es uns auch erhofft hatten, defensiv noch mehr gefordert als gegen Elche. Wir haben gut verschoben, im System die Räume geschlossen und dann auch schnell umgeschaltet. Herausragend war heute aber, dass wir unsere Chancen einfach genutzt haben und bis zum Ende, obwohl es aufgrund des Trainingslagers sicherlich hart war, resolut verteidigt haben“, fasste Cheftrainerin Ailien Poese den Auftritt ihrer Mannschaft zusammen.

„Es war ein sehr erfolgreiches Spiel. Wir haben das, was wir uns vorgenommen hatten, im Spiel sehr gut umgesetzt. Es war ein wesentlich schwierigeres Spiel als am vergangenen Dienstag, aber wir haben heute als Mannschaft sehr gut agiert und waren natürlich vor dem Tor auch sehr effizient“, sagte Torschützin Sarah Abu Sabbah nach dem Abpfiff.

Ausblick

Für die Unionerinnen endet somit das einwöchige Trainingslager in Campoamor. Am morgigen Sonnabend tritt die Mannschaft die Rückreise nach Berlin an. Das nächste Testspiel der Eisernen Ladies ist für Dienstag, den 06.02.2024 geplant, die Partie gegen die eigene U23 findet allerdings unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Eiserne Ladies treffen auf Grasshopper Zürich

Vorbericht

Im zweiten Testspiel des Trainingslagers in Campoamor trifft die Profimannschaft der Frauen des 1. FC Union Berlin auf den Grasshopper Club Zürich. Die Partie gegen den Schweizer Erstligisten wird am Freitag um 14 Uhr angepfiffen. 

Gegnercheck

Die GC Frauen entstanden 2009 aus der Fusion mit dem FFC United Schwerzenbach, welcher seit 1988 ununterbrochen in der höchsten Schweizer Liga spielte. Nach dem Zusammenschluss waren die folgenden Jahre zunächst vom Abstiegskampf geprägt, doch mit fortschreitender Zeit steigerten sich die Blau-Weißen kontinuierlich und konnten in den vergangenen beiden Spielzeiten jeweils den 3. Platz hinter Servette Genf sowie dem Stadtrivalen FC Zürich belegen. Als „General Manager Frauenfussball“ fungiert seit 2021 die einstige Spitzenspielerin Lara Dickenmann, die achtmal zur Schweizer Fußballerin des Jahres gewählt wurde und insgesamt 135 Länderspiele für die Nationalmannschaft absolvierte.

In Anbetracht der jüngsten Platzierungen verläuft die bisherige Saison für die GC-Frauen etwas enttäuschend. Nach elf Spieltagen steht Zürich nur auf dem 6. Platz in der Women’s Super League, welche insgesamt zehn Mannschaften umfasst. Folglich gab es in dieser Spielzeit auch bereits zwei Trainerwechsel bei den Grasshoppers. Zunächst wurde Anne Pochert im Oktober 2023 nach einem enttäuschenden Saisonstart mit sechs Punkten aus sechs Spielen entlassen. In der Folge übernahm der 70-jährige Walter Grüter als Interimstrainer und stabilisierte das Team bis zur Winterpause mit zehn Punkten aus fünf Partien. Kurz vor dem Jahreswechsel wurde schließlich die Verpflichtung von Gabor Gallai als neuem Cheftrainer bekanntgegeben. Der 44-Jährige arbeitete von 2020 bis 2022 als Cheftrainer für die Frauen der TSG 1899 Hoffenheim in der Bundesliga. Sein Auftakt im Testspiel gegen den Schweizer Zweitligisten FC Schlieren verlief vor einer Woche mit einem 9:1-Erfolg äußerst erfolgreich.

Prominenteste Spielerin im Kader ist Innenverteidigerin Anna Blässe. Die 36-Jährige spielte von 2007 bis 2022 beim VfL Wolfsburg und gewann in dieser Zeit siebenmal die Meisterschaft sowie zweimal die UEFA Women's Champions League. Darüber hinaus absolvierte sie 27 Länderspiele für die deutsche Nationalmannschaft. Auch ihre Abwehrkollegin Tamar Dongus hat eine beträchtliche Bundesliga-Vergangenheit und stand von 2012 bis 2018 in 115 Einsätzen für Sindelfingen sowie Hoffenheim auf dem Platz, ehe es sie nach Italien zog. Im vergangenen Sommer wechselte die 29-Jährige schließlich von der US Sassuolo nach Zürich.

Stimme vor dem Spiel

„Nach dem Test gegen Elche freuen wir uns auf die nächste Aufgabe gegen die Grasshoppers Zürich. Wir erwarten einen aggressiven und starken Gegner, bei dem wir in unseren Abläufen insbesondere auch in der Defensive nochmal gefordert werden. Die Erkenntnisse werden wir mitnehmen und nach der freien Woche, mit individuellen Einheiten im Anschluss an das Trainingslager, in unser Mannschaftstraining integrieren“, freut sich Cheftrainerin Ailien Poese auf das zweite Spiel des Jahres.

Serviceinfos

Die Partie wird um 14 Uhr auf dem Sportplatz in Campoamor angepfiffen und erneut auf AFTV live und kostenlos übertragen.