Aha. Der frühe Vogel ...

FSV Gütersloh 2009 vs 1. FC Union Berlin

DFB-Pokal, 1. Spieltag

FSV Gütersloh 2009 vs

DFB-Pokal, 1. Spieltag

Di., 20. August 2024, 18:30 Uhr
Ohlendorf Stadion im Heidewald
4 : 6
730

Union schlägt Gütersloh mit 6:4

Spielbericht

Die Profimannschaft der Frauen des 1. FC Union Berlin zieht nach einem Krimi über die Maximaldistanz mit 6:4 nach Elfmeterschießen gegen den FSV Gütersloh 2009 in die zweite DFB-Pokalrunde ein. Den Rückstand durch Marie Schröder (44.) drehen Athanasia Moraitou (54.) und Eleni Markou (84.) in der zweiten Halbzeit, ehe Lilly Stojan kurz vor dem Abpfiff für den FSV ausgleicht (90.). Nach der torlosen Verlängerung wird Torhüterin Cara Bösl im Union-Tor mit zwei gehaltenen Elfmetern zur Matchwinnerin.

FSV Gütersloh 2009: Rolle – Stojan, Schuster, Schmidt (87. Kilic) – Kappmeier (116. Rädeker), Bultmann (87. Wisniewski), Tellenbröker, Baum – Leubner (82. Preuß), Aradini, Schröder (94. Tappe)

1. FC Union Berlin: Bösl – Niesler (83. Markou), Becker, Steinert – Sakar (74. Weiß), Janez (74. K. Orschmann), Moraitou, Metzker – Halverkamps (83. Reissner), Abu Sabbah (64. Heiseler), D. Orschmann

Personal: Cheftrainerin Ailien Poese musste für die Partie auf Maria Christina Lange verzichten.

Zuschauer: 730

Tore: 1:0 Schröder (44.), 1:1 Moraitou (54.); 1:2 Markou (84.), 2:2 Stojan (90.)

Intensive erste Halbzeit – Gütersloh trifft kurz vor der Pause

Bei nahezu perfekten äußeren Bedingungen starteten beide Teams mit viel Engagement in die erste DFB-Pokalrunde und suchten sofort den Weg Richtung gegnerisches Tor. Einen ersten Abschluss aus zwölf Metern durch Marie Schröder konnte Unions Schlussfrau Cara Bösl in der 5. Minute aber problemlos aufnehmen. Um ein Haar hätte Sarah Abu Sabbah ihrer Gegnerin nach zwölf Minuten gezeigt, wie man es besser macht, ihren Abschluss nach einem starken Dribbling im Strafraum blockte Celina Baum allerdings für die bereits geschlagene Torhüterin. Beide Mannschaften gingen auch in der Folge mit viel Intensität und Einsatz in die Zweikämpfe, die Gastgeberinnen waren dabei meist ein wenig aufmerksamer und kamen so auch in Minute 24 zu ihrer nächsten Möglichkeit. Einen zu kurz geratenen Rückpass von Marie Becker erlief FSV-Angreiferin Schröder, aber auch ihren Abschluss parierte Cara Bösl im Nachfassen.

Während die Unionerinnen sich nach 35 Minuten noch bei ihrer Schlussfrau für den 0:0-Zwischenstand bedanken konnten, war die eigene Offensive stets um den ersten Treffer des Tages bemüht: Anders als in der vergangenen Spielzeit oder den Testspielen in der Vorbereitung schaffte es die Poese-Elf jedoch nicht, ihr kongeniales Sturmduo Abu Sabbah/Orschmann wirkungsvoll in Szene zu setzen. Viel zu oft landeten Pässe schon im Mittelfeld beim Gegner oder Distanzschüsse gingen über das Tor. Die erste Prüfung für FSV-Torhüterin Sarah Rolle sahen die Zuschauer kurz vor dem Halbzeitpfiff als Antonia Halverkamps die Schlussfrau aus halbrechten 13 Metern zu einer Flugeinlage zwang (42.). Im direkten Gegenzug war es dann Marie Schröder, die einen Befreiungsschlag in der Unioner Spielhälfte erlief und den Ball aus spitzem Winkel vorbei an Bösl im Tor versenkte (44.). Wenige Augenblicke später folgte der Halbzeitpfiff beim Stand von 0:1 aus Union-Sicht.

Standards bringen die Wende - Später FSV-Ausgleich

Den Rückstand vor Augen begannen die Unionerinnen den zweiten Durchgang druckvoll und mit mehr Zug zum Tor: Einen Janez-Schuss aus 20 Metern konnte Rolle im Gütersloher Tor nach allerdings ohne Schwierigkeiten aufnehmen (47.). Ein weiterer Distanzschuss, diesmal verpackt als direkter Freistoß brachte den Eisernen Ladies in Minute 54 dann den Ausgleich. Athanasia Moraitou zirkelte den Ball perfekt und unhaltbar aus 19 Metern über die gegnerische Mauer. Das Tor veränderte in der Folge nicht nur das Ergebnis auf der Anzeigetafel, sondern auch das Auftreten der Eisernen: zielstrebiger und selbstbewusster gingen sie fortan in die direkten Duelle und auch der Zug nach vorne fuhr direkter und mit weniger Umwegen.

Es dauerte zwar weitere 24 Minuten bis zum nächsten Aufreger, aber auch dieser gehörte der Poese-Elf. Einen freien Ball legte die eingewechselte Lisa Heiseler nach rechts auf Dina Orschmann ab, welche sich im Strafraum robust gegen drei Gegenspielerinnen durchsetzte, mit ihrem Abschluss aber nur den rechten Pfosten traf. In Minute 84 zeigte der griechische Teil der Union-Mannschaft dann seine Stärken und sorgte für die zu diesem Zeitpunkt verdiente Führung: Wieder stand Moraitou zum Freistoß bereit, ihre Hereingabe köpfte die wenige Sekunden zuvor eingewechselte Eleni Markou unhaltbar ins lange Eck. Ebenso unhaltbar geriet wenige Augenblick vor dem Ablauf der regulären der Spielzeit auch der Ausgleich für den FSV. Erst landete ein Schuster-Freistoß aus 35 Metern am Lattenkreuz, den Abpraller köpfte die aufmerksame Lilly Stojan dann reaktionsschnell ins Netz (90.). Trotz der sechsminütigen Nachspielzeit änderte sich nichts mehr am Ergebnis und so ging es im ersten Pflichtspiel der Saison in die Verlängerung.

Union überlegen - Keine weiteren Tore

Trotz sichtbar schwindender Kräfte suchten beide Teams auch zu Beginn der 30 zusätzlichen Minuten den Weg nach vorn und hielten sich nicht lange im Mittelfeld auf. Unions erste Ausrufezeichen blieben dabei aber nur Versuche: Ein 23-Meter-Schuss von Naika Reissner flog über das FSV-Tor (98.), eine scharfe Hereingabe von der rechten Seite durch Anna Weiß landete in den Armen von Sarah Rolle (101.).

Die Eisernen Ladies, im zweiten Durchgang der Verlängerung auf die nun unaufhörlich laufende Stadionuhr spielend, zeigten ihre größeren Fitness-Reserven und drängten den Gegner tief in dessen Hälfte. Das eigene Pressing wurde intensiver und auch die Torabschlüsse wurden gefährlicher. Lisa Heiselers Heber aus 30 Metern landete nur knapp neben dem Tor des FSV (108.). Die Gastgeberinnen kamen in der Verlängerung einzig über die schnelle Lucy Wisniewski zu Torannäherungen, ihre Flanken von der linken Seite gerieten jedoch meist zu ungenau und stellten die Union-Defensive vor keine größeren Probleme. Auch die letzten Minuten der Verlängerung brachten dann jedoch keine Tore und so folgte das Elfmeterschießen:

2:2 – Stojan verschießt

2:3 – Heiseler trifft

3:3 – Schuster trifft

3:4 – Dina Orschmann trifft

4:4 – Preuß trifft

4:5 – Markou trifft

4:5 – Tappe verschießt

4:6 – Katja Orschmann trifft

Unions Schlussfrau Cara Bösl geriet in ihrem ersten Pflichtspiel für die Eisernen Ladies mit zwei gehaltenen Elfmetern zur entscheidenden Akteurin.

Stimmen nach dem Spiel

“Wir sind nicht gut ins Spiel gekommen, im Laufe der zweiten Halbzeit sind wir aber immer besser geworden. Unsere Torchancen hätten wir besser nutzen können, aber dafür war Verlass auf unsere Griechen. Am Ende sind wir im Elfmeterschießen cool geblieben”, lautete die Zusammenfassung von Katja Orschmann.

Auch Torhüterin Cara Bösl freut sich über das Weiterkommen: “Das war tatsächlich mein erstes Elfmeterschießen, darauf war ich nicht so wirklich vorbereitet. Am Ende bin ich glücklich, dass es so ausgegangen ist und ich der Mannschaft helfen konnte. Insgesamt war es ein typischer Pokalfight, in den wir alles reingelegt haben.”

“Ich bin erschöpft, aber auch sehr glücklich. Wir haben einen Rückstand aufgeholt und eine gute zweite Halbzeit hingelegt. Durch die Verlängerung mussten wir uns durchbeißen, aber auch das haben wir gemacht und uns am Ende mit super Schützen belohnt”, so das Fazit einer erschöpften Cheftrainerin Ailien Poese.

Ausblick auf die kommenden Tage

Nach der Rückreise nach Berlin am heutigen Abend steht für die Mannschaft am Mittwoch eine Trainingseinheit auf dem Programm. Am Donnerstag folgt ein freier Tag bevor am Freitag bereits das Abschlusstraining für die nächste Partie absolviert wird. Am Sonnabend, dem 24.08.2024, empfangen die Eisernen Ladies im Rahmen des Auftaktspiels der 2. Frauen-Bundesliga den Hamburger SV im Stadion An der Alten Försterei. Tickets für die Partie um 13 Uhr sind nach wie vor online im freien Verkauf erhältlich.

Eiserne Ladies beim FSV Gütersloh 2009 gefordert

Vorbericht

Am morgigen Dienstag trifft die Profimannschaft der Frauen des 1. FC Union Berlin in der ersten Runde des DFB-Pokals auf den FSV Gütersloh 2009. Die Partie wird um 18:30 Uhr im Ohlendorf Stadion im Heidewald in Gütersloh angepfiffen.

Die Ausgangslage

In der Sommervorbereitung konnte der langjährige Zweitligist Gütersloh mit einem 1:0-Sieg gegen den Bundesligisten Bayer 04 Leverkusen Ende Juni einen Achtungserfolg erzielen. Es folgten weitere Siege gegen den SSV Rhade (5:1), die U20-Mannschaft des 1. FC Köln (3:0) sowie die U21 der SGS Essen (3:1). Vor eineinhalb Wochen musste das Team jedoch gegen Twente Enschede eine deutliche 0:8-Niederlage hinnehmen. Zur Generalprobe für den Pflichtspielauftakt nahm der FSV am vergangenen Wochenende an einem Blitzturnier teil, das er durch Siege gegen Hannover 96 (2:1) und Arminia Bielefeld (3:0) gewinnen konnte.

Mit vier Siegen aus fünf Vorbereitungsspielen haben die Unionerinnen ihrerseits ebenfalls eine gute Vorbereitung gespielt. Unter anderem verzeichnete man Erfolge gegen höherklassige Gegner wie den polnischen Meister Pogon Stettin und den letztjährigen Bundesliga-Vierten SGS Essen. Die einzige Niederlage gab es im Rahmen der offiziellen Saisoneröffnung gegen Werder Bremen.

Gegnercheck

Seit der Gründung der 2. Bundesliga der Frauen im Jahr 2004 gehört der FSV Gütersloh, inklusive des Vorgängervereins FC Gütersloh, zu den festen Größen der Liga. In 19 von 20 Spielzeiten war der Verein zweitklassig. In der Saison 2012/13 spielte Gütersloh in der Bundesliga, stieg jedoch direkt wieder ab. Seit 2023 führt das Zweitliga-Urgestein die ewige Tabelle der 2. Bundesliga an und belegte in der vergangenen Saison den Mittelfeldplatz 7. Im DFB-Pokal erreichte Gütersloh seit 2006 stets mindestens die 2. Runde.

Zur neuen Saison haben sich die Ostwestfalen auf der Trainerposition neu aufgestellt: Britta Hainke verließ den Klub nach zwei Jahren auf eigenen Wunsch und wurde im Sommer durch Daniel Fröhlich ersetzt; der 42-Jährige hatte zuvor acht Jahre lang die U19 des SC Verl trainiert.

Bilanz

In der 2. Bundesliga trafen beide Klubs bislang in vier Duellen aufeinander, alle Begegnungen konnte der FSV für sich entscheiden. Darüber hinaus duellierten sich die Teams bereits in der Saison 2009/10 in der ersten Runde des DFB-Pokals. Gütersloh setzte sich damals deutlich mit 10:0 durch.

Personal

Am Dienstagabend muss Cheftrainerin Ailien Poese auf Maria Cristina Lange verzichten. 

Stimme vor dem Spiel

„Wir schauen voller Vorfreude auf das Ende der Vorbereitung und somit auf das DFB-Pokalspiel gegen Gütersloh. Die Mannschaft hat in den in den letzten Jahren immer im Aufstiegsrennen in der 2. Bundesliga mitgespielt. Die zielstrebige, zweikampfbetonte und intensive Spielweise des Gegners wird die erste Herausforderung in der neuen Saison, der wir mit Entschlossenheit, defensiver Stabilität und Kampf auf Augenhöhe entgegentreten wollen, um in die zweite Runde des DFB-Pokals einzuziehen“, blickt Cheftrainerin Ailien Poese auf den Pflichtspieltauftakt.

Serviceinfos

Die Partie wird um 18:30 Uhr im Ohlendorf Stadion im Heidewald, welches über eine Kapazität von 8.400 Plätzen verfügt, ausgetragen. Tickets sind über den FSV-Onlineshop erhältlich, einen ausgewiesenen Gästeblock wird es nicht geben. Am Spieltag gibt es zudem eine Tageskasse.

Das Spiel wird als Top-Spiel der 1. Pokalrunde live auf Sky übertragen. Im Anschluss an die Begegnung findet vor Ort zudem die Auslosung der 2. Runde des DFB-Pokals der Frauen statt.

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