FSV Babelsberg 74 vs 1. FC Union Berlin
Regionalliga Nordost, 15. Spieltag
FSV Babelsberg 74 vs
Regionalliga Nordost, 15. Spieltag
Eiserne Ladies gewinnen in Babelsberg
Spielbericht
Die Frauenmannschaft des 1. FC Union Berlin hat den ersten Sieg in der Rückrunde eingefahren. Beim FSV Babelsberg 74 setzten sich die Unionerinnen am 15. Spieltag der Regionalliga Nordost deutlich mit 6:0 durch. Dina Orschmann, Lina Krauss mit drei Treffern, Luise Wildner und Sophie Trojahn trugen sich für die Unionerinnen in die Torschützenliste ein.
FSV Babelsberg 74: Bude – von Zadow, Cammradt, Miravalles Tsekos (89. Fockmann), Simon, Karaszewski, Schauss (59. Wolff), Schönke, Röder, Spurtaz (86. Knackstedt), Radloff
1. FC Union Berlin: Wagner – Wildner (62. Westphal), Frank, K. Orschmann, Bach (46. Bucher) – Trojahn, Heiseler (46. Gericke), D. Orschmann – Youssef (46. Reichenbach), Spolaczyk, Krauss
Tore: 1:0 D. Orschmann (1.), 2:0 Krauss (20.), 3:0 Krauss (22.), 4:0 Wildner (23.), 5:0 Krauss (34.), 6:0 Trojahn (83.)
Zuschauer: 120
Dina Orschmann trifft nach 27 Sekunden – Drei Tore binnen drei Minuten
Aufgrund einiger verletzungsbedingter Ausfälle musste Cheftrainerin Ailien Poese die Startformation im Vergleich zur 3:4-Niederlage am vergangenen Wochenende gegen Viktoria Berlin auf drei Positionen verändern: Anstelle von Marie Becker, Naika Reissner sowie Zita Rurack spielten Nour Youssef, Lina Krauss und Elisa Spolaczyk von Beginn an.
Auf dem Platz begannen die Rot-Weißen sofort druckvoll und eröffneten den Torreigen bereits nach 27 Sekunden. Infolge eines Einwurfes kam Dina Orschmann im Strafraum an den Ball und verwandelte per Volley ins lange Eck. Es war zugleich der erste Pflichtspieltreffer für die 25-Jährige im Union-Dress nach ihrer Rückkehr im Winter.
Auch danach blieben die Unionerinnen spielbestimmend und gaben im Minutentakt Abschlüsse ab, die jedoch zunächst noch den Kasten verfehlten oder von Babelsberg-Keeperin Saskia Bude pariert werden konnten. Nach einer Ecke in der 20. Minute erhöhte schließlich jedoch Lina Krauss aus kurzer Distanz per Kopf auf 2:0. Nur zwei Minuten später war Krauss erneut erfolgreich – und diesmal auch äußerst sehenswert. Artistisch legte die 20-Jährige den Ball vom Strafraumeck ins lange Eck. Nur weitere 60 Sekunden zappelte das Spielgerät schon wieder im Netz. Ein fulminanter Distanzschuss von Katja Orschmann aus 30 Metern knallte an die Unterkante der Latte, woraufhin die Kugel wieder ins Feld sprang, wo Luise Wildner zur Stelle war und den Treffer zum 4:0 markierte. Binnen drei Minuten schraubten die Köpenickerinnen das Ergebnis von 1:0 auf 4:0 und entschieden somit frühzeitig die Partie.
Auch in der Folge gab es noch weitere Torchancen für Union. So scheiterte beispielsweise Elisa Spolaczyk mit einem Fallrückzieher nur knapp an der gegnerischen Torhüterin und ein Freistoß von Lisa Heiseler flog ans Lattenkreuz (38.). Den letzten Treffer des ersten Durchgangs erzielte derweil erneut Krauss, die ebenfalls per Freistoß zur Stelle war. Ihr Versuch aus spitzem Winkel überraschte die Keeperin im kurzen Eck (34.).
Trojahn mit einzigem Treffer in Halbzeit 2
In der 2. Halbzeit nahmen die Eisernen Ladies ein paar Gänge im Offensivspiel heraus, blieben jedoch weiterhin die dominierende Mannschaft und drückten die Gastgeberinnen tief in die eigene Hälfte. Im Vergleich zum ersten Durchgang fehlte nun allerdings im letzten Offensivdrittel die Effizienz und Genauigkeit. Die besten Chancen in der 2. Halbzeit hatten Elisa Spolaczyk, deren Direktabnahme aus zehn Metern jedoch knapp über die Querlatte flog, und Lina Krauss, deren vierter Treffer jedoch von der Keeperin verhindert werden konnte (49./66.). Auch Celine Frank hatte nach einem Standard eine gute Schusschance aus dem Rückraum, verfehlte jedoch das Gehäuse ebenfalls knapp (77.).
In der 83. Minute machte dann aber Sophie Trojahn doch noch das halbe Dutzend für die Unionerinnen voll. Nach einem Zuspiel im Strafraum netzte die 19-Jährige kompromisslos ein und erzielte somit ihr erstes Tor für den 1. FC Union Berlin. Den sehenswerten Schlusspunkt hätte in der 86. Minute beinahe Katja Orschmann gesetzt. Ihr Distanzschuss aus 35 Metern flog jedoch haarscharf am Torwinkel vorbei. Entsprechend blieb es letztlich beim 6:0.
In der Tabelle weisen die Unionerinnen nach 15 Spieltagen nun 32 Punkte auf und stehen somit weiterhin auf Rang 3 hinter den Stadt-Rivalen Viktoria Berlin (39) und Türkiyemspor (34).
Stimmen zum Spiel
„Wir haben das Spiel von Beginn an dominiert und wirklich überhaupt nichts anbrennen lassen. Es war wichtig, dass wir uns schnell mit Toren belohnen konnten. In der 2. Halbzeit wurde es etwas ruhiger, weil Babelsberg es dann aber auch gut verteidigt hat. Wir sind mit dem 6:0 natürlich absolut zufrieden”, fasste Ailien Poese nach Spielende zusammen.
Dreifachtorschützin Lina Krauss sagte: „Wir sind heute gut in das Spiel gestartet mit dem Blitztor nach dem Anpfiff. Danach haben wir das Spiel zu jeder Zeit dominiert und hinten nichts zugelassen. Ich freue mich sehr, dass ich mit meinen Toren zum Sieg beitragen konnte.”
Ausblick
Die nächste Partie steht für die Eisernen Ladies am kommenden Sonntag, dem 5. März 2023, um 14 Uhr an. Dann empfangen die Köpenickerinnen vor heimischen Publikum in der Dörpfeldstraße den 1. FFV Erfurt. Die Thüringerinnen liegen derzeit im Mittelfeld der Tabelle auf Rang 7.
Eiserne Ladies zu Gast in Babelsberg
Vorbericht
Nachdem am vergangenen Wochenende mit dem Spitzenspiel gegen Viktoria Berlin die Rückrunde in der Regionalliga Nordost eingeläutet wurde, steht für die Frauenmannschaft des 1. FC Union Berlin nun die erste Auswärtspartie in der zweiten Saisonhälfte an. Am kommenden Sonntag sind die Eisernen Ladies zu Gast beim FSV Babelsberg 74. Anpfiff auf dem Kunstrasenplatz in der Rudolf-Breitscheid-Straße in Potsdam ist um 14 Uhr.
Gegnercheck: Babelsbergs Kampf um den Klassenerhalt
Der FSV Babelsberg 74 befindet sich nach 14 Spieltagen mit 15 Punkten im unteren Mittelfeld der Tabelle auf Rang 10. Ob dies letztlich für den Verbleib in der Regionalliga reicht, ist noch unklar. Der Nordostdeutsche Fußballverband (NOFV) will zur kommenden Saison 2023/24 die Staffel wieder von 14 auf 12 Teams verkleinern, weshalb noch nicht endgültig entschieden ist, wie viele Teams letztlich absteigen müssen. Da mit hoher Wahrscheinlichkeit in Form von Turbine Potsdam II ein Zweitligist in die Regionalliga Nordost absteigen wird, wird es wohl mindestens vier Absteiger geben. Auch fünf oder gar sechs Abstiegsplätze sind jedoch nicht ausgeschlossen. Sollte Letzteres eintreten, wäre davon aktuell auch der FSV Babelsberg 74 betroffen. Entsprechend vielsagend hatte FSV-Coach Clemens Haack, der das Traineramt im Sommer übernommen hatte, bereits vor dem Saisonstart erklärt: „Wir müssen einfach genug Mannschaften hinter uns lassen, um drin zu bleiben.“
Bislang verkauft sich der FSV Babelsberg, der seit 2020 in der Regionalliga spielt und in der Vorsaison Rang 12 erreichte, recht teuer und konnte sich bereits ein kleines Polster von vier Punkten auf die letzten vier Plätze erarbeiten. Vor allem vor heimischen Publikum sind die Potsdamerinnen sehr stark und holten entsprechend 11 ihrer 15 Zähler zu Hause. Darunter fällt auch ein beeindruckendes 4:0 gegen den Magdeburger FFC am 12. Spieltag. Die Magdeburgerinnen wiederum hatten den Eisernen Ladies im November ja die erste Liga-Niederlage der Saison zugefügt.
Zum Rückrunden-Auftakt trennte sich Babelsberg am vergangenen Wochenende mit 2:2 vom Bischofswerdaer FV. Dabei verspielten die Grün-Weißen allerdings eine 2:0-Führung. Die beiden besten Torjägerinnen vom FSV, Aline Reinkorber (6 Saisontore) und Lätizia Radloff (4), hatten Babelsberg in Front gebracht. Letztgenannte spielte von 2018 bis 2021 auch für die Frauen des 1. FC Union Berlin. Umgekehrt wird es auch für Unions Torwarttrainerin Laura Ketzer eine Rückkehr an alte Wirkungsstätte. Die 28-Jährige war in den vergangenen beiden Saisons noch Stammtorhüterin beim FSV Babelsberg, ehe sie ihre Schuhe im Sommer an den Nagel hing.
Bilanz: Souveräner Sieg im Hinspiel
Im Hinspiel konnten sich die Unionerinnen souverän mit 2:0 durchsetzen. Lisa Heiseler und Elisa Spolaczyk erzielten bereits im ersten Durchgang die beiden Treffer. Insgesamt zeigten sich die Rot-Weißen in jener Partie sehr dominant und mussten sich am Ende einzig den Vorwurf gefallen lassen, dass das 2:0 angesichts der zahlreichen Torchancen fast noch zu niedrig war.
Neben dem Sieg in der Hinrunde gab es bisher noch zwei weitere Aufeinandertreffen in der Regionalliga. Im Mai 2022 gewannen die Unionerinnen ebenfalls deutlich mit 3:0. Das erste Duell im September 2020 endete derweil nur mit einem torlosen Unentschieden.
In der Winterpause testete der FSV Babelsberg 74 zudem gegen die 2. Frauenmannschaft des 1. FC Union Berlin. In Potsdam trennten sich die Mannschaften vor rund einem Monat mit 0:0.
Stimmen vor dem Spiel
„Wir erwarten gegen Babelsberg ein ähnlich herausforderndes Spiel wie in der Hinrunde, da es eine defensiv sehr disziplinierte Mannschaft ist, die aber auch offensiv immer wieder Nadelstiche setzen kann“, erklärte Cheftrainerin Ailien Poese mit Blick auf die Partie.
Personell ist die Lage bei den Unionerinnen derzeit recht angespannt. Verletzungsbedingt fehlen weiterhin Pauline Wimmer, Luca Scheel, Hannah Kratz, Ginger Schulz sowie Lisa Görsdorf. Auch Zita Rurack, die zuletzt gegen Viktoria Berlin zwei Treffer erzielte, fällt aufgrund einer Trainingsverletzung aus. Fragezeichen stehen zudem noch hinter Latoya Bach, Naika Reissner, Lisa Heiseler und Marie Becker.