1. FFC Turbine Potsdam vs 1. FC Union Berlin
Testspiele, 7. Spieltag
1. FFC Turbine Potsdam vs
Testspiele, 7. Spieltag
Eiserne Ladies besiegen Turbine Potsdam
Spielbericht
Die Frauenmannschaft des 1. FC Union Berlin hat im zweiten Testspiel der Wintervorbereitung den Bundesligisten Turbine Potsdam mit 1:0 besiegt. Den Treffer des Tages im Sportforum Waldstadt erzielte Dina Orschmann mit einem traumhaften Schlenzer.
1. FC Union Berlin: Wagner – Wildner, Becker (60. Görsdorf), K. Orschmann, Reissner (70. Krauss) – Frank, Heiseler, Trojahn (60. Spolaczyk) – Youssef, Rurack, D. Orschmann
Turbine Potsdam: Fischer – Rouse, Kuznezov, Deutsch, Cramer, König, Meister, Selimhodzic, Gerhardt, Sissoko, Wiankowska
Tor: 1:0 D. Orschmann (14.)
Zuschauer: 170
Orschmann bringt Union per Traumtor in Führung
In Potsdam begegneten die Unionerinnen dem sechsfachen Deutschen Meister von Beginn an auf Augenhöhe und ließen keinerlei Klassenunterschied erkennen. Nach einer umkämpften Anfangsphase, in der sich das Spielgeschehen vor allem im Mittelfeld abspielte, brachte Dina Orschmann die Eisernen Ladies mit dem ersten Torschuss im Spiel in Führung – und wie! Aus rund 20 Metern zirkelte die Angreiferin den Ball vom linken Strafraumeck in den Torwinkel (14.).
Auch in der Folge war Union um Kontrolle bemüht und hatte wesentlich mehr Ballbesitz sowie Zug zum Tor, konnte daraus jedoch kein weiteres Kapital schlagen. Die beste Chance hatte Kapitänin Lisa Heiseler nach einer Standardvariante in der 25. Minute, doch ihr Schuss aus kurzer Distanz flog über das Gehäuse. Eine Minute später kam Dina Orschmann aus ähnlicher Position wie beim Führungstreffer zum Abschluss, doch diesmal flog ihr Versuch knapp am langen Eck vorbei.
Die Köpenickerinnen waren gegen den Tabellenletzten der Bundesliga die bessere Mannschaft und erzielten in der 35. Minute auch den vermeintlichen Treffer zum 2:0: Zita Rurack legte den Ball mustergültig auf Dina Orschmann quer, die nur noch den Fuß hinhalten musste, doch der Linienrichter hatte eine Abseitsstellung erkannt. Entsprechend ging es letztlich mit der 1:0-Führung in die Halbzeitpause.
Union bringt den Sieg souverän über die Zeit
In der 2. Halbzeit blieben Chancen zunächst Mangelware, da sich beide Mannschaften weitestgehend im Mittelfeld neutralisierten. Vor allem defensiv zeigten die Eisernen Ladies eine makellose Vorstellung und ließen gegen den DFB-Pokalfinalisten von 2022 nichts zu. Entsprechend hatte auch Torhüterin Melanie Wagner einen recht ruhigen Arbeitstag.
In der 65. Minute besaßen die Rot-Weißen allerdings die große Chance, die Führung auszubauen. Dina Orschmann, die von 2019 bis 2022 für Turbine in der Bundesliga kickte, ließ ihre Gegenspielerin einfach stehen und kam allein im Strafraum zum Abschluss, scheiterte aus zehn Metern jedoch an einer starken Fußabwehr der gegnerischen Keeperin.
Weiterhin führten die Eisernen Ladies nur knapp mit 1:0, doch wirklich Gefahr kam von den Potsdamerinnen auch in den Schlussminuten nicht mehr auf. Erst kurz vor Schluss musste sich Wagner im Tor erstmals wirklich auszeichnen, hielt einen Versuch aus spitzem Winkel jedoch sicher fest (89.).
Unter großem Jubel pfiff die Schiedsrichterin wenige Minuten später die Partie ab. Dank einer starken Mannschaftsleistung konnten sich die Unionerinnen beim Bundesligisten und einstigen Serienmeister Turbine Potsdam hochverdient mit 1:0 durchsetzen.
Stimmen zum Spiel:
„Wir haben heute alles reingeworfen und die Inhalte der letzten Woche sowohl im Offensivspiel als auch in der Defensive hervorragend umgesetzt. Wir sind absolut stolz auf das Team!“, erklärte Cheftrainerin Ailien Poese nach dem Schlusspfiff.
Torschützin Dina Orschmann sagte: "Für mich war das heute natürlich ein besonderes Spiel. Ich habe es einfach sehr genossen, auf dem Platz zu stehen und mit meinem Team von der ersten Minute an ein Feuerwerk abbrennen zu können. Wir hatten uns viel vorgenommen und uns grade in der 1. Halbzeit – eigentlich doppelt – dafür belohnt. In der 2. Halbzeit haben wir dann mehr zugelassen, den Sieg aber bis zum Schluss kämpferisch nach Hause geholt. Ich bin sehr stolz auf diesen wertvollen Schritt nach vorne und freue mich schon auf das nächste Spiel."
Ausblick:
Vor dem Rückrunden-Auftakt am 18. Februar gegen Viktoria Berlin stehen für die Eisernen Ladies jetzt noch zwei Testspiele an. Zunächst empfangen die Unionerinnen am kommenden Samstag, dem 4. Februar, den Regionalliga-Konkurrenten Hertha 03 Zehlendorf. Eine Woche später findet beim Hamburger SV die Generalprobe für den Pflichtspielauftakt statt.
Frauen zu Gast beim 1. FFC Turbine Potsdam
Vorbericht
Am kommenden Sonntag findet für die Frauenmannschaft des 1. FC Union Berlin das zweite Testspiel der Wintervorbereitung statt. Um 13 Uhr gastieren die Eisernen Ladies im Sportforum Waldstadt beim Bundesligisten Turbine Potsdam.
Turbine Potsdam: Dem einstigen Serienmeister droht der Abstieg
Blickt man auf die Trophäensammlung des 1. FFC Turbine Potsdam, stellt man schnell fest, dass es sich bei dem kommenden Gegner der Unionerinnen um einen der erfolgreichsten Vereine im Frauenfußball handelt: Sechs Meistertitel, drei Pokalsiege sowie auch zwei Erfolge in der Champions League sprechen eine deutliche Sprache. Wahr ist jedoch auch, dass dieser Glanz alter Tage in Potsdam mittlerweile vorüber ist. Der letzte Meistertitel liegt bereits über zehn Jahre zurück und in der Vergangenheit musste sich der Verein oftmals mit den Plätzen 3 und 4 hinter den Spitzenteams aus Wolfsburg und München zufriedengeben.
Der aktuelle Blick auf die Tabelle der Frauen-Bundesliga überrascht dann aber doch. Mit nur einem Punkt aus zehn Spielen ist Turbine aktuell abgeschlagener Tabellenletzter, hat bereits neun Punkte Rückstand auf das rettende Ufer. Es droht erstmals der Abstieg in die 2. Bundesliga. Zuletzt spielte der Klub 1994 zweitklassig.
Die Ursachen für den Fall der Brandenburgerinnen sind von außen schwer ersichtlich. Immerhin stand der Klub im Sommer 2022 noch im DFB-Pokalfinale, wo man sich dem VfL Wolfsburg mit 0:4 geschlagen geben musste. Seitdem unternahm der Verein bereits zwei Trainerwechsel, doch das Ruder konnte bislang noch nicht umgerissen werden.
Rückkehr für einige Spielerinnen an alte Wirkungsstätte
Im Kader des 1. FC Union Berlin finden sich derweil einige Akteurinnen, die in der Vergangenheit auch bereits für Turbine Potsdam ihre Schuhe schnürten. Allen voran sind die beiden Winterneuzugänge Katja und Dina Orschmann zu nennen, die schon in Potsdam aktiv waren. Katja spielte von 2017 bis 2020 für die zweite Mannschaft in der 2. Bundesliga, Dina war hingegen von 2019 bis 2022 für Turbine in der Bundesliga auf Torejagd. In 42 Spielen gelangen der 25-Jährigen zwölf Treffer.
Angreiferin Elisa Spolaczyk spielte derweil von 2011 bis 2015 in der Jugend des 1. FFC Turbine Potsdam. Ähnliches gilt für Außenverteidigerin Luise Wildner (2019-2021). Auch Sophie Trojahn kickte in Potsdam und wechselte im vergangenen Sommer von der Reservemannschaft zu Union. Jennifer Zietz, die vom 1. FC Union Berlin kürzlich als sportliche Leiterin der Frauenmannschaft präsentiert wurde, genießt in Potsdam sogar eine Art Legendenstatus. Die 39-Jährige stand von 1999 bis 2015 für Turbine unter Vertrag und gewann mit dem Verein in dieser Zeit all jene Titel, die eingangs aufgezählt wurden.
Eine Akteurin wird wiederum am Sonntag nicht den Weg nach Potsdam antreten und auch künftig nicht mehr für den 1. FC Union Berlin auflaufen. Der Vertrag mit Torhüterin Sarah Duszat, die bereits in den letzten Wochen fehlte, wurde aufgelöst. Die 20-Jährige kam 2013 in die Mädchenabteilung Unions und absolvierte insgesamt 22 Einsätze für die erste Frauenmannschaft.