1. FC Union Berlin vs VfL Bochum
2. Bundesliga, 12. Spieltag
vs VfL Bochum
2. Bundesliga, 12. Spieltag
Eiserne Ladies spielen 1:1 gegen Bochum
Spielbericht
Die Profimannschaft der Frauen des 1. FC Union Berlin erspielt sich in der letzten Heimpartie des Jahres einen Zähler gegen den Tabellennachbarn VfL Bochum. Im Spitzenspiel des 12. Spieltags der 2. Bundesliga trifft erst Pia Metzker für die Gastgeberinnen (22.) und dann Nina Kerkhof für den VfL (29.).
1. FC Union Berlin: Bösl – Weiß, Becker, Steinert – Metzker (64. Sakar), Janez (74. Reissner), Frank, Moraitou, Halverkamps – D. Orschmann, Heiseler
VfL Bochum: Närdemann – Wilhelm, Wenzel, Haase – Freutel, Angrick, Huber (70. Karwatzki), Moczarkski, Kerkhof – Angerer (85. Klostermann), Marques (77. Hoppius)
Personal: Zwei Wochen nach dem DFB-Pokalspiel gegen Eintracht Frankfurt nahm Cheftrainerin Ailien Poese zwei Änderungen in der Startelf vor: Anna Weiß und Celine Frank ersetzten die verletzte Eleni Markou sowie Fatma Sakar. Neben Markou fehlten verletzungsbedingt weiterhin Katja Orschmann, Maria Cristina Lange und Sarah Abu Sabbah.
Zuschauer: 5.478
Tore: 1:0 Metzker (22.), 1:1 Kerkhof (29.)
Metzker trifft zur Führung – Bochum antwortet schnell
Im Stadion An der Alten Försterei sahen die über 5.000 Zuschauer das erwartete Spitzenspiel: Beide Teams begegneten sich auf Augenhöhe und versuchten, dem Spiel ihren Stempel aufzudrücken. Die erste Chance verbuchten nach acht Minuten die Eisernen Ladies, als Marie Becker einen Freistoß von Athanasia Moraitou per Kopf aufs Tor brachte, doch VfL-Keeperin Kari Närdemann packte sicher zu. Auf der Gegenseite hatte auch Bochum zehn Minuten später die erste nennenswerte Torchance nach einem Freistoß: Kapitänin Janine Angrick schlenzte den Ball aus 18 Metern an die Oberkante der Latte (18.).
Ein Standard war es auch, der nach 22 Minuten zum ersten Treffer des Tages führen sollte: Moraitou brachte einen Freistoß aus dem Halbfeld in den Strafraum, wo Närdemann der Ball beim Abfangen durch die Hände glitt. Pia Metzker reagierte im Fünf-Meter-Raum am schnellsten und drückte die Kugel aus kurzer Distanz über die Linie.
Die Führung für Union sollte jedoch nicht lange währen, denn nur sieben Minuten später gelang den Gästen der Ausgleich. Nina Kerkhof setzte auf der linken Seite zum Solo an, ließ mehrere Gegenspielerinnen stehen und brachte das Spielgerät aus 18 Metern im langen Eck unter (29.). Wiederum nur sechs Minuten später konnten die Unionerinnen das Spiel vermeintlich wieder auf ihre Seite ziehen, als Lisa Heiseler den Ball ins Netz köpfte, doch Schiedsrichterin Jacqueline Herrmann entschied beim vorangegangenen Luftzweikampf auf Stürmerfoul und erkannte den Treffer nicht an – eine fragwürdige Entscheidung (35.).
In den Schlussminuten der ersten Halbzeit dominierte Union das Spielgeschehen und drängte auf die erneute Führung. Die beste Chance hatte Antonia Halverkamps, deren Volleyversuch aus 16 Metern jedoch stark von Närdemann pariert wurde (45.). Wenige Augenblicke später endete der erste Spielabschnitt beim Stand von 1:1.
Keine Tore im zweiten Durchgang – Unioner Schlussoffensive wird nicht belohnt
Die Unionerinnen knüpften nach dem Wiederanpfiff zunächst nahtlos an das Ende der ersten Halbzeit an und suchten den Weg zum gegnerischen Gehäuse. Die erste Torannäherung verzeichnete Dina Orschmann, die in der 48. Spielminute großes Durchsetzungsvermögen zeigte und sich links im Strafraum durchsetzte, doch ihr Zuspiel in die Mitte klärte VfL-Verteidigerin Antonia Haase knapp vor der einschussbereiten Lisa Heiseler. Der erste Torabschluss des zweiten Durchgangs für die Eisernen Ladies sollte drei Zeigerumdrehungen später folgen, doch der Versuch von Celine Frank aus 16 Metern flog knapp am Kasten vorbei (51.).
Nach dieser anfänglichen Druckphase ebbte das Spielgeschehen mit zunehmender Spielzeit allerdings merklich ab. Beide Teams begegneten sich vor allem im Mittelfeld des Platzes und konnten nur wenig Torgefahr entwickeln. Union blieb zwar die etwas aktivere Mannschaft, ließ im Offensivdrittel jedoch die Präzision vermissen, um sich nennenswerte Torchance zu erspielen.
Die frisch eingewechselte Naika Reissner brachte in der 75. Minute neuen Schwung in die Partie und setzte mit ihrer ersten Aktion im Spiel Fatma Sakar in Szene, deren Schuss aus 16 Metern um Haaresbreite am Pfosten vorbeiflog. Union intensivierte die Bemühungen in der Schlussphase nochmals und hatte durch Antonia Halverkamps in der 82. Minute den nächsten Abschluss, doch Kari Närdemann lenkte das Spielgerät ins Toraus. Zwei Minuten später zielte Heiseler aus 20 Metern über das Tor (84.). In der 87. Minute hatte abermals Halverkamps den Führungstreffer auf dem Fuß, doch ihr Schuss nach Ablage von Naika Reissner flog knapp am Tor vorbei. Die Köpenickerinnen erspielten sich nun Chancen im Minutentakt, doch auch ein Kopfball von Judith Steinert nach Freistoß von Athanasia Moraitou verfehlte den Kasten (89.). Die letzte Chance des Spiels gehörte allerdings dem VfL Bochum, der nach einem Standard die Latte traf (90+2.). So blieb es nach Ablauf der zweiminütigen Nachspielzeit beim 1:1-Unentschieden.
Stimmen zum Spiel
„Ich denke, objektiv gesehen hätten wir es heute mehr verdient, zu gewinnen. Direkt nach dem Spiel würde ich sagen, dass wir schon zwei Punkte liegen gelassen haben aufgrund der Chancenverwertung. Dementsprechend ist das Unentschieden heute ein bisschen ärgerlich“, so Lisa Heiseler im Anschluss der Partie.
„Insgesamt sehen wir es als zwei verlorene Punkte. Klar, wir nehmen den einen Punkt mit, aber wir haben sehr viele Torchancen kreiert, die wir leider nicht genutzt haben und daher ist das Ergebnis ziemlich schade“, erklärte Torschützin Pia Metzker.
„Wir haben heute definitiv zwei Punkte verschenkt. Bochum hat zwar leidenschaftlich verteidigt und immer wieder einen Fuß dazwischen bekommen, aber bei den Möglichkeiten, die wir hatten, müssen wir einfach mehr Tore machen. Deswegen ist die Enttäuschung jetzt aktuell schon etwas größer“, resümierte Cheftrainerin Ailien Poese.
Ausblick
Für die Unionerinnen folgt auf die morgige Spielerersatz- und Regenerationseinheit ein freier Dienstag, ehe ab Mittwoch die Vorbereitung für das letzte Spiel des Jahres stattfindet. Am kommenden Sonntag, dem 15.12.2024, gastieren die Eisernen Ladies zum Hinrundenabschluss beim FSV Gütersloh 2009. Die Partie wird um 14 Uhr in der Tönnies Arena in Rheda-Wiedenbrück ausgetragen.
Eiserne Ladies im Spitzenspiel gegen den VfL Bochum
Vorbericht
Am kommenden Sonntag, dem 08.12.2024, empfängt die Profi-Frauenmannschaft des 1. FC Union Berlin den VfL Bochum im Rahmen des 12. Spieltags der 2. Bundesliga. Das Duell zwischen dem Zweiten und Dritten der Tabelle wird um 14 Uhr im Stadion An der Alten Försterei angepfiffen.
Die Ausgangslage
Der VfL Bochum reist mit drei Niederlagen in Folge nach Berlin-Köpenick. Nach den Liga-Pleiten gegen den SV Weinberg 67 (1:2) und SV Meppen (1:2) setzte es vor der Länderspielpause ein 0:5 im DFB-Pokal gegen den Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim. Dennoch belegt Bochum in der 2. Bundesliga weiterhin den 3. Tabellenplatz mit 21 Punkten aus elf Spielen, ist jedoch mittlerweile punkt- und torgleich mit dem Viertplatzierten Eintracht Frankfurt II.
Die Eisernen Ladies verabschiedeten sich mit einem starken Auftritt im DFB-Pokal in die Länderspielpause. Bis zur 83. Minute konnten die Unionerinnen im Achtelfinale gegen Eintracht Frankfurt, aktuell Zweiter in der Bundesliga, die Null halten. Ein Eckball durchbrach letztlich das Köpenicker Abwehrbollwerk, ehe in der Nachspielzeit der 0:2-Endstand fiel. Zuvor blieben die Unionerinnen in der Liga in den letzten vier Spielen ungeschlagen.
Gegnercheck
Beim Blick auf den VfL Bochum fallen einige Parallelen zwischen der Mannschaft aus dem Ruhrpott und den Eisernen Ladies auf. Ebenso wie Union stieg Bochum in der vergangenen Saison über die Aufstiegsspiele in die 2. Bundesliga auf. Zuvor hatten sie sich ohne Niederlage in der Regionalliga West deutlich von der Konkurrenz um den VfR Warbeyen und Fortuna Köln abgesetzt. In umkämpften Aufstiegsspielen gegen den FSV Mainz 05 setzte sich Bochum am Ende mit 2:1 und 4:2 durch und kehrte somit nach neun Jahren in die Zweitklassigkeit zurück.
Wie bei Union sind auch die mittelfristigen Ambitionen beim VfL Bochum groß. Der Verein kündigte 2023 an, zukünftig in der Bundesliga spielen zu wollen. Seit diesem Jahr fungiert die gebürtige Bochumerin Annike Krahn, die 2007 mit der deutschen Nationalmannschaft Weltmeisterin wurde und insgesamt 137 Länderspiele bestritt, als sportliche Leiterin. Jene untermauerte die Ambitionen des Vereins im Sommer mit einigen Transfers: Neben etablierten Zweitliga-Spielerinnen wechselte mit Sarah Freutel auch eine langjährige Bundesliga-Spielerin an die Castroper Straße. Die 32-Jährige kam vom MSV 02 Duisburg und bestritt für die Zebras sowie die SGS Essen insgesamt 193 Erstliga-Spiele, in denen ihr 20 Treffer gelangen. In Bochum ist Freutel als Fixpunkt im Team von Cheftrainerin Kyra Malinowski, die seit 2022 an der Seitenlinie steht, gesetzt.
Die offensichtlichste Parallele ist jedoch, dass beide Klubs als Aufsteiger in der Hinrunde die 2. Bundesliga aufgemischt haben. Mit Rang 3 stehen auch die Blau-Weißen derzeit auf einem Aufstiegsplatz. Als einziges Team der Liga hat der VfL zudem bislang noch nicht unentschieden gespielt – sieben Siegen stehen vier Niederlagen gegenüber. Die einzige deutliche Niederlage im Ligabetrieb gab es am 2. Spieltag beim FSV Gütersloh 2009 mit einer 1:5-Pleite. Im DFB-Pokal zog der Klub durch Siege gegen Hansa Rostock (10:0) und den Kieler MTV (4:0) zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte ins Achtelfinale ein. Dort spielten die Bochumerinnen erstmals in dieser Saison im Ruhrstadion und wurden gegen Hoffenheim von über 5.000 Zuschauern unterstützt.
Der direkte Vergleich
In der Saison 2014/15 spielten beide Vereine gemeinsam in der 2. Bundesliga Nord. Beide Partien endeten damals unentschieden: In Bochum trennten sich die Teams mit 1:1, in Köpenick gab es ein furioses 3:3. Für Union erzielte Dina Orschmann damals zwei Treffer, ihre Zwillingsschwester Katja stand ebenfalls auf dem Platz. Im Hinspiel war auch Charleen Niesler mit von der Partie.
Obwohl der VfL Bochum damals als Siebter im Mittelfeld der Tabelle landete, stiegen beide Vereine am Ende der Saison ab. Bochum meldete nach der Saison die Frauenmannschaft aus der 2. Bundesliga ab, die Köpenickerinnen verpassten als Elftplatzierte den Klassenerhalt aus sportlichen Gründen.
Personal
Unions Cheftrainerin Ailien Poese muss am Sonntag auf Maria Cristina Lange, Katja Orschmann, Sarah Abu Sabbah und Eleni Markou verzichten.
Stimmen vor dem Spiel
„Wir freuen uns auf das Spitzenspiel an der Alten Försterei. Bochum hat sich bisher in starker Form gezeigt und sehr effektiv Tore erzielt. Wir treffen auf eine aggressive und geradlinige Mannschaft, die immer wieder die Tiefe sucht. Für uns heißt es, so konsequent zu verteidigen wie in den letzten Spielen, aus unserem Ballbesitz Torchancen zu erspielen und diese dann zu nutzen“, erklärte Ailien Poese im Vorfeld der Partie.
VfL-Cheftrainerin Kyra Malinowski: „Wir freuen uns sehr auf das Spiel gegen Union Berlin. Vor zwei Wochen haben wir schon vor vielen Zuschauern im Vonovia Ruhrstadion gespielt. Eine ähnliche Kulisse wird uns auch in der Alten Försterei erwarten. Union ist eine sehr spielstarke und zweikampfstarke Mannschaft, die immer gut eingestellt ist. Wir erwarten einen spannenden Fight.”
Serviceinfos
Das Stadion An der Alten Försterei öffnet seine Tore und die Tageskasse um 12:30 Uhr. Am Sonntag werden die Kassenbereiche 1 und 2 geöffnet sein. Karten für das Spiel sind im freien Verkauf und in allen Union-Zeughäusern sowie online erhältlich.
Um Schlangen an den Einlässen zu vermeiden, wird um eine rechtzeitige Anreise gebeten. Auf dem Parkplatz vor der Haupttribüne stehen Restparkplätze zur Verfügung. Die Parkgebühr beträgt jeweils 4 Euro.
Das Spiel wird live auf AFTV+ übertragen. Zudem wird es für die Partie einen vereinseigenen Live-Ticker geben.