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1. FC Union Berlin vs SV Henstedt-Ulzburg

Aufstiegsspiele 2. Bundesliga, Hinspiel

vs SVHU

Aufstiegsspiele 2. Bundesliga, Hinspiel

So., 09. Juni 2024, 14:00 Uhr
Stadion An der Alten Försterei
8 : 0
18

Eiserne Ladies schlagen SV Henstedt-Ulzburg mit 8:0

Spielbericht

Die Frauenmannschaft des 1. FC Union Berlin hat mit einem 8:0-Sieg im Aufstiegshinspiel gegen den SV Henstedt-Ulzburg einen großen Schritt in Richtung 2. Bundesliga gemacht. Vor 18.045 Zuschauern im Stadion An der Alten Försterei erzielen Pia Metzker, Sarah Abu Sabbah per Foulelfmeter, Lisa Heiseler und Dina Orschmann die Treffer im ersten Durchgang (17./31./39./43.). Nach der Pause sorgen Abu Sabbah per Doppelpack, Dina Orschmann mit einem Fallrückzieher und Lisa Görsdorf für den 8:0-Endstand (46./54./66./86.).

1. FC Union Berlin: Wagner – K. Orschmann (74. Rurack), Niesler, Frank – Sakar (74. Reissner), Blaschka, Moraitou (74. Görsdorf), Heiseler, Metzker – Abu Sabbah (84. Trojahn), D. Orschmann (84. Scheel)

SV Henstedt-Ulzburg: Klaas – Kossy (62. Knobloch), Fuß, Pawelec, Behneke – Nagomy (74. Kern), Hagedorn (74. Advani), Hegeler – Hille (87. Leiseder), Homp (87. Steinhart), Michel

Personal: Im Vergleich zum letzten Ligaspiel gegen den Bischofswerdaer FV am vergangenen Wochenende veränderte Cheftrainerin Ailien Poese die Startelf auf zwei Positionen: Für die verletzte Marie Becker kehrte Athanasia Moraitou, die sich zuletzt auf Länderspielreise befand, in die Startformation zurück. Zudem spielte Fatma Sakar anstelle von Latoya Bach.

Tore: 1:0 Metzker (17.), 2:0 Abu Sabbah (31.), 3:0 Heiseler (39.), 4:0 D. Orschmann (43.), 5:0 Abu Sabbah (46.), 6:0 Abu Sabbah (54.), 7:0 D. Orschmann (66.), 8:0 Görsdorf (86.)

Zuschauer: 18.045

Angetrieben von Rekordkulisse - Union führt zur Pause mit 4:0

Vor 18.045 Zuschauern, womit zugleich ein neuer Rekord für ein Spiel der Frauenmannschaft des 1. FC Union Berlin aufgestellt wurde, war am Sonntag bei Sonnenschein und angenehmen 20 Grad alles angerichtet für das Aufstiegshinspiel der Eisernen Ladies. Die erste Chance der Partie gehörte den Unionerinnen, doch der Kopfball von Lisa Heiseler in der siebten Minute landete nur auf dem Tornetz. In der 13. Minute prüfte Anouk Blaschka erstmals die gegnerische Torhüterin, die beim Distanzschuss aus 20 Metern allerdings sicher zupackte.

In der 17. Minute war es dann schließlich so weit: Pia Metzker ließ die Köpenickerinnen jubeln. Dem Treffer zum 1:0 war ein hervorragender Sololauf von Katja Orschmann vorausgegangen, die zwei Gegenspielerinnen aussteigen ließ, in den Strafraum zog und auf die andere Seite für Pia Metzker querlegte, welche das Leder aus zwölf Metern im kurzen Eck unterbrachte. Es war die verdiente Führung für die Eisernen Ladies, die von Beginn an die Spielkontrolle übernahmen, wenngleich Henstedt-Ulzburg defensiv durchaus resolut dagegenhalten konnte. Die nächste Gelegenheit hatte Dina Orschmann, deren Schuss aus 16 Metern jedoch knapp am Pfosten vorbeiflog (23.). Mit einem Freistoß aus 23 Metern stellte Blaschka die Torhüterin in der 25. Minute auf die nächste Probe.

Nach einer halben Stunde spielte Celine Frank einen intelligenten Pass hinter die gegnerische Abwehrkette auf Pia Metzker, die im Strafraum gehalten und so zu Fall gebracht wurde. Die Schiedsrichterin entschied folgerichtig auf Elfmeter; der Sache vom Punkt nahm sich Sarah Abu Sabbah an. Die Torschützenkönigin aller Regionalligen blieb eiskalt und brachte das Spielgerät unten links im Netz unter (31.). Die Eisernen Ladies zeigten sich nun sehr dominant und mit einem Traumtor stellte Heiseler in der 39. Minute auf 3:0: Die Offensivspielerin schweißte das Leder aus 25 Metern wuchtvoll ins Netz. Union hatte allerdings noch nicht genug, denn kurz vor dem Pausenpfiff erhöhte Dina Orschmann auf 4:0. Nach einem Einwurf erreichte der Ball am Fünf-Meter-Raum die Stürmerin, die das Leder gefühlvoll über die Torhüterin lupfte und daraufhin nur noch ins leere Gehäuse einschieben musste (43.).

Orschmann trifft per Fallrückzieher – Görsdorf setzt den Schlusspunkt

Nach dem Wiederanpfiff knüpften die Unionerinnen an die Phase vor der Pause an und so sollte es nur 45 Sekunden dauern, bis die Rot-Weißen erneut jubeln durften. Dina Orschmann legte links im Strafraum quer in den Fünf-Meter-Raum, wo Sarah Abu Sabbah aus drei Metern den Fuß hinhielt. Acht Minuten später folgte eine Kopie dieses Treffers: Erneut war Dina Orschmann auf der linken Position im Strafraum am Ball und legte quer, wo Abu Sabbah aus kurzer Distanz das halbe Dutzend vollmachte (54.).

Union zeigte sich im gesamten Spielverlauf sehr effektiv, wenngleich einige Torgelegenheiten ungenutzt blieben. So traf etwa Dina Orschmann in der 59. Minute nach einer Ecke nur die Latte. Sieben Minuten später erzielte die Angreiferin allerdings den wohl schönsten Treffer des Tages: Nach einer Ecke von Anouk Blaschka legte diesmal Abu Sabbah für ihre Sturmkollegin ab, die aus zehn Metern zum Fallrückzieher ansetzte und das Spielgerät im Netz unterbrachte (66.). Ähnlich sehenswert wäre in der 77. Minute beinahe ein Freistoß von Anouk Blaschka aus 20 Metern geworden, doch Anneke Klaas lenkte den Ball mit den Fingerspitzen über die Latte.

In der 86. Minute durften die Zuschauer schließlich noch mal besonders laut jubeln, denn die dienstälteste Spielerin im Team, Lisa Görsdorf, erzielte nach einem Pass von Pia Metzker ihr erstes Saisontor. Aus zehn Metern sorgte die Mittelfeldspielerin für den 8:0-Endstand. Wenige Minuten später beendete Bundesliga-Schiedsrichterin Franziska Wildfeuer die Partie.

Stimmen zum Spiel

„Unser Matchplan ist heute hundertprozentig aufgegangen. Wir haben gesagt, dass wir heute erst mal geduldig sein wollen und waren darauf eingestellt, dass der Gegner kompakt stehen wird. Die Konter des Gegners haben wir von Beginn an im Keim erstickt, das war unfassbar gut. Wir haben in die Tiefe gespielt, uns immer wieder den Gegner zurechtgelegt und schließlich mit dem 1:0 schon einen Dosenöffner gehabt. Danach nahm alles seinen Lauf, aber nichtsdestotrotz sind wir auch in der Folge geduldig geblieben und haben über unseren Ballbesitz das Spiel komplett bestimmt“, lautete das Fazit von Cheftrainerin Ailien Poese.

„Wir haben uns super auf das Spiel vorbereitet und wussten, was uns erwartet. Dass wir das Spiel aber so dominieren, war nicht vorhersehbar. Wir haben in den letzten Wochen daran gefeilt, den Ball besser über die Linie zu drücken. Dass das in diesem wichtigen Spiel so gut klappt, ist natürlich die Kirsche auf der Sahnetorte“, freute sich Kapitänin Lisa Heiseler. 

„Es ist jetzt nach dem Abpfiff ein unbeschreibliches Gefühl. Es war das Spiel, auf das wir die ganze Saison hingearbeitet haben. Ich war heute Morgen auch etwas nervös, weil ich es nicht erwarten konnte, vor der Kulisse zu spielen. Wir haben von der ersten Minute die Partie bestimmt und dass wir dann in der ersten Halbzeit so ins Spiel gestartet sind, war überragend. In der zweiten Halbzeit haben wir uns dann belohnt, unter anderem mit dem geilen Fallrückziehertor – da hat heute irgendwie alles gepasst“, resümierte Dina Orschmann.

Ausblick

Am kommenden Sonntag, dem 16.06.2024, findet das Rückspiel in Henstedt-Ulzburg statt. Die Partie wird um 14 Uhr im Beckersbergstadion ausgetragen. Wer nicht vor Ort dabei sein kann, hat die Chance, auf AFTV den Livestream zu verfolgen.

Eiserne Ladies gegen den SV Henstedt-Ulzburg

Vorbericht

Am kommenden Sonntag, dem 09.06.2024, bestreitet die Frauenmannschaft des 1. FC Union Berlin das Aufstiegshinspiel zur 2. Bundesliga gegen den SV Henstedt-Ulzburg. Die Partie wird um 14 Uhr im Stadion An der Alten Försterei angepfiffen.

Gegnercheck

Der SV Henstedt-Ulzburg aus Schleswig-Holstein sicherte sich in dieser Saison mit 55 Punkten aus 22 Spielen die Meisterschaft in der Regionalliga Nord. Der Vorsprung auf den ärgsten Verfolger, Hannover 96, betrug am Ende acht Punkte. Lediglich eine Niederlage, am vorletzten Spieltag gegen Holstein Kiel (1:3), kassierte der Verein aus der 30.000-Einwohner-Gemeinde im Ligabetrieb. Zudem musste sich Henstedt-Ulzburg im Finale des Schleswig-Holstein-Pokals überraschend dem Oberligisten Kieler MTV nach Elfmeterschießen geschlagen geben.

Bereits von 2015 bis 2018 sowie nochmals in der Spielzeit 2021/22 spielte der SVHU in der 2. Frauen-Bundesliga. In der darauffolgenden Saison 2022/23 landete Henstedt-Ulzburg in der Regionalliga Nord auf dem 2. Platz, musste damals jedoch recht deutlich dem Hamburger SV den Vortritt lassen, der sich in den anschließenden Aufstiegsspielen gegen Viktoria Berlin durchsetzte. Nun kämpfen also die damaligen Vizemeister der jeweiligen Staffeln, Henstedt-Ulzburg und der 1. FC Union Berlin, um die Rückkehr in die 2. Bundesliga.

Wenige Wochen vor dem Saisonende erhielten die Norddeutschen allerdings auch zwei Hiobsbotschaften. Mitte April riss sich zunächst Angreiferin Indra Hahn, die zu diesem Zeitpunkt mit 18 Treffern in 16 Partien beste Torschützin des Vereins war, das Kreuzband und nur zweieinhalb Wochen später erlitt auch Innenverteidigerin Luisa Kern, die zuvor in jedem Spiel in der Startelf stand, einen Kreuzbandriss. Beide Leistungsträgerinnen werden somit in den Aufstiegsspielen fehlen.

Das letzte Ligaspiel bestritt Henstedt-Ulzburg vor eineinhalb Wochen beim ATS Buntentor. Gegen den Verein aus Bremen, der in der Regionalliga Nord am Ende auf Rang 4 landete, hatten die Eisernen Ladies in der Winterpause ein Testspiel absolviert und sich damals mit 6:0 durchgesetzt. Der SV Henstedt-Ulzburg fuhr zum Abschluss der Regionalliga-Saison einen 2:0-Erfolg ein. Jennifer Michel erzielte einen Doppelpack und zog mit 20 Saisontreffern an Teamkollegin Hahn in der internen Torjägerliste vorbei. Als Cheftrainer des Teams fungiert bereits seit 2019 Christian Jürss.  

Bilanz

In der Saison 2016/17 spielten beide Mannschaften gemeinsam in der 2. Bundesliga. Der SV Henstedt-Ulzburg konnte sich in den damaligen Duellen mit 4:0 und 4:1 durchsetzen. Auch aufgrund dieser beiden Siege landete Henstedt-Ulzburg am Ende der Saison vier Punkte vor den Eisernen Ladies, die einen Abstiegsplatz belegten.

Mit Sarah Hornschuch, Lisa Görsdorf, Lisa Heiseler, Pauline Wimmer sowie Dina und Katja Orschmann standen bereits damals sechs Spielerinnen aus dem heutigen Union-Kader in mindestens einem der beiden Aufeinandertreffen auf dem Platz. Lisa Heiseler erzielte bei der 1:4-Niederlage im Rückspiel sogar den zwischenzeitlichen Führungstreffer.

Personal

Am Sonntag muss Cheftrainerin Ailien Poese auf Maria Cristina Lange, Pauline Wimmer, Anna Weiß, Marie Becker und Nour Youssef verzichten. 

Stimme vor dem Spiel

„Henstedt-Ulzburg hat in dieser Saison die Regionalliga Nord dominiert und ist vorzeitig Meister geworden. Das schnelle Spiel in die Tiefe sowie die aggressive Spielweise zeichnet den Gegner aus. Wir wollen defensiv hart dagegenhalten, das Tiefenspiel möglichst unterbinden und selbst über Ballbesitz unser Spiel voranbringen. Entscheidend werden dabei die Chancenverwertung und Aggressivität sein, die ein Aufstiegsspiel von beiden Seiten mit sich bringen wird“, blickt Cheftrainerin Ailien Poese auf das Hinspiel des Aufstiegsduells.  

Serviceinfos

Das Spiel gegen den SV Henstedt-Ulzburg wird am Sonntag um 14 Uhr im Stadion An der Alten Försterei ausgetragen, die Stadiontore öffnen bereits um 12 Uhr.

Knapp 15.000 Unioner haben sich ihren Platz im Stadion für die Aufstiegspartie bereits gesichert, die Sitzplätze sind ausverkauft. Tickets für die Stehplätze sind zum Preis von 5 Euro* weiterhin sowohl stationär als auch online im Union-Zeughaus erhältlich. Kinder bis zum vollendeten 12. Lebensjahr haben freien Eintritt, benötigen allerdings ein entsprechendes Freiticket. Für Kurzentschlossene wird es am Sonntag eine Tageskasse geben.

*inkl. Gebühren