1. FC Union Berlin vs RasenBallsport Leipzig II
Regionalliga Nordost, 4. Spieltag
vs RasenBallsport Leipzig II
Regionalliga Nordost, 4. Spieltag
Frauen trennen sich 1:1 von RB Leipzig II
Spielbericht
Die Frauenmannschaft des 1. FC Union Berlin bleibt in der Regionalliga Nordost auch nach dem 4. Spieltag weiterhin ungeschlagen, konnte jedoch erstmals in dieser Saison keinen Sieg einfahren. Im Spitzenspiel des Tabellenführers aus Köpenick gegen den ersten Verfolger RB Leipzig II trennten sich die Mannschaften mit 1:1.
1. FC Union Berlin: Wagner (46. Duszat) – Wildner, Becker, Schindler, Bach – Görsdorf (79. Bucher), Wimmer, Heiseler – Youssef, Spolaczyk (46. Rurack) Reissner
RB Leipzig II: Böttcher – Herrmann, Güldenpfennig (72. Bühring), Kiunke, Misch (59. Schmelzle), Heckler, Fietz, Schubert, Werner, Grenz (46. Spitzner), Petters (59. Lulaj)
Tore: 0:1 Güldenpfennig (41.), 1:1 Rurack (75.)
Zuschauer: 80
Leipzig geht kurz vor dem Halbzeitpfiff in Führung
Im Vergleich zum 4:0-Sieg gegen den 1. FFV Erfurt am vergangenen Wochenende nahm Cheftrainerin Ailien Poese drei Veränderungen in der Startformation vor: Innenverteidigerin Pauline Gericke fiel krankheitsbedingt aus, sodass Marie Becker, die sich wiederum nach zwei Wochen Verletzungspause zurückmeldete, direkt in der Startelf begann. Zudem spielten Latoya Bach sowie Naika Reissner anstelle von Zita Rurack und Lena Bucher.
Nur wenige Sekunden nach dem Anpfiff mussten die Unionerinnen bereits erstmals tief durchatmen, als Torhüterin Melanie Wagner einen Schuss der Leipzigerinnen stark an den Pfosten lenkte. Die Gäste erwischten insgesamt den wesentlich besseren Start und kamen in der Anfangsviertelstunde mehrmals in Strafraumnähe, ohne sich jedoch weitere Großchancen herauszuspielen. Es dauerte rund 20 Minuten, bis die Unionerinnen aufwachten und allmählich besser in die Partie fanden. In der Folge hielten die Eisernen Ladies den Ball zwar zumindest vom eigenen Tor fern, spielten jedoch die eigenen Angriffsgelegenheiten zu unsauber aus.
Entsprechend neutralisierten sich beide Mannschaften über weite Strecken im Mittelfeld, sodass es bereits nach einem torlosen Remis zur Halbzeit aussah, als in der 41. Minute plötzlich der Ball im Netz der Unionerinnen lag. Nach einer Ecke köpfte Leipzigs Lena Güldenpfenning die Kugel über Wagner hinweg ins Tor und sorgte somit für die 1:0-Halbzeitführung der Sächsinnen.
Rurack erlöst Union
In der Pause musste Union zusätzlich noch verletzungsbedingt auf der Torhüterposition wechseln: Wagner verletzte sich bereits bei ihrer Parade in der ersten Spielminute am Rücken, sodass in den zweiten 45 Minuten Sarah Duszat zwischen den Pfosten stand.
In der zweiten Halbzeit zeigten die Unionerinnen ein ganz anderes Gesicht und waren die tonangebende Mannschaft. Bereits in der 47. Minute war Naika Reissner nach einem Pass der eingewechselten Zita Rurack allein auf dem Weg zum Tor, doch der Linienrichter entschied auf Abseits, sodass die aussichtsreiche Situation nicht zu Ende gespielt werden konnte. Die Eisernen Ladies blieben jedoch am Drücker und kamen zu einigen Torchancen. So flog ein Kopfball von Rurack in der 54. Minute knapp am Tor vorbei, ehe drei Minuten später auch erstmals in der Partie die Leipziger Torhüterin geprüft wurde. Nach einem Distanzschuss von Pauline Wimmer konnte die Schlussfrau die Kugel nur mit Mühe um den Pfosten ins Toraus lenken.
Es schien, als könnte Leipzig die Druckphase der offensivstarken Unionerinnen im zweiten Durchgang tatsächlich überstehen. In der 75. Minute sorgte jedoch Rurack für die große Erlösung: Nach einer Ecke stieg die 18-Jährige zum Kopfball und erzielte den hochverdienten Ausgleich. Union war jedoch längst nicht satt und wollte unbedingt die drei Punkte in der Dörpfeldstraße behalten. In der 78. Minute wäre es Reissner, die bereits gegen Viktoria Berlin den 2:1-Siegtreffer erzielte, auch fast gelungen, das Spiel zu drehen, doch ihr Schuss aus spitzem Winkel klatschte nur an den Außenpfosten.
Wenngleich der Siegtreffer am Ende nicht mehr gelingen sollte, zeigten die Eisernen Ladies in der 2. Halbzeit eine starke Leistung, die Mut für die kommenden Aufgaben macht. Mit zehn Punkten aus vier Spielen bleiben die Unionerinnen zudem erst mal Tabellenführer, wenngleich Konkurrent Türkiyemspor Berlin mit neun Punkten noch ein Nachholspiel hat.
Stimmen nach dem Spiel
„Obwohl sich dieses Unentschieden im Moment noch wie eine Niederlage anfühlt, können wir sehr stolz auf unsere Leistung, vor allem in der 2. Halbzeit, sein. Wir haben gegen eine Mannschaft, die spielerisch die Beste war, auf die wir in dieser Saison getroffen sind, sehr gut verteidigt und vor allem im zweiten Durchgang mutig offensiv gespielt, sodass wir uns zumindest mit dem Ausgleich belohnen konnten. Am Ende schmerzt das Resultat etwas, aber wir werden den Kopf nicht hängenlassen und den Fokus voll auf das nächste Spiel legen“, baute Ailien Poese die Mannschaft nach dem Schlusspfiff auf.
Ausblick
Bevor es am nächsten Sonntag mit der Auswärtspartie bei Hertha 03 Zehlendorf in der Regionalliga weitergeht, steht für die Unionerinnen am kommenden Donnerstag, dem 22.09.2022, noch die 1. Hauptrunde des Berlin-Pokals an. Der Verbandsligist Borussia Pankow empfängt die Köpenickerinnen um 19.30 Uhr in der Pichelswerderstraße 7 (13187 Berlin).
Eiserne Ladies erwarten RB Leipzig II
Vorbericht
Am kommenden Sonntag, dem 18. September 2022, empfängt die Frauenmannschaft des 1. FC Union Berlin zum 4. Spieltag der Regionalliga Nordost RB Leipzig II. Damit kommt es zum Spitzenspiel der bisherigen Saison: Die Eisernen Ladies, die bislang jede Partie gewonnen haben und somit auch die Tabelle anführen, treffen auf die zweitplatzierten Leipzigerinnen. Anpfiff in der Dörpfeldstraße ist um 14 Uhr.
Gegnercheck: Leipzig II will im Aufstiegskampf mitmischen
Erst seit 2018 verfügt der Gast aus Sachsen über eine Zweitvertretung, die offiziell als U20- Mannschaft geführt wird. Aufgrund der finanziellen Möglichkeiten in Leipzig stellte der Sprung in die Regionalliga allerdings kaum Probleme dar. Binnen zwei Jahren gelang RB Leipzig II über die Landesklasse und Landesliga der direkte Durchmarsch in die Regionalliga im Jahr 2020. Nachdem die Saison 2020/21 aufgrund der Corona-Pandemie allerdings nicht regulär stattfinden konnte, war die vergangene Spielzeit somit die Premierensaison der U20-Mannschaft in jener Regionalliga. Dort erreichte Leipzig unter Cheftrainer Manuel Kienitz den 5. Platz mit 29 Punkten, womit RB lediglich drei Punkte hinter den Unionerinnen auf Rang 3 landete. Entsprechend gelten die Leipzigerinnen auch in dieser Saison als Kandidat im Aufstiegsrennen, wenngleich der Sprung in die 2. Bundesliga solange nicht möglich ist, wie die erste Mannschaft noch zweitklassig spielt. In den letzten beiden Jahren erreichten die Hauptmannschaft von RB Leipzig in der 2. Bundesliga jeweils den 3. Platz.
Zum Saisonstart hat RB Leipzig II derweil seine Ambitionen unterstrichen: Nach einem Unentschieden zum Auftakt gegen den Magdeburger FFC (1:1) gewann RB zuletzt sowohl im Duell der Zweitvertretungen gegen Carl Zeiss Jena II (3:0) als auch das Sachsen-Derby mit dem Bischofswerdaer FV (2:0). Mit sieben Punkten steht Leipzig entsprechend nach drei Spieltagen auf dem 2. Tabellenplatz.
Bilanz: Einziges Aufeinandertreffen gewann Union
Auf die Zweitvertretung der Leipzigerinnen trafen die Eisernen Ladies aufgrund der jungen Geschichte des Gastes bislang erst einmal. Am 10. Spieltag der vergangenen Saison im November 2021 setzten sich die Unionerinnen auswärts mit 4:1 durch. Dabei führte RB zur Halbzeit, doch in den zweiten 45 Minuten drehte Union das Spiel durch die Treffer von Celine Frank und Lisa Heiseler, ehe Elisa Spolaczyk mit einem Doppelpack den Schlussstrich setzte.
Aber auch gegen die erste Mannschaft Leipzigs haben die Köpenickerinnen eine positive Bilanz: In sechs Aufeinandertreffen siegte Union dreimal, eine Partie endete unentschieden und zweimal gewann RB. In der Leipziger Aufstiegssaison 2019/20 waren es zudem die Unionerinnen, die mit einem torlosen Unentschieden für den einzigen Punktverlust der Sächsinnen in der kompletten Spielzeit sorgten.
Stimmen vor dem Spiel
Cheftrainerin Ailien Poese weiß um die Stärke der Gäste: „Mit RB Leipzig II erwarten wir eine spielfreudige, junge Mannschaft, die in den vergangenen Spielen gezeigt hat, dass sie Spiele gewinnen will und zielstrebig sowie offensiv mutig agiert, aber auch defensiv gut gestaffelt ist.“
Die Personallage hat sich derweil etwas entspannt, nachdem in Erfurt aufgrund einer Krankheitswelle einige Spielerinnen gefehlt hatten. Abgesehen von Celine Frank und Sophie Trojahn konnte alle Unionerinnen in dieser Woche wieder im Training mitwirken. Neben den beiden Langzeitverletzten wird einzig Torwarttrainerin Laura Ketzer am Sonntag aufgrund einer DFB-Trainerfortbildung fehlen.