1. FC Union Berlin vs Magdeburger FFC
Regionalliga Nordost, 22. Spieltag
vs Magdeburger FFC
Regionalliga Nordost, 22. Spieltag
Eisernen Ladies gelingt Revanche gegen Magdeburg
Spielbericht
Die Frauenmannschaft des 1. FC Union Berlin hat am 22. Spieltag der Regionalliga Nordost ihre beeindruckende Siegesserie fortgesetzt. Vor heimischen Publikum setzten sich die Unionerinnen dank der Treffer von Zita Rurack, Sophie Trojahn, Lisa Heiseler und Dina Orschmann mit 4:1 durch, nachdem die Köpenickerinnen zur Pause noch mit 0:1 zurücklagen. Damit revanchierten sich die Eisernen Ladies für das Hinspiel, als es in Magdeburg die erste Liga-Niederlage der Saison gab.
1. FC Union Berlin: Wagner – Wildner, Becker, K. Orschmann, D. Orschmann – Frank, Görsdorf (90. Reichenbach), Heiseler – Youssef (82. Bach), Rurack, Krauss (46. Trojahn)
Magdeburger FFC: Rudloff – Neumann, Münch (82. Träbert), Seidler (82. Nesimi), Steiger (67. Steiger), Krüger, Abraham (67. Alsleben), Temp, Cienskowski, Ellermann, Unzeitig (85. Prigge)
Tore: 0:1 Ellermann (8.), 1:1 Rurack (56.), 2:1 Trojahn (70.), 3:1 Heiseler (75.), 4:1 D. Orschmann (80.)
Zuschauer: 120
Früher Schock: Magdeburg führt zur Halbzeit
Im Vergleich zum 3:0-Sieg im Derby gegen Türkiyemspor gab es bei den Unionerinnen eine Änderung in der Startelf: Anstelle von Naika Reissner, die verletzungsbedingt nicht mitwirken konnte, stand Lina Krauss in der Anfangsformation.
Die Unionerinnen begannen zunächst sehr motiviert und konnten bereits nach vier Minuten den ersten Abschluss verzeichnen. Lisa Heiseler verfehlte das Tor aus kurzer Distanz nur knapp. Eine Minute später kam auch Zita Rurack zum Abschluss, doch ihr Versuch vom Strafraumrand flog ebenfalls am Gehäuse vorbei (5.). Nach diesem vielversprechenden Beginn war der Schock umso größer, als Magdeburg in der 8. Minute aus dem Nichts in Führung ging. Nach einem Fehlpass in der Hintermannschaft der Eisernen Ladies zog Magdeburg-Angreiferin Cora Ellermann mit dem ersten Kontakt aus 25 Metern direkt ab und hob den Ball somit über Keeperin Melanie Wagner hinweg ins verwaiste Tor.
Fünf Minuten später hatte Dina Orschmann die größte Chance des ersten Durchgangs, um den Ausgleich zu erzielen. Die Linksverteidigerin kam im Strafraum zum Abschluss, traf jedoch nur den Pfosten (13.). Im Anschluss taten sich die Eisernen Ladies trotz viel Ballbesitz schwer, Lücken im robusten Magdeburger Abwehrbollwerk zu finden. Erst kurz vor dem Halbzeitpfiff kamen die Köpenickerinnen noch mal zu zwei größeren Chancen. Zunächst zielte Celine Frank aus der zweiten Reihe knapp am langen Eck vorbei (42.). Eine Minute später verfehlte Zita Rurack per Kopf das Tor. Entsprechend ging es mit dem 0:1-Rückstand in die Halbzeitpause.
Vier Tore: Eiserne Ladies drehen das Spiel
Auch im zweiten Durchgang blieben die Unionerinnen die spielbestimmende Mannschaft und kamen in der 54. Minute durch die eingewechselte Sophie Trojahn zu einem ersten Abschluss. Wenngleich dieser Versuch noch zu zentral war, zeigte er, in welche Richtung es auch in den kommenden Minuten gehen sollte. Nur zwei Minuten nach dieser Gelegenheit lag die Kugel dann auch schon im Netz. Nach einem Ballgewinn von Nour Youssef stürmte Zita Rurack allein auf das Magdeburger Tor zu und schoss das Leder über die Keeperin ins Tor (56.).
Auch danach blieben die Unionerinnen am Drücker, allerdings verteidigte Magdeburg weiterhin resolut. In der 70. Minute konnte sich Trojahn, die merklich Schwung ins Offensivspiel brachte, jedoch an mehreren Verteidigerinnen vorbeidribbeln und behielt auch vor der Keeperin die Nerven, um die 2:1-Führung zu erzielen. Das Spiel war gedreht! Es kam allerdings noch besser: In der 75. Minute bekamen die Gastgeberinnen einen Freistoß rund 25 Meter vor dem gegnerischen Tor zugesprochen. Während alle mit einer Flanke in den Strafraum rechneten, knallte Lisa Heiseler den Ball einfach unter die Latte zum 3:1.
Die endgültige Entscheidung ließ schließlich auch nur fünf Minuten auf sich warten. Rurack legte im Strafraum für Dina Orschmann ab, deren direkter Abschluss ebenfalls den Weg ins Tor fand (80.). Mit dem vierten Treffer war die Messe gelesen. In den Schlussminuten hatten die Köpenickerinnen sogar noch weitere Gelegenheiten, das Ergebnis zu erhöhen, doch es blieb letztlich beim 4:1.
In der Tabelle belegen die Unionerinnen mit 53 Punkten aus 22 Spielen weiterhin den 2. Platz hinter dem Stadtrivalen Viktoria Berlin (60 Zähler). Türkiyemspor Berlin auf Rang 3 steht drei Punkte hinter den Eisernen Ladies, könnte aufgrund eines Nachholspiels am kommenden Wochenende jedoch mit den Köpenickerinnen gleichziehen. Allerdings besitzen die Unionerinnen das wesentlich bessere Torverhältnis.
Stimmen zum Spiel
„Magdeburg war die erwartet schwere Mannschaft, die über ein sehr gutes Konterspiel verfügt, was letztlich auch zum frühen Rückstand führte. Zudem waren sie auch defensiv, wie erwartet, sehr kompakt und engagiert. Wir hatten da wirklich unsere Probleme, haben darüber aber in der Halbzeit gesprochen und Lösungen gefunden. Das haben wir in der 2. Halbzeit hervorragend umgesetzt und am Ende auch sehr verdient gewonnen. Wir sind natürlich total erleichtert über diesen Sieg in einem tollen Fußballspiel“, erklärte Cheftrainerin Ailien Poese nach der Partie.
Ausblick
Im Ligabetrieb geht es für die Unionerinnen erst in zwei Wochen, am 7. Mai 2023, beim FC Carl Zeiss Jena II weiter. Die Thüringerinnen belegen derzeit den 6. Platz in der Tabelle. Vor diesem Aufeinandertreffen steht allerdings noch der Frauen-Fußball-Feiertag, der traditionell am 1. Mai stattfindet, an. Highlight des Programms ist das Testspiel der Eisernen Ladies im Stadion An der Alten Försterei gegen den 1. FC Köln II. Anpfiff der Partie ist um 14 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Eiserne Ladies empfangen Magdeburger FFC
Vorbericht
Am kommenden Sonntag empfängt die Frauenmannschaft des 1. FC Union Berlin den Magdeburger FFC zum 22. Spieltag in der Regionalliga Nordost. In jener Partie wollen sich die Eisernen Ladies für das Hinspiel revanchieren, als es in Magdeburg die erste Liga-Niederlage der Saison gab. Anpfiff in der Dörpfeldstraße ist um 14 Uhr.
Gegnercheck: Magdeburger Offensivstärke
Der Magdeburger FFC steht nach 21 Spieltagen mit 39 Punkten auf dem 5. Tabellenplatz. Vor allem offensiv brilliert die Mannschaft von Cheftrainer Alexander Auer und stellt mit 56 Treffern den viertstärksten Angriff der Liga hinter den drei Top-Teams aus Berlin. So steht die erst 17-jährige Melina Krüger mit bereits 15 Saisontoren auf Platz 4 der Torjägerinnenliste. Auch ihre Mannschaftskolleginnen Cora Ellemann (11 Tore) und Neele Abraham (10), die ebenfalls erst 17 bzw. 18 Jahre jung sind, haben bereits eine zweistellige Anzahl an Treffern auf dem Konto. Daran lässt sich bereits erkennen, dass die Magdeburgerinnen vor allem über einen sehr jungen Kader verfügen, aber gleichzeitig auch entsprechend spiel- und offensivfreudig agieren. So auch am vergangenen Wochenende, als man sich mit 3:0 gegen den Bischofswerdaer FV durchsetzte.
Lange gehörte der Magdeburger FFC, der von 2009 bis 2015 in der 2. Bundesliga spielte, auch zu den Aufstiegskandidaten der Liga. Unvergessen bleibt die Saison 2017/18, als sich Union und Magdeburg bis zum Ende ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den ersten Platz in der Regionalliga lieferten. Am letzten Spieltag trafen beide Mannschaften schließlich im direkten Duell aufeinander. Die Magdeburger besaßen zwei Punkte Vorsprung und brauchten entsprechend nur ein Unentschieden, um den ersten Platz abzusichern, doch stattdessen gewannen die Eisernen Ladies mit 1:0 und überflügelten somit den Rivalen aus Sachsen-Anhalt auf der Ziellinie.
Bilanz: Bittere Pleite im Hinspiel
Das Hinspiel in Magdeburg verloren die Unionerinnen im November 2022 mit 4:2. Es war damals die erste Liga-Niederlage der Saison für die Eisernen Ladies. Nachdem Lina Krauss die Unionerinnen zunächst in Führung gebracht hatte, drehte Magdeburg binnen 13 Minuten das Spiel von 0:1 auf 3:1. Unmittelbar nach der Halbzeit konnte Hannah Kratz zwar auf 3:2 verkürzen, allerdings fanden die Köpenickerinnen im Anschluss kein Durchkommen mehr. Stattdessen gelang den Gastgebern in der Schlussviertelstunde per Konter die Vorentscheidung zum 4:2.
Aufgrund der jahrelangen Rivalität in der Regionalliga sowie auch der gemeinsamen Saison in der 2. Bundesliga 2014/15, als am Ende beide Vereine abstiegen, hat das Duell mittlerweile eine beträchtliche Historie von 22 Aufeinandertreffen. Die weitaus bessere Bilanz haben die Eisernen Ladies mit 14 Siegen. Fünfmal konnte Magdeburg gewinnen und drei Partien endeten unentschieden. Das letzte Duell in der Dörpfeldstraße im Mai 2022 endete mit 5:0 für die Unionerinnen.
Stimmen vor dem Spiel:
„Magdeburg war in der Hinrunde die erste Mannschaft, bei der wir verloren haben, weil sie damals aus einer kompakten Defensive sehr gut gekontert haben. Auch das Team wird sich noch mal weiterentwickelt haben, da sie einen recht jungen Kader haben und flexibler geworden sind in ihren Spielansätzen. Darauf sind wir eingestellt und wollen auf unserem eigenen Platz das Ergebnis des Hinspiels unbedingt egalisieren“, lautet die Einschätzung von Cheftrainerin Ailien Poese zum bevorstehenden Gegner.
Weiterhin fallen Elisa Schindler, Elisa Spolaczyk, Luca Scheel, Pauline Wimmer und Hannah Kratz aus. Fragezeichen stehen zudem noch hinter den Einsätzen von Lina Krauss, Dina Orschmann und Naika Reissner.