1. FC Union Berlin vs FC Viktoria 1889 Berlin
Regionalliga Nordost, 4. Spieltag
vs FC Viktoria 1889 Berlin
Regionalliga Nordost, 4. Spieltag
Eiserne Ladies schlagen Viktoria Berlin mit 1:0
Spielbericht
Die Profimannschaft der Frauen des 1. FC Union Berlin setzt sich im Spitzenspiel der Regionalliga Nordost mit 1:0 gegen den FC Viktoria 1899 Berlin durch. Vor 1500 Zuschauern erzielt Dina Orschmann in der 27. Minute den Treffer des Tages. Mit dem Sieg holen sich die Unionerinnen, die weiterhin ohne Punktverlust bleiben, auch die Tabellenführung in der Liga zurück.
1. FC Union Berlin: Wagner – Metzker, K. Orschmann, Becker, Reissner – Frank, Heiseler, Moraitou (85. Görsdorf) – Youssef (81. Trojahn), Abu Sabbah (69. Rurack), D. Orschmann
FC Viktoria 1899 Berlin: Buchholz – Trapp, Dekker, Höfker, Grosch (81. Wasiak) – Barsalona (89. Friedl), Casanovas Diaz (89. Lux), Sänger, Ehegötz (59. Statz) – Urbanek, Yaren
Tore: 1:0 D. Orschmann (27.)
Zuschauer: 1500
Dina Orschmann bringt Union in Führung
Alles war angerichtet für ein heiß umkämpftes Spitzenspiel: Vor 1500 Zuschauern standen sich die beiden besten Mannschaften des Vorjahres sowie der bisherigen Saison gegenüber. Beide Teams hatten die ersten drei Ligaspiele für sich entscheiden können und waren vor dem Anpfiff entsprechend jeweils ungeschlagen.
Zu Beginn der Partie war die Ehrfurcht bei beiden Mannschaften durchaus spürbar. So waren die Teams zunächst darauf bedacht, keine Fehler zu machen. Entsprechend spielte sich das Geschehen vor allem im Mittelfeld ab, wo sich beide Mannschaften in zahlreichen Zweikämpfen beackerten. Einen Torabschluss gab es derweil in den Anfangsminuten nicht.
Passend dazu war die erste Torannäherung der Partie nach 22 Minuten ein kurioses Beinahe-Eigentor von Viktoria Berlin. Ein scharfer Rückpass rollte an der herausgerückten Torhüterin Inga Buchholz vorbei, die das Leder allerdings noch knapp vor der Torlinie wegschlagen konnte. Von dieser Szene gestärkt wurden die Unionerinnen in der Folge allerdings immer aktiver. Die erste Großchance hatte in der 25. Minute Dina Orschmann, die nach einem Ballgewinn an der Seitenlinie von Sarah Abu Sabbah in Szene gesetzt wurde und mit ihrem Spannschuss knapp am langen Eck vorbeizielte.
Zwei Minuten später konnte die Flügelspielern dann aber doch zum Jubeln abdrehen. Ein überragender hoher Ball von Katja Orschmann erreichte ihre Zwillingsschwester, die vor der herausstürmenden Torhüterin an das Spielgerät kam und eben jene sehenswert zur 1:0-Führung überlupfte (27.). In der Folge hatten die Eisernen Ladies deutlich Oberwasser und konnten die Spielkontrolle übernehmen, ohne sich jedoch weitere Großchancen zu erspielen.
Die erste Chance der Gäste aus Lichterfelde stellte ein Freistoß aus 25 Metern von Aylin Yaren in der 37. Minute dar, den Melanie Wagner mit einer Glanzparade an den Pfosten lenkte. Auch vier Minuten später war die Schlussfrau bei einem Abschluss von Louise Trapp zur Stelle und hielt somit die 1:0-Führung zur Halbzeitpause fest.
Starke Mentalität: Unionerinnen bringen den Sieg über die Zeit
Nach dem Seitenwechsel wurde Viktoria etwas offensiver, sodass sich den Unionerinnen gleichzeitig auch Räume für Konter boten. So erspielten sich die Köpenickerinnen immer wieder vielversprechende Situation, ohne jedoch zum Torabschluss zu kommen.
Insgesamt lebte das Spiel in der 2. Halbzeit vor allem von der Spannung. Die Unionerinnen zeigten beim Verteidigen einen großen Kampf und hielten den Gegner somit vom eigenen Kasten fern. Der Druck von Viktoria wurde in den Schlussminuten allerdings immer größer, zumal Union aufgrund einer Verletzung von Marie Becker sowie der ausgeschöpften Wechselmöglichkeiten in den letzten Minuten in Unterzahl spielen musste. Weiterhin verteidigten die Eisernen Ladies jedoch resolut und am Ende war auch das Aluminium auf Seiten der Rot-Weißen: Ein Schuss von Viktoria aus spitzem Winkel touchierte in der zweiten Minute der Nachspielzeit die Latte. Die Unionerinnen schmissen letztlich alles rein und wurden schließlich nach harten 90 Minuten mit dem Schlusspfiff erlöst.
Mit dem Sieg bleibt der 1. FC Union Berlin auch nach vier Spieltagen ohne Punktverlust und holt sich die Tabellenführung vom großen Konkurrenten aus Lichterfelde zurück, der nun um drei Punkte distanziert wurde. Neben den Unionerinnen ist der FC Carl Zeiss Jena II noch die einzige ungeschlagene Mannschaft in der bisherigen Saison. Eben dieses Team aus Jena ist auch der kommende Gegner für die Eisernen Ladies am nächsten Sonntag.
Stimmen zum Spiel
„Ich bin total begeistert von dem Spiel. Wir konnten alles umsetzen, was wir uns vorgenommen haben. Vor allem in der Defensive haben wir das gefährliche Konterspiel des Gegners unterbinden können und rigoros verteidigt. Nichtsdestotrotz hatten wir gleichzeitig auch den Mut, nach vorne zu spielen. Wir haben viele Tiefenläufe in dieser Woche trainiert und erzielen letztlich genau auf diese Weise das Tor. Insgesamt haben wir das Spiel über große Strecken kontrolliert, wenngleich Viktoria sicherlich auch Möglichkeiten hatte. Am Ende bin ich vor allem von unserer Mentalität einfach nur begeistert“, zeigte sich Cheftrainerin Ailien Poese nach der Partie sichtlich zufrieden.
„Ich glaube, es war heute ein intensives Derby, welches wir auch erwartet haben. Wir haben uns sowohl vorne als auch hinten richtig reingehauen und in der ersten Halbzeit auch belohnt. In der zweiten Halbzeit standen wir dann sehr kompakt, auch wenn es ein paar wacklige Situationen gab. Aber auch Mel im Tor war heute unglaublich. Wir hatten eine richtig gute Energie und sind daher einfach nur glücklich, die drei Punkte geholt zu haben“, erklärte Torschützin Dina Orschmann.
„Es war auf jeden Fall ein sehr intensives Spiel. Es gab gar nicht so viele große Chancen, vielleicht ein, zwei Möglichkeiten auf beiden Seiten, aber ansonsten war das Spiel vor allem um den Mittelkreis herum sehr umkämpft. Jetzt am Ende den Sieg geholt zu haben, ist natürlich ein großartiges Gefühl“, sagte Kapitänin Lisa Heiseler.
Ausblick
Mit der Partie gegen den FC Carl Zeiss Jena II am kommenden Sonntag, dem 24.09.2023, geht es direkt mit dem nächsten Spitzenspiel weiter. Der Anpfiff der Partie erfolgt um 14 Uhr auf dem Kunstrasenplatz des Uni-Sportzentrums in Jena.