1. FC Union Berlin vs FC Carl Zeiss Jena II
Regionalliga Nordost, 16. Spieltag
vs FC Carl Zeiss Jena II
Regionalliga Nordost, 16. Spieltag
Unionerinnen schlagen FC Carl Zeiss Jena II mit 2:1
Spielbericht
Die Frauenmannschaft des 1. FC Union Berlin feiert am 16. Spieltag der Regionalliga Nordost einen Last-Minute-Sieg gegen den FC Carl Zeiss Jena II. Gegen den Drittplatzierten aus Thüringen erzielt Dina Orschmann beim 2:1-Sieg beide Union-Treffer in der Nachspielzeit (90+3./90+5.). Jena erzielt den Führungstreffer in der 29. Minute, muss sich am Ende aber den bis zur letzten Sekunde kämpfenden Unionerinnen geschlagen geben.
1. FC Union Berlin: Wagner – K. Orschmann (90+6. Scheel), Becker, Niesler – Sakar, Blaschka (76. Rurack), Görsdorf (64. Frank), Heiseler, Reissner (46. Bach) – Abu Sabbah, D. Orschmann
FC Carl Zeiss Jena II: Kiontke – Wildner, Hof, Berk (59. Wichmann), Klug (75. Koch) – Börner (71. Kasper), Adam, Groß, Seifert (59. Wriske) – Krafczyk (46. Mehler), Leberecht
Personal: Zwei Wochen nach dem 3:0-Erfolg im Spitzenspiel beim FC Viktoria 1889 Berlin veränderte Cheftrainerin Ailien Poese die Startformation auf zwei Positionen und stellte auf eine Dreierkette um. Anstelle von Celine Frank und Athanasia Moraitou spielten Lisa Görsdorf sowie Charleen Niesler von Beginn an.
Tore: 0:1 Seifert (29.), 1:1 D. Orschmann (90+3.), 2:1 D. Orschmann (90+5.)
Zuschauer: 300
Jena kontert eiskalt: Seifert bringt Jena in Führung
Die Partie begann für die Unionerinnen recht vielversprechend: Nach fünf Minuten legte Sarah Abu Sabbah den Ball in den Lauf von Dina Orschmann, deren Abschluss jedoch von der Torhüterin ins Toraus gelenkt werden konnte. Auch die anschließende Ecke wurde gefährlich, doch Charleen Niesler verfehlte das Gehäuse nach einer flachen Hereingabe von Anouk Blaschka knapp (6.). Im Anschluss blieben die Eisernen Ladies zwar feldüberlegen, agierten im Angriffsdrittel jedoch weitestgehend zu unpräzise.
Erst in der 24. Minute hatten die Köpenickerinnen die nächste Chance, als Abu Sabbah rechts am Strafraumeck nach innen zog und mit dem linken Fuß knapp am Tor vorbeischlenzte. Nur eine Minute später wäre der Führungstreffer eigentlich überfällig gewesen: Nach einer Flanke von Blaschka gab es am Fünf-Meter-Raum Kommunikationsprobleme zwischen Verteidigerin und Torhüterin, sodass Lisa Heiseler das Leder aus zehn Metern nur noch ins leere Tor schieben musste. Auf der Torlinie jedoch verhinderte Ex-Unionerin Luise Wildner den Einschlag in höchster Not (25.).
Gerade als der Führungstreffer für Union in der Luft lag, konterte Jena auf der Gegenseite eiskalt. Johanna Seifert erlief sich einen Steilpass hinter der Abwehrkette und schob die Kugel frei vor Torhüterin Melanie Wagner überlegt ins Eck. Im Anschluss war Union zwar bemüht, umgehend den Ausgleich zu erzielen, zwingende Torchancen blieben jedoch aus. Die beste Gelegenheit hatte Marie Becker nach einer Ecke, doch ihr Kopfball wurde von Keeperin Laura Kiontke aufgenommen (39.). Stattdessen hatten die Köpenickerinnen in der 43. Minute sogar Glück, zur Pause nicht mit zwei Toren zurückzuliegen: Seifert spielte Wildner in den Lauf, doch die Außenverteidigerin traf aus halbrechter Position im Strafraum nur den Pfosten.
Verrückte Nachspielzeit: Orschmann dreht das Spiel in zwei Minuten
Union kam mit sehr viel Druck aus der Kabine und durfte bereits in der 47. Minute für einen kurzen Moment jubeln, als Dina Orschmann den Ball im Tor unterbrachte, das Schiedsrichtergespann entschied allerdings umgehend auf Abseits. Die Eisernen Ladies hatten zu Beginn der zweiten Halbzeit im Minutentakt vielversprechende Strafraumszenen, doch immer wieder stellte sich ein gegnerisches Abwehrbein oder die gut aufgelegte Schlussfrau Jenas in den Weg. Da die Gäste mittlerweile zu zehnt den eigenen Strafraum verteidigten, probierten es die Unionerinnen auch zunehmend mit Distanzschüssen, doch Katja Orschmann zielte zunächst in der 61. Minute knapp am Gehäuse vorbei und zwei Minuten später landete ihr Schuss in den Armen von Laura Kiontke.
Die größte Chance zum Ausgleich hatten die Rot-Weißen in der 67. Minute: Ein Abschluss aus kurzer Distanz von Sarah Abu Sabbah wurde geblockt, doch die Kugel fiel daraufhin direkt vor die Füße von Dina Orschmann, welche das Leder aus fünf Metern allerdings über die Latte jagte. Der Ausgleich für die Unionerinnen war mittlerweile längst überfällig. In der 86. Minute schien der Bann dann endlich gebrochen, als Zita Rurack den Ball nach einem genialen Lupfer von Abu Sabbah ins Tor köpfte, doch erneut hob der Linienrichter seine Fahne und entschied auf Abseits.
Die Partie war bereits in der dritten Minute der Nachspielzeit, als schließlich doch der erlösende Ausgleichtreffer fiel: Dina Orschmann nahm einen hohen Ball mit der Brust mit und brachte das Spielgerät im langen Eck unter. Doch das Spiel war noch nicht vorbei und nur zwei Minuten später tobten die 300 Zuschauer am Fritz-Lesch-Sportplatz. Abu Sabbah und Lisa Heiseler kombinierten sich nochmals in den Strafraum, doch erneut stand ein gegnerisches Abwehrbein im Weg. Der Ball fiel daraufhin jedoch in den Rückraum zu Dina Orschmann, die unter großem Jubel aus 16 Metern den 2:1-Siegtreffer erzielte (90+5.). Nur wenige Sekunden später endete das wohl spektakulärste Spiel der bisherigen Saison.
In der Regionalliga Nordost stehen die Eisernen Ladies somit auch nach 15 Spielen weiterhin ohne Punktverlust an der Tabellenspitze und haben einen Vorsprung von neun Punkten auf den FC Viktoria 1899 Berlin.
Stimmen zum Spiel
„Es war ein grandioses Gefühl, als wir das 2:1 erzielt haben. Wir hatten davor viel Pech dabei, den Ball ins Tor zu bekommen, aber Jena hat auch richtig gut verteidigt. Von daher sind wir froh über den Sieg“, fasste Celine Frank die Begegnung zusammen.
Doppeltorschützin Dina Orschmann zeigte sich nach dem Abpfiff erleichtert: „Heute war das ein echt hartes Spiel für uns. Jena hat es sehr gut gemacht, sich hinten reingestellt, gut verteidigt und einen Konter genutzt, wo wir hinten zu offen standen. In der letzten Konsequenz haben bei unseren Aktionen die letzte Konzentration und Genauigkeit gefehlt. Wir haben aber nie den Glauben verloren und so viel Druck erzeugt, dass wir es noch in der Nachspielzeit mit einem Doppelpack drehen konnten.“
„Wir haben das Spiel bestimmt, aber Jena hat es sehr gut verteidigt und auch die Torhüterin war überragend. Wir hatten heute zu wenige Lösungen und waren über das gesamte Spiel unsauberer als sonst. Dass wir dann in der Nachspielzeit durch puren Willen die Begegnung drehen, ist einfach eine große Erleichterung“, lautet das Fazit von Cheftrainerin Ailien Poese.
Ausblick
Das nächste Spiel der Eisernen Ladies findet am kommenden Sonntag, dem 14.04.2024, bei Berolina Mitte statt. Die Partie wird um 14 Uhr im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark ausgetragen.
Eiserne Ladies im Duell mit dem FC Carl Zeiss Jena II
Vorbericht
Am kommenden Sonntag, dem 07.04.2024, empfängt die Frauenmannschaft des 1. FC Union Berlin im Rahmen des 16. Spieltags der Regionalliga Nordost den FC Carl Zeiss Jena II.
Gegnercheck
Die U20-Mannschaft des FC Carl Zeiss Jena belegt mit 32 Punkten aus 15 Spielen aktuell den 3. Platz in der Regionalliga Nordost. Die Thüringerinnen, die infolge der Fusion mit dem FF USV Jena seit 2020 in der Regionalliga Nordost antreten, sind somit auf dem Weg, die bislang beste Saison der noch jungen Historie zu spielen. In den ersten beiden Spielzeiten seit der Vereinigung landete Jena jeweils auf dem 6. Tabellenplatz.
In dieser Spielzeit zeichnet sich der FC Carl Zeiss Jena II vor allem durch seine Auswärtsstärke aus. In der Ferne holten die Blau-Gelben bislang 19 Punkte aus acht Spielen und stehen in der Auswärtstabelle somit auf dem 2. Platz hinter den Eisernen Ladies. Dabei gelangen Jena auch Siege bei direkten Konkurrenten wie Hertha BSC (3:1) und Türkiyemspor Berlin (2:0). Die einzige Niederlage gab es am 8. Spieltag bei Viktoria Berlin, als sich die Jenaerinnen knapp mit 0:1 geschlagen geben mussten.
Im letzten Ligaspiel vor zwei Wochen trennte sich Jena trotz zweimaliger Führung mit 2:2 vom Bischofswerdaer FV. Am vergangenen Montag zog die Mannschaft von Cheftrainer Christian Kucharz, der seit 15 Jahren im Verein arbeitet, derweil durch einen deutlichen 6:0-Erfolg beim VfB Oberweimar ins Finale des Thüringen-Pokals ein. Im Endspiel wird die U20-Mannschaft auf den Liga-Konkurrenten 1. FFV Erfurt treffen.
Bilanz
Im Hinspiel in Jena setzten sich die Eisernen Ladies souverän mit 3:0 durch. Sarah Abu Sabbah brachte die Eisernen Ladies nach 13 Minuten in Führung, ehe Maria Cristina Lange per Doppelpack in der Schlussviertelstunde für die Entscheidung sorgte (75./88.).
Insgesamt standen sich beide Vereine bislang viermal gegenüber. Die letzten beiden Aufeinandertreffen konnte Union gewinnen, die ersten beiden Duelle endeten unentschieden.
Personal
Am Sonntag werden Cheftrainerin Ailien Poese mit Maria Cristina Lange, Pauline Wimmer, Anna Weiß, Nour Youssef, Pia Metzker, Sophie Trojahn, Sarah Hornschuch und Ginger Schulz acht Spielerinnen nicht zur Verfügung stehen. Zudem fehlen Athanasia Moraitou und Defne Sarioğlu, da sie mit ihrer jeweiligen Nationalmannschaft unterwegs sind.
Stimme vor dem Spiel
„Nach dem freien Osterwochenende freuen wir uns am nächsten Spieltag Jena bei uns zu empfangen. Sie haben bisher eine erfolgreiche Saison gespielt und sind immer wieder in der Lage Nadelstiche in der Offensive zu setzen. Auch verteidigen können sie. Dem wollen wir mit geduldigem Spiel und starker Defensive entgegentreten, um die nächsten 3 Punkte in Köpenick zu lassen“, erklärte Cheftrainerin Ailien Poese im Vorfeld der Partie.
Serviceinfos
Das Spiel gegen den FC Carl Zeiss Jena II wird am Sonntag um 14 Uhr auf dem Fritz-Lesch-Sportplatz in der Dörpfeldstraße angepfiffen. Der Eintritt ist frei.