1. FC Union Berlin vs 1. FFV Erfurt
Regionalliga Nordost, 16. Spieltag
vs 1. FFV Erfurt
Regionalliga Nordost, 16. Spieltag
Deutlicher Heimsieg der Frauen gegen Erfurt
Spielbericht
Die Frauenmannschaft des 1. FC Union Berlins hat am 16. Spieltag der Regionalliga Nordost einen 7:1-Kantersieg gegen den 1. FFV Erfurt eingefahren. Vor 100 Zuschauern in der Dörpfeldstraße dominierten die Unionerinnen das Spielgeschehen nach Belieben und setzten sich letztlich deutlich durch.
1. FC Union Berlin: Wagner – Wildner, Becker, K. Orschmann, Reissner (67. Schindler) – Frank, Trojahn, Heiseler – Youssef (46. Bach), D. Orschmann, Krauss (79. Reichenbach)
1. FFV Erfurt: Jorke – Klipstas, Ehrich, Mittelsdorf, Huck, Meyer, Groll, Engelhardt, Reinhardt, N. Gast (60. Langguth), Janssen
Tore: 1:0 D. Orschmann (10.), 1:1 Mittelsdorf (18.), 2:1 Youssef (21.), 3:1 K. Orschmann (27.), 4:1 Youssef (41.), 5:1 D. Orschmann (56.), 6:1 Heiseler (66.), 7:1 Bach (75.)
Zuschauer: 100
Besondere Vorkommnisse: Jorke pariert Foulelfmeter (47.)
Unionerinnen finden schnelle Antwort auf Erfurts Ausgleich
Eine Woche nach dem 6:0-Kantersieg beim FSV Babelsberg 74 veränderte Cheftrainerin Ailien Poese die Startelf auf zwei Positionen: Marie Becker und Naika Reissner, die zuletzt angeschlagen fehlten, kehrten in die Viererkette zurück. Dafür nahm Latoya Bach zunächst auf der Bank Platz. Zudem fehlte Elisa Spolaczyk, die aufgrund einer Verletzung vom vergangenen Wochenende nicht mitwirken konnte.
Nach einer kurzen Abtastphase lieferten die Unionerinnen ab der 8. Minute ein Chancen-Feuerwerk ab. Einen wuchtigen Schuss von Lina Krauss parierte Erfurt-Keeperin Sophie-Marie Jorke mit einem starken Reflex und verhinderte somit das sichere 1:0 (8.). Nur eine Minute später folgte die nächste Großchance: Ein Pressschlag von Luise Wildner flog an die Latte, woraufhin die Kugel vor die Füße von Lisa Heiseler tropfte, deren Kopfball aus drei Metern jedoch ebenfalls von Jorke in bester Handball-Manier pariert werden konnte.
Weitere 60 Sekunden später war der Bann jedoch gebrochen: Katja Orschmann spielte Dina Orschmann frei, die den Ball im Strafraum kompromisslos ins Netz hämmerte (10.). Die fünfte Großchance in fünf Minuten folgte sogleich: Nach einer Flanke von Naika Reissner stand Dina Orschmann im Strafraum erneut blank, scheiterte diesmal jedoch an Jorke (11.).
Allein in der Anfangsviertelstunde hätten die Köpenickerinnen durchaus drei, vier Tore erzielen können. Stattdessen gelang jedoch den Gästen auf der Gegenseite mit dem ersten Angriff der überraschende Ausgleich. Ein langer Ball reichte aus, damit Erfurt-Stürmerin Anna Mittelsdorf allein auf das Gehäuse von Melanie Wagner zulaufen konnte. Zwar konnte die Torhüterin den Ball noch leicht mit den Fingerspitzen berühren, doch das Spielgerät trudelte dennoch über die Linie. Die Antwort der Rot-Weißen folgte allerdings sofort: Nour Youssef wurde angespielt, ließ eine Gegenspielerin im Strafraum aussteigen und vollstreckte ins lange Eck (21.). Auch der dritte Treffer sollte daraufhin nicht lange auf sich warten lassen: Ein scharf getretener Eckball von Lisa Heiseler fand Katja Orschmann, die aus kurzer Distanz nur noch den Kopf hinhalten musste.
Wenige Minuten später hatte auch Heiseler eine gute Chance, nachdem sie eine missglückte Kopfball-Rückgabe der Erfurterinnen abfing, doch ihr Lupfer vom Strafraumrand verpasste das Tor um Haaresbreite (30.). In der 41. Minute fiel dann aber doch noch der vierte Treffer. Wieder war es eine Ecke, die diesmal bis zum zweiten Pfosten durchsegelte, wo Youssef mit ihrem zweiten Treffer das 4:1 markierte.
Orschmann per Traumtor – Bach mit dem Schlusspunkt
Auch der zweite Durchgang startete direkt furios. Erst hatten die Unionerinnen Sekunden nach dem Wiederanpfiff direkt eine erste Großchance, dann wurde Dina Orschmann in der 47. Minute im Strafraum gelegt. Den fälligen Elfmeter konnte Lisa Heiseler jedoch nicht im Tor unterbringen und scheiterte mit ihrem Flachschuss an Jorke im Kasten.
Mit einem absoluten Traumtor eröffnete dann jedoch Dina Orschmann auch in der 2. Halbzeit den Torreigen. Aus 25 Metern legte die Angreiferin den Ball sehenswert in den Torwinkel zum 5:1 (56.). In der 66. Minute belohnte sich dann auch endlich Heiseler, die drei Minuten zuvor noch ein weiteres Mal an Jorke gescheitert war. Eine Flanke drückte die Kapitänin per Kopf ins Netz und machte somit das halbe Dutzend voll.
Auch in der 2. Halbzeit waren die Eisernen Ladies dominierend und hatten zahlreiche Großchancen. So nagelte beispielsweise Lina Krauss den Ball in der 70. Minute ans Lattenkreuz. Den Schlusspunkt setzte letztendlich die eingewechselte Latoya Bach, die den Ball aus spitzem Winkel ins lange Eck legte.
Mit dem Erfolg bleiben die Eisernen Ladies, die nun 35 Punkte nach 16 Spielen aufweisen können, dem Spitzenduo Viktoria Berlin (42) und Türkiyemspor (37) weiterhin auf den Fersen.
Stimmen nach dem Spiel
Cheftrainerin Ailien Poese zeigte sich nach dem Abpfiff sehr zufrieden: „Erfurt war der erwartete tiefstehende Gegner, der jedoch sehr konterstark ist, wie sich beim Ausgleichstreffer zeigte. Ansonsten haben wir das aber sehr gut unterbunden und auch mit einer hohen Souveränität und Ruhe nach vorne gespielt. Von daher war es ein super Spiel.“
Ausblick
Am kommenden Sonntag, dem 12. März 2023, sind die Unionerinnen in Leipzig gefordert. Beim Tabellennachbarn RB Leipzig II erwartet die Eisernen Ladies ein echtes Spitzenspiel. Derzeit trennen die Mannschaften nur fünf Punkte. Anpfiff auf der Sportanlage Gontardweg ist um 14 Uhr.
Eiserne Ladies empfangen 1. FFV Erfurt
Vorbericht
Nachdem die Frauenmannschaft des 1. FC Union Berlin am vergangenen Wochenende mit einem deutlichen 6:0-Kantersieg beim FSV Babelsberg 74 den ersten Erfolg der Rückrunde einfahren konnte, wollen die Unionerinnen nun nachlegen. Gelegenheit dazu bietet sich am kommenden Sonntag, wenn die Eisernen Ladies zum 16. Spieltag der Regionalliga Nordost den 1. FFV Erfurt in der Dörpfeldstraße empfangen. Anpfiff ist um 14 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Gegnercheck: Erfurt und der 7. Platz
Dass der 1. FFV Erfurt aktuell mit 21 Punkten auf Rang 7 in der Tabelle steht, dürfte für die Anhänger der Thüringerinnen wohl keine große Überraschung sein. Schließlich belegte Erfurt bereits in den letzten drei Spielzeiten jeweils den 7. Platz und hat allem Anschein nach ein Abonnement für diese Tabellenposition abgeschlossen. Seit ihrer Rückkehr in die Regionalliga im Jahr 2019 hatten die Erfurterinnen entsprechend nie große Abstiegssorgen und stehen auch in dieser Saison bereits recht komfortabel im Mittelfeld der Tabelle.
Zuletzt setzte es für die Mannschaft von Cheftrainer Gino Heinze, der seit 2015 in der Landeshauptstadt an der Seitenlinie steht und somit dienstältester Coach der Liga ist, einen 3:2-Erfolg gegen den Tabellennachbarn Bischofswerdaer FV. Damit konnte der 1. FFV Erfurt auch den Rückrunden-Auftakt vergessen machen, als es bei Carl Zeiss Jena II eine deutliche 0:5-Pleite gab.
Der Erfolg am vergangenen Wochenende gegen Bischofswerda war für Erfurt gleichzeitig auch der erste Heimsieg in dieser Saison. Bislang zeigten sich die Erfurterinnen wesentlich stärker in der Ferne und holten 16 ihrer 21 Punkte auswärts. Damit ist der 1. FFV Erfurt hinter Viktoria Berlin in der Auswärtstabelle sogar auf Platz 2.
Interessant wird auch zu sehen sein, wie Erfurt mit dem straffen Zeitplan in dieser Woche umgehen wird. Vor dem Aufeinandertreffen mit Union ist der 1. FFV Erfurt nämlich noch am Freitag-Abend im Viertelfinale des Thüringen-Pokal gegen den Viertligisten FC Thüringen Weida gefragt. Nur eineinhalb Tage später müssen die Erfurterinnen dann im 300 Kilometer entfernten Berlin antreten.
Bilanz: Souveräner Sieg im Hinspiel
Das Hinspiel in Erfurt konnten die Unionerinnen erfolgreich bestreiten und setzten sich deutlich mit 4:0 durch. Lisa Görsdorf, Nour Youssef, Zita Rurack und Lisa Heiseler schossen die Tore für die Eisernen Ladies, die in jener Partie überhaupt nichts anbrennen ließen. Wesentlich spannender war hingegen das vorletzte Aufeinandertreffen im Oktober 2021, als es ein echtes Spektakel im Sportforum Johannesplatz in Erfurt gab. Damals setzten sich die Unionerinnen trotz einer zwischenzeitlichen 3:0-Führung nur knapp mit 5:4 durch.
Derweil ist es mittlerweile schon fast sieben Jahre her, seitdem sich die beiden Mannschaften letztmals in Berlin gegenüberstanden. Im April 2016 siegten die Köpenickerinnen in der Dörpfeldstraße mit 1:0.
Insgesamt gab es bislang 17 Aufeinandertreffen zwischen beiden Vereinen. Die Bilanz fällt dabei deutlich pro Union aus: 13-mal siegten die Köpenickerinnen, eine Partie endete unentschieden und lediglich dreimal ging Erfurt als Sieger vom Platz. Der letzte Erfolg Erfurts liegt mittlerweile sogar über elf Jahre in der Vergangenheit: Im November 2011 setzte sich der FFV letztmalig mit einem 2:0-Sieg durch.
Stimmen zum Spiel
Cheftrainerin Ailien Poese warnt vor dem Umschaltspiel der Erfurterinnen: „Es handelt sich um einen Gegner, der immer wieder durch schnelle Konter und Umschaltsituationen vor das gegnerische Tor kommt. Gleichzeitig stehen sie aber auch sehr kompakt und verteidigen gut.“
Personell ist die Lage bei den Unionerinnen weiterhin angespannt. Lisa Görsdorf, Luca Scheel, Zita Rurack, Hannah Kratz und Pauline Wimmer sind weiterhin in der Reha. Auch Elisa Spolaczyk fällt für die Partie am Sonntag aufgrund einer Verletzung aus dem letzten Spiel aus. Fraglich ist zudem noch, ob Sophie Trojahn und Naika Reissner mitwirken können. Immerhin die zuletzt angeschlagenen Innenverteidigerinnen Marie Becker, Elisa Schindler sowie Ginger Schulz sind derweil ins Mannschaftstraining zurückgekehrt.