1. FC Union Berlin vs 1. FFC Turbine Potsdam II
Regionalliga Nordost, 9. Spieltag
vs 1. FFC Turbine Potsdam II
Regionalliga Nordost, 9. Spieltag
Eiserne Ladies schlagen 1. FFC Turbine Potsdam II mit 8:0
Spielbericht
Die Profimannschaft der Frauen des 1. FC Union Berlin setzt sich am 9. Spieltag der Regionalliga Nordost mit 8:0 gegen den 1. FFC Turbine Potsdam II durch. Vor 200 Zuschauern in der Dörpfeldstraße bringt Dina Orschmann die Unionerinnen in der 5. Spielminute früh auf die Siegerstraße. Mit einem Doppelpack baut Sarah Abu Sabbah die Führung vor dem Pausenpfiff weiter aus (34./40.). In der 2. Halbzeit sorgen Lisa Heiseler (52./69.), erneut Abu Sabbah (61.) sowie Celine Frank (67./72.) letztlich für den deutlichen 8:0-Erfolg.
1. FC Union Berlin: Wagner – Metzker (70. Reissner), K. Orschmann, Niesler, D. Orschmann – Frank, Görsdorf, Heiseler (70. Becker) – Blaschka (70. Youssef), Abu Sabbah, Trojahn (84. Bach)
1. FFC Turbine Potsdam II: Droz – Aniwaa, Heisen, Dommasch, Gärtner (46. Löwe) – Lemke (80. Krumbholz), Weltz (80. Helmke), Robitsch, Bretschneider – Deutsch, Ibrahim
Personal: Union-Cheftrainerin Ailien Poese veränderte die Startelf im Vergleich zum 5:0-Sieg gegen den Magdeburger FFC am vergangenen Wochenende auf drei Positionen. Anstelle von Athanasia Moraitou, Nour Youssef und Maria Cristina Lange spielten Celine Frank, Anouk Blaschka sowie Sophie Trojahn von Beginn an.
Tore: 1:0 D. Orschmann (5.), 2:0 Abu Sabbah (34.), 3:0 Abu Sabbah (40.), 4:0 Heiseler (52.), 5:0 Abu Sabbah (61.), 6:0 Frank (67.), 7:0 Heiseler (69.), 8:0 Frank (72.)
Besondere Vorkommnisse: Droz pariert Foulelfmeter (3.)
Zuschauer: 200
Wilde Anfangsphase – Orschmann und Abu Sabbah sorgen für komfortable Halbzeitführung
Die Kontrahenten ließen auf dem Fritz-Lesch-Sportplatz nicht lange mit Spielhöhepunkten auf sich warten. So übten vor allem die Unionerinnen von Beginn an großen Druck aus und konnten bereits in der 3. Minute Rechtsverteidigerin Pia Metzker in Szene setzen, die in den Strafraum zog und dort strafwürdig zu Fall gebracht wurde. Folgerichtig entschied das Schiedsrichtergespann auf Elfmeter. Kapitänin Lisa Heiseler nahm sich der Sache vom Punkt an, scheiterte mit ihrem Versuch jedoch an Gäste-Torhüterin Laura Droz. Auch den Nachschuss von Dina Orschmann parierte Droz, ehe Heiseler die Kugel im dritten Versuch über die Linie drückte. Die Schiedsrichterin entschied allerdings auf Abseits. Trotz des verschossenen Elfmeters ließ der Führungstreffer für die Eisernen Ladies nicht lange auf sich warten. In der 5. Minute segelte eine Ecke von Heiseler in den Strafraum und fand Dina Orschmann als Abnehmerin, die das Leder aus kurzer Distanz über die Linie drückte.
Auch in der Folge war das Pressing der Köpenickerinnen enorm intensiv und sorgte in der Anfangsviertelstunde immer wieder für Torgefahr. In der 11. Minute gewann Dina Orschmann den Ball am gegnerischen Strafraum und legte ab für Lisa Heiseler, die knapp am langen Pfosten vorbeizielte. Wiederum nur zwei Minuten später zahlte sich erneut das hohe Anlaufen aus, als Sarah Abu Sabbah die gegnerische Torhüterin anlief und einen Abschlag abblockte. Die Kugel rollte jedoch wenige Zentimeter am Pfosten vorbei.
Gerade als sich die Partie nach einer halben Stunde etwas zu beruhigen schien, sorgte Abu Sabbah mit einer Doppelchance wieder für Furore. Erst flog ein Distanzschuss nur um Haaresbreite über die Latte, eine Minute später wurde die Top-Torjägerin der Liga von Sophie Trojahn in Szene gesetzt, scheiterte jedoch an der Schlussfrau der Gäste. Im dritten Versuch fiel schließlich das längst überfällige 2:0. Nach einem tollen Solo von Trojahn über den halben Platz gab die Offensivspielerin im richtigen Moment für Abu Sabbah ab, die noch einen Haken schlug und das Spielgerät diesmal an der Torhüterin vorbei ins Netz schob (34.).
Abu Sabbah setzte in der 40. Minute schließlich auch den Schlusspunkt in der 1. Halbzeit, als sie sich nach einer Flanke von der linken Seite im Kopfballduell durchsetzte und zum 3:0-Halbzeitstand einnickte. Es war bereits ihr 14. Saisontreffer.
Schützenfest in 2. Halbzeit: Heiseler, Abu Sabbah und Frank sorgen für Kantersieg
Auch im 2. Durchgang spielten die Unionerinnen unentwegt und mit großem Elan auf das gegnerische Gehäuse. Die erste Torchance hatte in der 50. Minute Dina Orschmann, die nach einem Pass in die Tiefe frei zum Abschluss kam, doch eine gegnerische Verteidigerin warf sich noch in die Schussbahn, sodass der Ball knapp am Tor vorbeiflog. Zwei Minuten später lag die Kugel allerdings im Tor. Ein weiterer Steilpass erreichte Lisa Heiseler, die das Spielgerät mit dem ersten Kontakt ins lange Eck legte.
Nach etwa einer Stunde erreichte der rot-weiße Angriffszug Höchsttempo, als die Unionerinnen in zwölf Minuten vier Tore erzielen konnten. Den Anfang machte Sarah Abu Sabbah, die den Ball halblinks am Strafraum mit einem feinen Kontakt nach innen mitnahm und sehenswert aus 16 Metern in den oberen Winkel schlenzte (61.). Das halbe Dutzend machte in der 67. Minute Celine Frank infolge einer kuriosen Angriffsszene voll. Nach einem Abspielfehler der Potsdamerinnen bei einem Abstoß kam zunächst Heiseler zum Schuss, deren Versuch jedoch noch von der Torhüterin pariert werden konnte. Auch den Nachschuss von Anouk Blaschka wehrte Laura Droz ab und als die Szene bereits beendet schien, nahm sich Celine Frank aus der zweiten Reihe ein Herz und nagelte das Spielgerät ins Netz.
Das hohe Pressing der Unionerinnen führte zwei Minuten später auch zum 7:0. Wie bereits in der 1. Halbzeit blockte Abu Sabbah einen Abstoß der Torhüterin, sodass der Ball vor die Füße von Heiseler sprang, die das Leder nur noch ins leere Tor einschieben musste (69.). Derweil fand auch Defensivspielerin Frank Gefallen am Toreschießen und erzielte mit dem 8:0 den letzten Treffer des Tages. Aus 20 Metern zog die 25-Jährige einfach ab und brachte den Ball unhaltbar im unteren Eck unter (72.). Auch in der Folge hatten die Unionerinnen weitere Chancen, das Ergebnis zu erhöhen. So zielte Katja Orschmann zweimal nur knapp am Tor vorbei (74./79.). Die letzte Chance der Partie hatte Nour Youssef, die in der 90. Minute jedoch nur den Pfosten traf.
Die Eisernen Ladies bleiben somit auch nach dem 9. Spieltag weiterhin ohne Punktverlust in der Regionalliga Nordost und führen die Tabelle unverändert mit sechs Punkten Vorsprung auf Verfolger Viktoria Berlin an.
Stimmen zum Spiel
„Wir haben heute alles umgesetzt, was wir in der vergangenen Woche angesprochen haben. Wir haben die defensive Aggressivität von Beginn an auf den Platz gebracht, was die Grundlage ist, schnell in die Tiefe zu kommen und Dynamik auszulösen“, fasste Cheftrainerin Ailien Poese das Spielgeschehen zusammen.
„Es war für mich ein sehr besonderes Spiel, weil ich ja mit zahlreichen Spielerinnen von Turbine noch im vergangenen Jahr zusammengespielt habe und generell eine schöne Zeit in Potsdam erlebt habe. Ich habe natürlich trotzdem versucht, mit meinem Team die drei Punkte zu holen und das haben wir am Ende souverän geschafft“, erklärte Verteidigerin Pia Metzker, die im Sommer vom 1. FFC Turbine Potsdam II nach Köpenick gewechselt war.
„Es ist ein sehr schöner Sieg. Wir hatten uns vorgenommen, viel durch die Mitte und, kurze Pässe zu spielen, und das haben wir heute sehr souverän gemacht“, so Doppeltorschützin Celine Frank.
Ausblick
Am kommenden Wochenende haben die Unionerinnen spielfrei. In zwei Wochen, am Sonntag, dem 12.11.2023, empfangen die Eisernen Ladies dann Türkiyemspor Berlin zum 10. Spieltag in der Regionalliga Nordost. Anpfiff der Partie ist um 13:00 Uhr in der Dörpfeldstraße.
Eiserne Ladies gegen 1. FFC Turbine Potsdam II gefordert
Vorbericht
Am kommenden Sonntag, dem 29.10.2023, trifft die Profimannschaft der Frauen des 1. FC Union Berlin im Rahmen des 9. Spieltags der Regionalliga Nordost auf den Zweitliga-Absteiger 1. FFC Turbine Potsdam II. Anpfiff der Partie ist um 13:30 Uhr auf dem Fritz-Lesch-Sportplatz.
Gegnercheck
Die U20-Mannschaft des 1. FFC Turbine Potsdam ist in der vergangenen Saison als Tabellenletzter aus der 2. Bundesliga abgestiegen. Erst in der Vorsaison 2021/22 waren die Brandenburgerinnen in die Zweitklassigkeit zurückgekehrt, als sie sich in einem engen Kopf-an-Kopf-Rennen in der Regionalliga Nordost gegen Türkiyemspor Berlin sowie den 1. FC Union Berlin durchsetzten und anschließend die Relegation gegen den Hamburger SV siegreich gestalten konnten. Zuvor spielten die Potsdamerinnen bereits zwischen 2004 bis 2021 ununterbrochen in der 2. Bundesliga. In der vergangenen Spielzeit erlebte die Zweitvertretung somit den zweiten Abstieg innerhalb von zwei Jahren. Parallel dazu musste auch die 1. Frauenmannschaft, einstiger Serienmeister und Champions-League-Sieger, erstmals nach 29 Jahren in der Bundesliga den Gang in die 2. Bundesliga antreten.
In der Regionalliga befindet sich Turbine derzeit mit zehn Punkten nach acht Spielen auf dem 6. Platz im Tabellenmittelfeld. Die Mannschaft von Thomas Kandler, der seit 2005 an der Seitenlinie steht und somit dienstältester Trainer der Liga ist, holte am vergangenen Wochenende einen Punkt beim 1:1-Unentschieden gegen den Bischofswerdaer FV. Zuvor mussten sich die Potsdamerinnen gegen Hertha BSC (0:3) sowie Türkiyemspor Berlin (0:4) geschlagen geben.
Für Unions Außenverteidigerin Pia Metzker wird die Partie am Sonntag zu einem Wiedersehen mit zahlreichen ehemaligen Teamkolleginnen. Bis zum vergangenen Sommer spielte die 20-Jährige für die U20-Mannschaft von Turbine und absolvierte zwischen 2020 und 2023 insgesamt 51 Pflichtspiele. Auch zahlreiche weitere Spielerinnen im Kader der Eisernen Ladies, darunter Dina und Katja Orschmann, Maria Christina Lange, Sophie Trojahn sowie Celine Frank schnürten in der Vergangenheit die Schuhe für Turbine.
Bilanz
Bislang standen sich die Vereine 17-mal gegenüber, wobei die Bilanz deutlich zu Gunsten von Potsdam ausfällt. 13-mal ging die U20-Mannschaft von Turbine als Sieger vom Platz, drei Partien endeten unentschieden und einmal siegten die Unionerinnen. Im Mai 2017 setzten sich die Eisernen Ladies in der 2. Bundesliga mit 1:0 durch.
Das letzte Aufeinandertreffen datiert aus dem August 2021, als sich die Mannschaften am 1. Spieltag jener Regionalliga-Saison duellierten. Union war damals im Sportforum Potsdam durch einen Doppelschlag innerhalb von drei Minuten mit 2:0 in Führung gegangen, doch nach der Pause konnte Potsdam das Spiel mit drei Treffern noch drehen.
Personal
Am Sonntag werden Cheftrainerin Ailien Poese mit Maria Cristina Lange, Luca Scheel, Elisa Schindler, Pauline Wimmer, Zita Rurack und Anna Weiß fünf Spielerinnen nicht zur Verfügung stehen. Dazu sind Athanasia Moraitou und Defne Sarioglu mit ihren jeweiligen Nationalmannschaften im Einsatz und werden ebenfalls nicht dabei sein.
Stimme vor dem Spiel
„Potsdam ist eine sehr junge Mannschaft, die sich in jedem Spiel weiterentwickelt. Wir haben die Trainingswoche dazu genutzt, noch einmal an den Stellschrauben zu drehen, die sich aus dem letzten Spiel ergeben haben und wollen 3 Punkte holen“, blickt Union-Cheftrainerin Ailien Poese auf das kommende Spiel.
Serviceinfos
Die Partie wird am Sonntag um 13:30 Uhr auf dem Fritz-Lesch-Sportplatz in der Dörpfeldstraße angepfiffen. Der Eintritt ist wie immer frei.