„Unangemessener Einsatz“: 1. FC Union Berlin widerspricht Polizeibericht
Im Anschluss an einen Fanmarsch von der Altstadt Köpenick zum Stadion An der Alten Försterei kam es beim Eintreffen mehrerer hundert Fans am Stadion in Folge eines schwer nachzuvollziehenden Polizeieinsatzes zu Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Fans. In Folge des wiederholten Einsatzes von Reizgas durch die Polizei mussten zahlreiche Menschen ärztlich behandelt werden, darunter auch Lars Schnell, der Fanbeauftragte des 1. FC Union Berlin.
Wie dem Verein vorliegende Videobilder zeigen, trafen die Fans begleitet von Polizisten friedlich am Stadion an der Alten Försterei ein. Wenige Meter nach dem Passieren der Zufahrt zum Parkplatz vor der Haupttribüne des Stadions versuchte eine Polizeikette bereits auf dem Vereinsgelände den Zug ohne ersichtlichen Grund zu stoppen. Ein aggressives Verhalten der Fans war nicht zu beobachten, im Gegenteil, zahlreiche Fans versuchten, der plötzlichen Sperrung auszuweichen oder davor zu stoppen. Mehrere Fanbetreuer des Vereins versuchten, zwischen Polizei und nachströmenden Fans zu vermitteln. Als ein Fan das Gleichgewicht verlor und beim Sturz in die Polizeikette einen der Beamten zu Fall brachte, reagierten die anderen Polizisten umgehend mit körperlicher Gewalt und setzen Reizgas ein, wodurch die bis dahin ruhige Lage zur Eskalation gebracht wurde.
Es folgten weitere polizeiliche Maßnahmen auf dem Grundstück des 1. FC Union Berlin, die offenbar zur Festsetzung einzelner Fans führen sollten. Dabei waren insgesamt ca. 80 Verletzte zu beklagen, darunter überwiegend Fans und Mitarbeiter des Vereins sowie, nach Angaben der Polizei, 21 Beamte.
Der 1. FC Union Berlin weist die Darstellung der Berliner Polizei zu ihrem gestrigen Einsatz am Stadion An der Alten Försterei zurück. Erst eine für ein Benefiz-Spiel außergewöhnliche hohe Polizeipräsenz und ein angesichts der Situation rund um das Stadion unerklärlich intensiver Polizeieinsatz haben die Lage eskalieren lassen.