„50 + 1-Regel“ sichern und schärfen
Im deutschen Profifußball ist eine lebhafte Debatte um eine Neufassung der sogenannten „50 + 1-Regel“ entbrannt. Diese Regel beschränkt die Einflussnahme von Investoren in den Vereinen und stellt sicher, dass auch bei einer ausgelagerten Kapitalgesellschaft die Stimmenmehrheit beim Verein verbleibt.
In Zeiten eines in dieser Dimension vorher nicht gekannten finanziellen Wettstreits im internationalen Fußballgeschäft gibt diese Regel dem deutschen Fußball ein Alleinstellungsmerkmal und sorgt dafür, dass dieser die Bindung an die Menschen, die ihn lieben, nicht verliert.
Am 22. März 2018 werden die 36 Proficlubs im Rahmen der DFL-Mitgliederversammlung auch über dieses Thema diskutieren. In einem persönlichen Anschreiben an die Vereinsmitglieder erläuterte Präsident Dirk Zingler die Position, die der 1. FC Union Berlin dort vertreten wird:
„Wir halten die derzeit gültige Fassung der „50 + 1-Regel“ für grundsätzlich richtig. Angesichts der darin enthaltenen Ausnahmeregelungen ist aus unserer Sicht eine Diskussion darüber sinnvoll, wie die Regel eindeutiger gefasst werden könnte. In diesen Diskussionsprozess unter den DFL-Vereinen werden wir uns aktiv einbringen. Zustimmen würden wir nur einer Neufassung mit noch klareren Regeln, um den Einfluss von Investoren im deutschen Fußball zu begrenzen. Eine Lockerung der bisherigen Bestimmungen kommt für uns nicht in Betracht.“
Unabhängig davon verfolgt der 1. FC Union Berlin keine Pläne, seine Profimannschaft in eine Kapitalgesellschaft auszulagern. „Wir halten es für falsch, den Fußball immer weiter von den Menschen und ihrer Mitgestaltung zu entfernen“, stellt Union-Präsident Zingler klar.
Der 1. FC Union Berlin wird bei der DFL Mitgliederversammlung durch die beiden Präsidiumsmitglieder Oskar Kosche und Lutz Munack vertreten.